Test | MLEM: Die Astrokatzen - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
"MLEM" ist ein tolles Familienspiel mit einem raffinierten Push-your-cat, äh Push-your-luck Mechanismus. Rainer Knizia hat mit "MLEM" ein Spiel entwickelt, von dem ich mir vorstellen kann, dass es zumindest für das Spiel des Jahres 2024 nominiert wird. Der Name ist etwas gewöhnungsbedürftig, soll aber das Geräusch sein, wenn ein Tier die Zunge herausstreckt, um etwas abzulecken. Im Weltraum hört dich jedenfalls keiner miauen.
Das Regelwerk umfasst 16 Seiten. Es ist locker gestaltet, mit großer Schrift und vielen Beispielen, die die Regeln sehr gut erklären. Die Anleitung schließt auf der letzten Seite mit einer Symbolübersicht ab, sodass die Spezialfähigkeiten der Astronautenkatzen schnell nachgeschaut werden können. Abgesehen von den Regeln sind alle Spielkomponenten sprachneutral.
Die gesamte Qualität des Spielmaterials ist für den Preis von ca. 35 Euro top. Die Spielschachtel ist stabil, auf das Nötigste reduziert und mit einem Inlay versehen. Die Spielmatte ist wunderschön bedruckt, geruchsneutral und hat einen genähten Rand für eine lange Lebensdauer. Alle Marker haben eine vernünftige Kartonstärke und die Rakete und das Ufo sind sogar aus Holz.
Den gewählten Illustrationsstil finde ich absolut passend zum Thema und die Symbolsprache ist schnell verinnerlicht. Schön finde ich auch, dass auf den Punktemarkern nicht nur Zahlen stehen, sondern auch Katzenspielzeug abgebildet ist. Eigentlich ist die gesamte Grafik herrlich “katzifiziert“.
Die Spieldauer von 30 bis 60 Minuten ist gut getroffen. Bei größeren Gruppen dauert das Spiel länger als im direkten Duell. Wenn beide Personen das Spiel kennen, kann eine Partie auch in 20 Minuten vorbei sein. Gut gelöst bei "MLEM" ist, dass es kaum Downtime gibt. Alle Spielenden sind vom Würfelergebnis des Kapitäns betroffen, fiebern mit und planen ihre Aktionen. Hier spielt sich "MLEM" semikooperativ. Natürlich kann Frust aufkommen, wenn das Würfelglück einmal nicht mitspielt. Da es keine Anpassung des Spiels an die Spielerzahl gibt, finde ich "MLEM" zu viert oder fünft am besten. Zu zweit ist "MLEM" schon ein harter Blindflug und wir haben die Hausregel eingeführt, dass jeder zwei Astronautenkatzen in die Rakete setzen darf.
Thematisch und grafisch finde ich das Spiel schön bis albern kombiniert. Katzen sind nicht so mein Ding. Ich bin eher im Team Hund, aber Schweine im Weltall hätte ich richtig gefeiert. Etwas komisch, wenn man das in dem Zusammenhang überhaupt sagen kann, finde ich die Katze mit Fallschirm. Hier wäre eine Rettungskapsel logischer gewesen. Störend an "MLEM" finde ich, dass bei einem schlechten Start die Weiterreise sehr schwierig wird. Eine Raumstation, die man vorher mit einer Katze besetzt hat, wo man auftanken kann und einen Würfel bekommt, wäre eine nette Option.
Für längeren Spielspaß sorgen die drei Module: Ufo, Erkundung und Geheimmissionen. Die Module können einzeln oder in beliebiger Kombination gespielt werden und richten sich an fortgeschrittene Astronauten. Allerdings trägt keines der Module wesentlich zur Komplexität des Spiels bei. Eine verpasste Chance, das Spiel für Vielspieler interessanter zu machen.
Die Interaktion im Spiel besteht darin, bestimmte Monde früher zu besetzen und die meisten Katzen auf einem Planeten anzusiedeln. Und natürlich wann/ob wir die Rakete verlassen.
"MLEM" finde ich super, um Wenigspieler an das Hobby heranzuführen. Einfache Regeln, ein tolles Artwork sowie Spielmaterial unterstützen dies. Wer keine Glücksspiele mag, sollte einen großen Bogen um "MLEM" machen. Ansonsten kann ich es nur empfehlen.
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Bilder zum Spiel
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Tags: push your luck, Area Majority, Familienspiel