TEST // Pulsar 2849
Pulsar 2849 ist 2018 in Deutschland bei Czech Games Edition erschienen und wir hatten das Spiel nun mehrfach auf dem Tisch. Es ist vom Autor Vladimir Suchý. Erfahre hier, warum das Spiel ein wirklicher Geheimtipp ist und viele SpielerInnen ansprechen dürfte. Unser Exemplar wurde uns von Asmodee Deutschland zur Verfügung gestellt, was jedoch keine Auswirkungen auf unsere Wertung hat. Hier das Spiel zum Bestpreis kaufen.
Darum geht es im Spiel
Wir schreiben das Jahr 2849 – ein interstellarer Energierausch steht kurz vor dem Ausbruch. Rivalisierende Unternehmen haben Forschungsschiffe am Rand eines mit Pulsaren übersäten Sternhaufens in Stellung gebracht, um dessen Reichtümer auszubeuten.
Die Spieler weiten den Einflussbereich ihrer Unternehmen aus, indem sie gigantische Megastrukturen im All errichten. Gyrodynamische Generatoren rotieren um Pulsare und liefern Energie ohne Verzögerung über gewaltige Entfernungen. Über eine Energietransmissions-Struktur wird die Energie zu kürzlich entdeckten, entfernten Planeten geleitet. Ein neuer Goldrausch beginnt!
So funktioniert das Spiel
Das Spielfeld hat eine ungewöhnliche Form. Es ist rund und es werden zahlreiche weitere abgerundete Tableaus daran angelegt. Der Spielaufbau wirkt auf den ersten Blick etwas umfangreicher, ist jedoch durch und durch logisch und nachvollziehbar.
Jede Spielerin und jeder Spieler hat ein eigenes Tableau, drei Raketenmarker, Ringe und Marker in der eigenen Spielfarbe. Die Raketen dienen als Bewegungsmarker, als Runden- und als Energiegewinnungsmarker.
Der Spielablauf ist denkbar einfach. Der/die StartspielerIn würfelt die Würfel und sie werden auf die Würfelauslage von 1-6 sortiert. Nun wird geschaut wo sich der Median bei den ausgelegten Würfeln befindet, sprich der Würfel der sich genau in der Mitte zwischen den anderen befindet. Nun wird geschaut, ob rechts oder links von diesem Feld mehr Würfel liegen und der Anzeiger wird ein Feld in die entsprechende Richtung bewegt. Dieser Marker zeigt nun an, wie viel es kostet einen Würfel zu nehmen. Liegt ein Würfel links vom Anzeiger, werden positive Schritte für die Initiativ- oder Technikleiste genommen. Liegt ein Würfel rechts davon, müssen Schritte auf einer der Leisten abgegeben werden.
Nun beginnt der/die StartspielerIn damit, den ersten Würfel auszuwählen und addiert bzw. subtrahiert sofort die entsprechenden Schritte auf den zuvor genannten Leisten. Dann geht es Reihum, bis zur letzten Person, die zwei Würfel auf einmal nehmen kann, bevor wieder in Reihenfolge umgekehrt Würfel genommen werden.
Am Ende verbleibt ein Würfel in der Auslage, der später dann von einem roten Würfel kopiert werden kann. Die SpielerInnen haben nun folgende Aktionsmöglichkeiten:
- Mit einem Erkundungsschiff fliegen // Es wird ein Würfel verwendet und das Raumschiff fliegt entsprechend der Augenzahl. Der Würfel darf manipuliert werden, sofern entsprechende Plättchen vorhanden sind. Werden Sternensysteme durchflogen, werden dieses aufgedeckt (falls sie noch nicht erkundet sind) und falls ein Mond vorhanden ist, der noch nicht belegt ist, darf ein Marker dort platziert werden. Endet die Bewegung auf einem Sternensystem, darf hingegen ein Planet belegt und der Bonus des Systems darf genommen werden. Endet die Bewegung auf einem Pulsar, darf dort ein Kreis platziert werden und falls vorhanden auch ein Gyrodyne-Plättchen gelegt werden.
- Pulsare entwickeln // Pulsare mit Gyrodyne-Plättchen können entwickelt werden. Pulsare die entwickelt wurden bringen im Anschluss am Runden- und Spielende Punkte.
- Energietransmissions-Struktur bauen // Es liegen immer einige Teile aus, die mit einem Würfel entwickelt werden können. Diese Teile legen die SpielerInnen vor sich aus und wenn sie zu Ende entwickelt wurden, sind sie aktiv und bringen jede Runde diverse Boni, teilweise auch Sofort-Boni.
- Technologie portieren // Auf der Technologie-Auslage können Technologien freigeschaltet werden. Diese bieten dann Sofort-Boni, Dauer-Boni oder Spielende-Boni.
- Eigene Projekte entwickeln // Diese sind die Projekte, die sich auf dem Spielertableau befinden und bringen allesamt einmalige Boni.
Das Spielmaterial
Das Spielmaterial von Pulsar 2849 ist wirklich gut gelungen. Zum einen ist es weit vom üblichen Standard entfernt in Bezug auf die Form und die passgenau anlegbaren Tableaus. Aus dem Spielfeld wird eine große Spielfläche, die einen großen Tisch benötigt. Zum anderen sind die sonstigen Marker und Spielelemente durchgehend auf einem guten Niveau produziert. Die Icons sind sehr schnell verinnerlicht und das Beste dabei ist, dass das Spiel eine hohe Varianz hat. Jede Partie ist etwas anders, weil die Spielende-Ziele verschieden ausfallen und auch Technologie-Tableaus nicht nur doppelseitig bedruckt sind, sondern jedes gleich doppelt und variierend in der Box liegt.
Wer sich wirklich einmal in die unendlichen Weiten des Universums aufmachen will, der muss Pulsar 2849 gespielt haben. Das Spiel ist leicht zu spielen, bietet unglaublich viele Entscheidungsmöglichkeiten, die aus der Wahl von zwei Würfeln heraus entsteht und wer clever spielt, kann gleich noch eine dritte Aktion ausführen. Um zu gewinnen ist eine ausgewogene Taktik notwendig, die von den diversen Spielzielen abhängig ist.
Dabei ist die Spielzeit überschaubar und die Interaktion ist durchaus groß. Zum einem kommen sich die SpielerInnen im Universum zwangsläufig in die Quere, zum anderen wird jede Runde um die Vorherrschaft gerungen, um Technik-Cubes und darum, die Spielerreihenfolge festzulegen. Nur allein vor sich hin spielen ist kaum möglich – so soll das aus meiner Sicht sein.
Zudem vermittelt das Spiel ein befriedigendes Gefühl, wenn man sich langsam im Universum ausbreitet, Transmitterstationen errichtet, die Boni bringen, Pulsare besetzt und Technologien erforscht. Jede/r SpielerIn wird belohnt und erhält im Laufe des Spiels immer mehr. Das eskaliert dann zum Spielende mit massig Punkten – Punktezahlen von über 200 sind theoretisch möglich, haben wir beim Spielen aber nicht erreicht.
Insgesamt profitiert das Spiel vor allem von dem schlüssigen Spielgefühl, bei dem alles logisch ineinander greift und nichts aufgesetzt wirkt. Es könnte durchaus sein, dass der Autor von Anfang an genau dieses Spiel so produzieren wollte.
Wer strategische Spiele mag und bei Science-Fiction Themen nicht wegrennen will, der sollte sich Pulsar 2849 unbedingt mal anschauen!
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Bilder vom Spielmaterial
Tags: Würfel, 60-90 Minuten, Area Control, 2-4 Spieler, Strategie