TEST // CARNIVAL OF MONSTERS - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Die Welt, in die uns CARNIVAL OF MONSTERS entführt, fühlt sich einzigartig und stimmig an. Die Illustrationen der Monster verleihen dem Spiel einen tollen Flair, der durch die Gestaltung von Spielplan und Tokens konsequent ausgebaut wird. Die Regeln sind neuen Spielern am Tisch schnell erklärt und nach der ersten Runde spielt es sich bereits flüssig. Besonders durch das simultane Weitergeben und Ausspielen der Karten, sind alle Spieler ständig aktiv. Auch wenn es möglich ist, zu spielen, ohne auf den Zug des Nachbarn zu warten, kommt man dadurch doch schnell mit den Karten durcheinander. Es gilt eigene und weitergegebene Handkarten, aufgehobene Karten, die ausgesuchte Karte des Zuges, die ausgespielten Karten und die Menageriekarten auseinanderzuhalten, wozu die vorgegebene Struktur des Spielertableau nicht beiträgt. Eine Beschriftung der Slots hätte hierbei bereits geholfen. Durch dieses teilweise unnötig komplizierte Handmanagement ordnet sich das Spiel unserer Meinung nach eher im unteren Kennerspielbereich, statt wie angegeben im Familienspielbereich ein.
Das Vorbereiten der Orte und das Sammeln der Monster macht Spaß. Die Anzahl an Karten, die sich während einer Saison im Spiel befinden, ist eingeschränkt und durch die riesige Gesamtanzahl an Karten, kann es passieren, dass man keine strategisch passenden Karten auf die Hand bzw. überhaupt ins Spiel bekommt. Sich eine Strategie zu Beginn des Spiels oder selbst in den ersten Runden vorzunehmen, ist daher meist zwecklos. Die Spieler reagieren flexibel auf die erhaltene Kartenhand. Die Saisonkarten geraten dabei mit ihrem vergleichsweisen geringen Punktgewinn rasch in den Hintergrund. Auch die Kredite konnten als eigenes und eventuell spielentscheidendes Element ihr Potenzial nicht entfalten.
Die Push-your-luck-Komponente beim Auslegen besonders gefährlicher Kreaturen, die viele Punkte, aber auch viele Gefahrensymbole mitbringen, gibt dem Spiel eine kleine taktische Würze. Daneben stehen auch sonst nur kleinere taktische ,,draftingübliche“ Entscheidungen an: Behalte ich eine Karte, die der Nachbar gebrauchen kann, die jedoch für mich wertlos ist, oder verfolge ich stur mein Ziel, ohne nach rechts und links zu schauen? Beide Varianten führten ins unseren Spielerunden schon zum Erfolg. CARNIVAL OF MONSTERS beinhaltet also wenig strategischen Tiefgang, dafür aber einen zügigen Spielablauf mit niedriger Einstiegshürde.
Je mehr Spieler teilnehmen, desto mehr Karten stehen in einer Saison zur Verfügung. Das ,,Zurückkommen“ einer weitergegeben Karte wird dadurch jedoch unberechenbar und fällt als taktische Entscheidung weg. Daher ist das Spiel zu dritt unserer Meinung nach am spannendsten. Zu zweit würden wir es dagegen nicht mehr aus dem Regal holen. Es liegt zwar eine Regelerweiterung bzw. –abänderung für eine Zwei-Spieler-Partie bei, diese spielte sich aber nicht intuitiv und sehr mechanisch. Dabei bekommt jeder der beiden Spieler einen eigenen Nachziehstapel. Vor der Weitergabe der Kartenhand wird hier die oberste Karte gezogen und anschließend eine Handkarte abgeworfen. Den Spielablauf dabei mit Handkarten, Menagerie, Nachzugstapel, aufgehobenen Karten, Ziehen, Abwerfen, Weitergeben, Ausspielen, Aufheben usw. im Blick zu behalten, steht dem Spielspaß dabei schlicht im Wege.
Insgesamt ist CARNIVAL OF MONSTERS durch seinen ,,Schnell-erklärt-schnell-gespielt“-Aspekt ein kurzweiliges Mehrpersonenspiel auf unterem Kennerlevel, bei dem man als Absacker- oder Fillerspiel wenig falsch machen kann.
Bilder vom Spiel
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Tags: push your luck, Engine Builder, Karten draften, Set sammeln, 45 Minuten, 2-5 Spieler