TEST // RAILROAD REVOLUTION
Ein Wettrennen der Eisenbahngesellschaften ist ausgebrochen. Überall im Land werden Schienen gelegt und Bahnhöfe errichtet. Telegrafenmasten sprießen wie Unkraut aus dem Boden. Die Entwicklung des schnellsten Transportmittels der Welt wird das Land für immer verändern! Die Revolution der Eisenbahn hat gerade begonnen!
Wir haben RAILROAD REVOLUTION selbst gekauft.
Dies hatte keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
USA im 19. Jahrhundert
Die Verabschiedung neuer Gesetzte durch die USRegierung machte den Bau von Schienennetzen im ganzen Land sehr attraktiv. In RAILROAD REVOLUTION leiten die Spieler jeweils ein kleines Eisenbahnunternehmen an der Ostküste Amerikas. Ziel ist es, die Gewinne des Unternehmens in neue Bahnhöfe, Eisenbahnstrecken und Telegrafenbüros zu investieren, um damit die Meilensteine und Errungenschaften der Firma zu erhöhen.
Spielablauf
RAILROADS REVOLUTION ist wie ein Arbeiter-Einsatz Spiel aufgebaut. Allerdings gibt es weder die typischen gemeinsamen Aktionsfelder noch das Belegen oder Verdrängen von diesen Feldern. Dennoch ist die Aktionsauswahl ein wenig eingeschränkt.
Die Spieler starten mit einer Schiene an der Ostküste des Spielplans, der die USA zeigt. Außerdem starten die Spieler mit vier schwachen Arbeitern sowie einem individuellen Startplättchen, das spezialisierte Arbeiter, weitere Schienenabschnitte, erste Bahnhöfe, etc. vorgibt.
Die Spielertableaus sind in drei Bereiche eingeteilt. Ganz oben werden die Gebäude und Schienen gezeigt, die der Spieler errichten kann. Darunter sind die vier Hauptaktionen und in der untersten Zeile die dazugehörigen Zusatzeffekte, die je nach Wahl des eingesetzten Arbeiters (Farbe) ausgeführt werden dürfen, aufgeführt.
Wie bereits erwähnt gibt es bei der Wahl der Aktionen keine Beschränkungen. Jedes Feld steht immer zur Verfügung. Die eigenen Arbeiter dürfen allerdings erst dann vom Tableau genommen werden, sobald alle eingesetzt wurden. Bis dahin bleiben sie blockiert und sind für Aktionen nicht verfügbar.
Aktionen
Wer an der Reihe ist, hat die Wahl aus vier Hauptaktionen:
1. Der Spieler baut ein Gebäude seines Spielertableaus in einer Stadt, die innerhalb des eigenen Schienennetzes liegt und noch keinen eigenen Bahnhof enthält. Für den Bau erhält der Spieler diverse Boni.
2. Der Spieler muss exakt zwei Schienen von seinem Spielplan bauen. Dafür müssen Fixkosten bezahlt werden, die von der Streckenschwierigkeit abhängen. Mit den Schienen werden neue Städte und somit Bauplätze für Bahnhöfe erschlossen.
3. Der Spieler baut ein Gebäude als Telegrafenbüro in einen Bereich der Telegrafenreihe, welcher noch kein eigenes Büro enthält. Kosten gibt es dafür keine. Der Bau wird mit Aktien und Sonderaktionen belohnt.
4. Durch die Verkaufsaktion erhält der Spieler neues Geld für die Kasse. Dafür wird allerdings eine Schiene bzw. ein Gebäude aus dem Spiel genommen, und zwar die- bzw. dasjenige, die/das ganz links auf dem Spielertableau aufgezeichnet ist, und der Spieler erhält die auf diesem Feld angegebene Summe Geld. Der Verkaufswert steigt, je weiter rechts das veräußerte Teil liegt.
Außerdem erlaubt die Wahl des eingesetzten Arbeiters zusätzliche Aktionen neben der Hauptaktion.
Die schwachen nicht spezialisierten weißen Arbeiter erlauben die Beförderung eines beliebigen eigenen Arbeiters, der daraufhin auf einem Meilenstein-Plättchen landet und Siegpunkte bringt. Dafür steht dieser Arbeiter für die restliche Partie nicht mehr zur Verfügung.
Violette Vorarbeiter geben zusätzliche Boni, wie Fortschritt auf den Errungenschaften, Austausch von Arbeitern oder Einkauf/Nutzung von Sonderaktionen in Form von Lokomotivplättchen.
Mit den grauen Unterhändlern erhält der Spieler zusätzliche Boni beim Bau oder einfach mehr Aktien.
Orangene Buchhalter vergünstigen die gewählte Aktion oder schütten direkt Geld aus.
Und die türkisen Ingenieure verbessern jeweils die gewählte Hauptaktion.
Das Spielende wird eingeläutet, wenn ein Spieler mindestens 10 Gebäude und 13 Schienen gebaut bzw. verkauft hat. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten wird zum erfolgreichsten Eisenbahnunternehmen gekürt und gewinnt das Spiel.
Abrechnung
Siegpunkte gibt es hauptsächlich für erreichte Meilensteine und Errungenschaften. Zu diesen zwei Hauptfaktoren werden nur noch die Punkte für Lokomotiven und Telegrafenverbindungen hinzugerechnet.
Während des Spiels versuchen die Spieler, ihre Meilensteine zu erreichen. Die Meilensteinplättchen enthalten Bedingungen, wie Bahnhöfe, Telegrafenbüros oder Schienen auf bestimmten Feldern sowie bestimmte Arbeiterfarben, die mit der Aktion „Beförderung“ auf diese Plättchen gestellt werden müssen.
Sobald die Bedingungen erfüllt sind, wird das Plättchen durch die nächste Stufe („B“, „C“ und schließlich „D“) ersetzt. Dadurch steigern sich die jeweiligen Bedingungen, aber auch die zu erhaltenden Siegpunkte.
Die drei Errungenschaften sind durch Leisten auf dem Spielbrett dargestellt. Im Laufe des Spiels schreiten die Spieler mit ihren Markern auf diesen Leisten voran und erhöhen damit den Siegpunkte-Multiplikator für die Anzahl Bahnhöfe, Telegrafenbüros und angeschlossener Westküstenstädte.
Spielmaterial
Das Spielmaterial ist mit 198 Holzmarkern, sowie 195 Pappplättchen üppig ausgestattet. Auf Papiergeld wurde glücklicherweise verzichtet. Stattdessen liegt es in Form von Pappmarkern in 4 unterschiedlichen Einheiten und ausreichender Menge bei.
Die Arbeiterfarbe „Orange“ ist auf dem Spielbrett leider in „Gelb“ dargestellt. Abgesehen davon ist die Ikonografie und Illustration gelungen.
Leider hat sich in der deutschen Anleitung ein Copy und Paste Fehler eingeschlichen. Die entsprechende Regel verlangt ein ans Streckennetz angebundenes Telegrafenbüro. Da diese Gebäude außerhalb der Landkarte errichtet werden, ist die Durchführung der Regel schlicht nicht möglich.
Abgesehen davon ist die Anleitung gut strukturiert und mit ausreichend Beispielen versehen, die aber nicht zwingend notwendig sind, um alle Regeln kennenzulernen.
Tags: Workerplacement, 45-90 Minuten, 2-4 Spieler, Eurogame