Test | Tequila

Verfasst von Christian Backe am 09. Dezember 2024. Veröffentlicht in Brettspieltest

Das Anbaugebiet der blauen Agaven ist der Ursprungsort der weltberühmten Spirituose. Dabei ist wesentlich weitaus schwieriger ihn zu machen, als ihn zu trinken. Bestelle die Felder, Ernte die Pflanzen und produziere die wertvollsten Sorten „Tequila“ um zu gewinnen.

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Das Spiel wurde gekauft. Auf die Wertung hat dies keinen Einfluss!

Wilkommen in Mexiko

„Tequila“ ist ein sogenanntes Roll‘n Write-Spiel. Dabei wirft eine Person die zwei enthaltenen Würfel und alle Mitspielenden verwenden die gewürfelten Augenzahlen, um Aktionen auszulösen und in den jeweiligen Bereichen ihres Spielplans Markierungen zu machen. Obwohl es nur zwei Würfel gibt, steht allen auch immer ein dritter virtueller Würfel zur Verfügung.

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Die Würfelergebnisse von 1-3 dienen dem Einzäunen von Feldern, deren Rohstoffe dann geerntet werden können. Die Werte von 4-6 erlauben den Bau neuer Gebäude. Die Anzahl der dafür eingesetzten Würfel bestimmt die Anzahl der zu platzierenden Zäune und Gebäude.

Die gesammelten Rohstoffe werden in den entsprechenden Leisten markiert und bei Bedarf durch Abstreichen ausgegeben. Zumeist geschieht dies beim Bau neuer Gebäude. Diese werden auf dem Bodenplan der Farm eingezeichnet. Die verschiedenen Bauwerke sollten im Laufe des Spiels miteinander verbunden werden, da dies zusätzliche Rohstoffe bringt. So ist ein Agavenfeld 2 mal 2 Felder groß und kostet zwei Agaven. Sollte die Farm über zwei solcher Felder besitzen, bringen sie zu jedem Rundenbeginn eine Agave als Rohstoff. Leider ist der Baugrund von Wassergräben durchzogen, auf denen nur Straßen gebaut werden können.

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Nach 8 Runden ist eine Partie Tequila vorüber. Im Laufe des Spiels erhalten die Spielerinnen und Spieler bis dahin stetig mehr und mehr freie Aktionen. Zwar bringt jede ungenutzte solche Aktion Siegpunkte, doch meist lohnt es sich mehr, sie zu nutzen um Rohstoffe auf dem Markt zu verkaufen oder Tequila herzustellen.

Wer am Ende die meisten Punkte gesammelt hat gewinnt das Spiel.

Wie im Rausch

Im Prinzip hat „Tequila“ all die nötigen Komponenten für ein gutes Roll‘n Write-Spiel auf Kennerniveau. Aber irgendwie konnte es niemanden begeistern. Das könnte daran liegen, dass es ständig hin und her geht auf den zwei Spielplanseiten. Wie im Rausch torkelt der Stift mal nach links und mal nach rechts und macht das Spiel irgendwie unübersichtlich.

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Die Punktejagd fühlt sich leider einfach nicht thematisch genug an. „Tequila“ ist also mechanisch solide, aber bleibt eben auch genau das - mechanisch.

Die verschiedenen Gebäude ermöglichen das Brennen unterschiedlicher Tequilasorten, die natürlich mehr Punkte bringen, je teurer ihre Herstellung ist. Und die Rückseiten der Übersichtsbrettchen geben den Spielerinnen und Spielern asymmetrische Baukosten und sorgen so für unterschiedliche Strategien. Doch trotz all dieser guten Zutaten fühlt sich das Ergebnis nicht befriedigend an und ein Wiederspielreiz will nicht aufkommen.

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Eine Anleitung sollte so kurz wie möglich, aber dennoch so lang wie nötig sein. Die knappe Anleitung von „Tequila“ lässt leider bei genauerer Betrachtung einige Fragen offen, die im Spielverlauf auftauchen werden und übertreibt es so mit der Kürze. Außerdem sind auch die beiliegenden Bleistifte einfach zu blass für den Spielplan. Zäune und Gebäude sind furchtbar schlecht zu erkennen. Filzstifte sind da deutlich besser geeignet.

Es ist schade, dass „Tequila“ mich nicht überzeugen konnte. Es ist beileibe kein schlechtes Spiel und das Thema war auch vielversprechend. Doch leider ist das Thema praktisch nur Fassade und nach wenigen Partien ist der Wunsch, ins mexikanische Schnapsgeschäft einzusteigen gestillt. Spiele wie „Fliptown“ oder „Fleet - The Dice Game“ sind aus meiner Sicht deutlich bessere thematische Alternativen im Kennerspielbereich.

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