TEST // 7 SEELEN
Iäh! Iäh! Cthulhu fhtagn! Dem Eingeweihten werden diese kryptischen Worte bereits genügend sagen. Allen Unwissenden sei gesagt, dass die ihnen vertraute Welt untergeht und eine neue wundervolle Ära unsagbarer Schrecken unmittelbar bevorsteht. 7 SEELEN werden den Untergang herbeiführen.
Das Spiel wurde von uns gekauft.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung.
Die Handlanger der Vernichtung
In 7 SEELEN von Conor McGoey wetteifern ein bis sechs Spieler als willfährige Diener dunkler grausamer Götter aus uralter Zeit um die Kontrolle der namensgebenden sieben Seelen. In 30-40 Minuten werden sie den Untergang einleiten. Doch nur der eifrigste Kultist von mindestens acht Jahren mit den meisten Seelenpunkten wird den Sieg erringen und die Welt seinem Herrn übergeben.
Alle Spieler beginnen das Spiel mit einem Satz aus sieben Handkarten mit den Werten eins bis sieben und verschiedenen Aktionen. Jeder erhält eine geheime Offenbarungskarte, die am Spielende erfüllt werden und damit zusätzliche Seelenpunkte bringen kann, und einen Verderbnisstapel, der im Laufe der Partie durch Karten ergänzt, verbessert oder auch verkleinert und verschlechtert werden kann.
Das Spielbrett zeigt drei düstere Bauwerke aus den Geschichten von Howard Phillips Lovecraft. Zu diesen Orten entsenden die Spieler ihre Diener, spielen also ihre Handkarten dorthin. Haben alle einen Handlanger der Vernichtung an jeden Ort entsandt, werden die Orte von links nach rechts abgehandelt.
Vom kleinsten zum größten Kartenwert wählen die Besitzer der Karten eine Aktion. Je höher der Wert einer Karte, desto besser sind die möglichen Aktionen. Zumeist erhält ein Spieler gelbe Seelen-, blaue Machtmarker oder Verderbniskarten aus den endlichen Vorräten der jeweiligen Orte.
Haben zwei oder mehr Spieler den gleichen Handlanger an einen Ort geschickt, muss eine Loyalitätsprobe darüber entscheiden, welcher Spieler die Karte nutzen darf und wer darauf verzichten muss. Zu diesem Zweck wird immer gleichzeitig eine Karte des Verderbnisstapels jedes Spielers aufgedeckt. Jedes Auge steht dabei für einen Erfolg, Cthulhukarten sind Fehlschläge. Vor dem Aufdecken dürfen bis zu zwei Machtmarker auf die nächste Karte gesetzt werden. Der Verlierer erhält die siegreiche Karte aus dem Verderbnisstapel des Siegers als Trostpreis.
An jedem Ort lauert ein Ermittler. In jeder Runde wird einer von ihnen an einem Ort angreifen. Dabei sind seine Ziele die niedrigsten, höchsten oder mittleren Kartenwerte, der Spielerkarten an jenem Ort. Den Betroffenen steht es frei, sich gegen die Attacke zu verteidigen und die Strafe abzumildern oder sie einfach zu entrichten. Auch zur Verteidigung werden Verderbniskarten aufgedeckt.
Die gespielten Handlanger müssen sich immer für eine Runde ausruhen und kehren erst in der übernächsten Runde in die Hände ihrer Besitzer zurück.
Sobald zwei Vorräte an einem Ort aufgebraucht sind, endet die Partie und der Spieler mit den meisten Seelenpunkten gewinnt.
Der dunkle Monolyth
Ein Plastikeinsatz hält die festen dicken Pappmarker und die Karten an ihrem Platz. Letztere sind leider nicht so widerstandsfähig wie die Marker und können an den Rändern schnell leichte Abnutzungen erleiden. Das ganze Spielmaterial ist sprachneutral. Die Illustrationen stammen von Rhys ap Gywn und weichen durch den Comicstil von bekannten Darstellungen aus anderen Spielen mit Lovecraft-Thematik ab.
Die deutsche Anleitung gibt sich große Mühe bei der Spielbeschreibung. Eine Seite beschreibt die Regeln, die gegenüberliegende Seite bietet Beispiele dazu. Ein schmaler Randbereich bietet Kurzregeln zur Regelauffrischung bei späteren Partien. Leider erklärt nichts davon alle Abläufe des Spiels vollständig.
Tags: Schwerkraft, Aktionskarten, 30 Minuten, H. P. Lovecraft, 1-6 Spieler, Handmanagement, Fantasy, Kartenspiel, TSD20