TEST // PICTURES
Was zum Henker soll das denn bitte sein...? Die beiden gelben Klötzchen könnten die Sonne darstellen. Oder diesen Teil des bunten Regenschirms. Hmmm. Und was macht der denn da bitte mit den Steinen und Stöcken? Soll das ein Schneemann sein? Aber da liegt kein Schneemann-Bild... Ich bin total überfordert. Ich muss aufhören zu denken wie ich und anfangen zu denken wie die anderen, wenn ich bei PICTURES eine Chance haben möchte!
PICTURES wurde von brettspiel-news.de gekauft.
Auf die Bewertung hat das keinen Einfluss.
PICTURES – Oder: Wie Stöcke, Steine und Schnürsenkel die Wahrnehmung verändern
Bei PICTURES versuchen 3 bis 5 Spieler, ein bestimmtes Bild mit einem von 5 verschiedenen Material-Sets nachzustellen. Die anderen Spieler versuchen, zu erraten, welches Bild dargestellt werden soll. Klingt simpel, ist es auch. Einfach? Das nun nicht immer.
Zu Beginn des Spiels wird ein Grid von 4 mal 4 Bilderkarten ausgelegt, dazu passend Zahlen- und Buchstabenplättchen: Jeder Spalte wird eine Zahl zugeordnet, jeder Zeile ein Buchstaben. So bekommt jede Bildkarte eine eigene „Koordinate“. Jeder Spieler bekommt eines der fünf Material-Sets, zieht verdeckt ein Foto-Auswahl-Plättchen aus dem Beutel, schaut es sich heimlich an und schon kann es losgehen: Die Spieler versuchen, das auf der gezogenen Koordinate liegende Bild mit ihrem Material möglichst eindeutig nachzustellen.
Bevor ein Spieler dann enthüllt, welches Bild er nachgestellt hat, geben die Mitspieler ihren Tipp ab. Liegen sie richtig, bekommen sie jeweils einen Punkt, der aufdeckende Spieler bekommt für jeden richtigen Tipp einen Punkt.
Dann wird das Material-Set nach links weitergegeben. Die Spieler ziehen neue Foto-Auswahl-Marker, die alten werden beiseitegelegt. Zu jeder „Koordinate“ gibt es 3 Foto-Auswahl-Marker, es ist also möglich, dass 2 Spieler in derselben Runde das gleiche Bild darstellen. Es werden 5 Runden gespielt. Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt.
Gehört das zum Spiel...?
Diese Frage werden sich bestimmt einige stellen, wenn sie die Box zum ersten Mal öffnen. Die Antwort ist: Ja, das gehört alles dazu. PICTURES beinhaltet einfach ungewöhnliche Komponenten.
Dreh- und Angel-Punkt dabei sind die 5 Material-Sets:
- Bilderrahmen und 24 Farbwürfel: Mit diesem besonderen Set muss der Spieler versuchen, das Bild in einem Farb-Raster von 3 mal 3 Kästchen mit den Würfeln darzustellen. Es müssen 9 Würfel verwendet werden.
- 6 verschiedene, robuste Bauklötze aus Holz (es dürfen auch weniger Bauklötze verwendet werden)
- 4 Stöcke und 4 abgerundete Steine (es dürfen auch weniger Bauklötze verwendet werden)
- 19 Symbolkarten (es müssen 2 bis 5 verwendet werden)
- 2 unterschiedlich lange Schnürsenkel (es darf auch nur einer verwendet werden)
Mit den 91 Bilderkarten ist auch genügend Wiederspielwert vorhanden. Der Jutebeutel für die Foto-Auswahl-Plättchen ist stabil und hochwertig. Mit den unkonventionellen Komponenten hätte PICTURES auch schnell billig und „zusammengeramscht“ wirken können, das Spiel ist aber ordentlich produziert.
Die Spielregeln stehen auf einem einzigen, dicken Bogen Papier – heutzutage eine Seltenheit. Es gibt obendrein Illustrationen und auf der Rückseite finden sich die Regeln in englischer Sprache.
Was den wertigen Eindruck meiner Meinung nach etwas trübt, ist die Box. Zwar ist sie stabil, doch die innere Aufteilung passt einfach nicht zum Rest des Spiels. Eine vergleichsweise dünne Pappscheibe als Trenner? Meiner Meinung nach nicht die beste Wahl. Durch die abfallenden Kanten, die sicherlich zur Stabilisierung beim Transport dienen sollen, wirkt die Box außerdem ziemlich beengt. Es wurde aber bewusst auf den Einsatz von Plastik verzichtet.
Das Cover und die optische Gestaltung der Box sprechen mich leider überhaupt nicht an. Die Schachtel sieht nicht nach einem unterhaltsamen Spiel aus, sondern wie eine 2 Mark teure Lern-CD zu Zeiten von Windows 95. Das mag auch nur eine persönliche Assoziation sein, die Optik der Box hat mich jedoch eher abgeschreckt als angesprochen.
Tags: Ratespiel, Partyspiel, 3-5 Spieler, Familienspiel