TEST // Shadows over Normandie
“Shadows over Normandie” ist bei Asmodee erschienen. Das Spiel ist ein eigenständiger Ableger von “Heroes of the Normandie” aus dem Jahr 2014. Es verknüpft den Spielmechanismus des Vorgängers mit dem Rollenspiel “Achtung! Cthulhu”.
“Shadows over Normandie” beinhaltet ein Kampagnenbuch mit zehn Missionen. Es ist mit zwei bis drei Spielern spielbar. Das ist abhängig von der jeweiligen Kampagne.
Es tobt der zweite Weltkrieg. Zwischen Tod, Terror und Gewaltexzessen kämpft ein US-Ranger-Bataillon hinter den Fronten. Dabei stößt es auf einen Majestic Agenten. Majestic ist ein amerikanischer Geheimdienst, der mit der Untersuchung des Arkanen und des Mythos betraut ist. Zusammen mit dem Agenten stößt das Bataillon auf einen Stamm und dann auch auf deutsche Einheiten der Black Sun, einem Geheimdienst, der ebenfalls das Arkane untersucht. Ziel von ihnen ist es die Mythos Wesen als Krieger einzusetzen. Ein erbitterter Kampf entbrennt.
Der Spielaufbau
Die meiste Mühe beim Aufbauen macht es, die passenden Einheiten rauszusuchen. Nachdem man sich einen Überblick über das Material gemacht hat, sollte man das MAterial dringen sinnvoll sortieren. Das Verkürzt die Suche sehr stark. Im Kampagnenheft “Das verschollene Bataillon” ist für jedes Szenario alles gut vorgegeben. Beide Spieler bekommen Einheiten, die in einem vorgegebenen Bereich beliebig platziert werden dürfen. Die Partien können schnell starten. Mit jedem Szenario steigt der Anspruch an die Spieler, so wie es in WW2 Strategiespielen üblich ist. Grundlegend ist es so, dass jeder Spieler neben den Einheiten immer auch Befehlspunkte erhält. Diese sind im Spiel sehr wichtig. Eventuell kann auch das maximale Kartenlimit erhöht werden. Ebenfalls wichtig ist die Rundenanzahl und das Markieren etwaiger Ereignisse und die Initiative. Jeder Spieler erhält sein Kartendeck.
So funktioniert das Spiel
Da es ein komplexeres Spiel ist, verzichte ich an dieser Stelle total in das Detail zu gehen und beschreibe grob, was die Spieler für Möglichkeiten haben. Es gibt drei Phasen die jede Runde gespielt werden. Die Rundenanzahl ist abhängig vom Szenario.
I. Befehlsphase
Jeder Spieler hat Befehlspunkte. Diese werden durch dicke, durchnummerierten, hölzernen Marker dargestellt. Nun muss der Spieler überlegen, welche Einheiten er in welcher Reihenfolge bewegen und eventuell kämpfen lassen will.
II. Aktionsphase
In Zahlenreihenfolge aufsteigend beginnt die “1”. Der Spieler mit der Initiative bewegt zuerst. Abhängig von der Reichweite und dem Gelände wird die Einheit bewegt. Kann er eine andere Einheit im Fernkampf angreifen oder in den Nahkampf gehen, findet dies statt. Der Kampf wird ausgewürfelt und mit der Stärke/Fähigkeit der Einheit addiert. Der Verlierer wird verwundet oder stirbt. im Nahkampf ziehen sich verwundete Einheiten zurück.
III. Versorgungsphase
Alle Einheiten, die nicht durch einen Befehlsmarker oder eine sonstiges Ereignis aktiviert wurden, dürfen nun bewegt werden. Es gilt auch hier die Bewegungsfreiheit der jeweiligen Truppe. Es ist jedoch verboten jegliche Angriffe auszuführen.
Jederzeit, abhängig von den Karten auf der Hand dürfen Karten gespielt werden. Diese geben vor, in welcher Phase sie gespielt werden dürfen. Sie bringen dem Spieler jeweils Vorteile und sollten gut dosiert verwendet werden.
Beim Rundenende dürfen Karten abgeworfen werden und dann auf das vom Szenario vorgegebene Kartenlimit aufgezogen werden. Der Rundenmarker wird eins vorwärts bewegt.
Spielende
Der Spieler, der es schafft alle feindliche Einheiten zu besiegen gewinnt automatisch. Als Hausregel hat sich bei aussichtsloser Lage auch das Aufgeben bewährt. Das Spiel endet immer nach Ende der letzten Runde des Szenarios. Dann gibt es eindeutige unterschiedliche Siegbedingungen. Sieg oder Niederlage haben jeweils eine Auswirkung auf die nächsten Szenarien.
Fazit
Das “Shadows over Normandie” eindeutig für Vielspieler ist, muss wohl nicht nochmal explizit belegt werden. Für diese, ist das Spiel jedoch ein Kracher. Das abgedrehte Szenario tut dem ganzen sogar gut, da diese Utopie das Spiel aus jeglichen historischen Kontext reißt. Bis auf die Einheiten und die Fahrzeuge ist alles fiktiv und abgedreht. Das muss man mögen oder sich darauf einlassen können. Doch dann nimmt die Kampagne Fahrt auf. Es motiviert auf ein Ziel hin zu Arbeiten. Hier gewinnt man nicht nur eine Schlacht, sonder arbeitet daran einen Krieg zu gewinnen. Die Vor- und Nachteile von Sieg und Niederlage spürt man in den folgenden Missionen. Jedoch gelingt es dem Spiel das Balancing zu halten.
Wer nach dem Szenario noch nicht genug hat, kann sich daran machen eigenen zu entwerfen. Wie das geht, wird in der Anleitung beschrieben.
Als Vergleich kann ich persönlich nur “Conflict of Heroes” heranziehen, dass ich einige Male gespielt habe. Im Vergleich erscheint mir das “Shadows over Normandie” etwas leichter. Die Regeln und der Ablauf sind etwas einfacher und intuitiver. Trotzdem ist es anspruchsvoll und hat viele Regeln, die erst einmal verinnerlicht werden müssen.
Wer schon immer mal ein komplexes WW2 Strategiespiel spielen wollte oder nach langer Zeit wieder Lust darauf hat, kann ohne Zweifel zugreifen.