TEST // 8bit Box
Videospiel als Brettspiel? Mal eine neue Idee! Der Name lässt schon erahnen, dass sich der Aufbau an die ersten Spielekonsolen aus den 80er Jahren anlehnt. Auch die Spiele stammen aus dieser Zeit, Pac-Man zum Beispiel. Für die Fans dieser Ära Videospiele wird die „8bit Box“ besonders interessant sein.
Ieelo war so freundlich uns ein Exemplar von „8bit Box“ für einen Test zur Verfügung zu stellen.
Vom Bildschirm an den Tisch
„Pixoid“ ist an das Spiel Pac-Man angelehnt. Es gibt ein Pixoid und, je nach Spielerzahl, 2 oder 3 „Bugs“, die das Pixoid Jagen. Der Aufbau ist relativ leicht. Das Spielfeld ist ein Labyrinth, wie man es aus dem Originalspiel kennt, und drumherum ist die Punkteleiste. Die Startsteine der Spieler werden in die Ecken verteilt und die weißen Klötzchen auf die Bonusfelder gelegt, und schon kann es losgehen. Gleichzeitig wählen die Spieler auf ihren Controllern eine Bewegung aus, decken sie auf und führen sie durch. Das Ziel der Bugs ist es, Pixoid einzuholen und dadurch zu töten, während Pixoid versucht, möglichst viele Extrapunkte zu sammeln und die vollen 12 Runden zu überleben.
„Outspeed“ ist ein klassisches Rennspiel. Mit den Raumschiffen versuchen die Spieler, in 12 Runden so weit zu kommen wie möglich. In jeder Runde wird ein neues Streckenkärtchen aufgedeckt, die den Spielern verschiedene Möglichkeiten bietet, z.B. eine gewisse Zahl Zonen vorzurücken, oder einfach ein Bonusplättchen zu ziehen, das sie später einsetzen können, um z.B. Benzin zu bekommen, oder die anderen Raumschiffe zu behindern. Bleibt ein Raumschiff aber zu lange auf seiner Position stehen, ist es schnell geschehen, dass es wortwörtlich den Boden unter den Füßen verliert und ausscheidet. Das Spiel ist beendet sobald das Ziellinienkärtchen aufgedeckt wurde. Der Spieler, der bis dahin am weitesten gekommen ist, gewinnt.
Natürlich darf auf einer Konsole ein Sportspiel nicht fehlen. Das Spiel „Stadium“ ist ein klassischer Zehnkampf. Die Spieler sind in Teams eingeteilt und Ziel ist es, so viele Medaillen wie möglich zu gewinnen. Dafür werden nach und nach die Wettbewerbstafeln aufgedeckt. Jede Tafel ist ein anderer Wettbewerb, insgesamt gibt es 12 Wettbewerbe, die reichen von Golf, Springreiten über Mannschaftsgymnastik bis hin zu Rugby oder dem Dopingtest.
Ist das echt?
Die Verpackung der „8bit Box“ ist keineswegs zu vergleichen mit der eines herkömmlichen Brettspiels. Vor einem steht ein großes Paket mit ordentlich Gewicht, genauso wie bei einer echten Spielekonsole. Es kribbelt jedem Videospiel-Fan sofort unter den Nägeln, dieses Spiel zu öffnen. Beim Öffnen sieht man sofort die Spielekonsole, die zeitgleich als Steckplatz für die 6 Controller dient und die 3 beigefügten Spiele und eine Reserveschachtel für ein weiteres Spiel. Das Material ist sehr liebevoll gestaltet. In der großen Box findet man die Spielteile, die in jedem Spiel Einsatz finden können und in den kleinen Schachteln, die die für das einzelne Spiel noch gebraucht werden. Die einzelnen Spiele sind äußerst detailreich gestaltet. Das Material fühlt sich sehr hochwertig und stabil an, vor allem die Controller.
Die Idee, Videospiele in Brettspiele umzuwandeln finde ich sehr gut. Gerade die Aufmachung dieses Spieles ist sehr hochwertig und detailreich. Jedoch mangelt es in dieser Box an der richtigen Umsetzung. Alle drei Spielanleitungen sind sehr unverständlich geschrieben, und es dauert ziemlich lange, bis man verstanden hat, worum es geht und was man machen muss.
“Pixoid“, das an Pacman angelehnt ist, versteht man relativ schnell und es läuft ziemlich intuitiv, doch dadurch, dass jede Runde auf jeden Spieler gewartet werden muss, bis er seine Entscheidung getroffen hat, wird der Ablauf sehr verlangsamt, wodurch es kaum an die Spannung und Aufregung des Originals herankommt.
“Stadium“ ist zu komplex mit den vielen verschiedenen Wettbewerben. Sie alle haben verschiedene Regeln, in einem separaten Regelbuch, die man sich am Anfang nicht alle merken kann, daher muss man ständig in den Regeln nachschauen, was gemacht werden muss. Dadurch sind die ersten Durchläufe sehr holprig und verwirrend und der Spielspaß geht völlig verloren.
„Outspeed“ ist noch das spannendste von den drei Spielen, doch auch da sind die Erklärungen der Bonuskarten nicht direkt einleuchtend und es muss häufiger nachgelesen werden, was jedes Einzelne bedeutet, was auch in diesem Spiel wieder zu einem Fehlen an Aufregung und Geschwindigkeit führt.
Ich bin gespannt, was die weiteren angekündigten Spiele der „8bit Box“-Reihe mit sich bringen werden, da ich in dem Konzept generell großes Potenzial sehe. Jetzt muss es nur noch richtig umgesetzt werden.
Bilder zum Spiel
Tags: 3-6 Spieler, Videospiel, Aktionen programmieren, Rasterbewegung, Wettrennen, Auktion/Bieten, Simultanes Spielen, Transport