Test | Life of the Amazonia
Die Sonne geht auf, der Wald färbt sich golden und im Wasser spiegelt sich der klare Himmel. Aus den Baumwipfeln ertönt der melodische Gesang der Vögel und am Ufer quaken Frösche im Chor. Ihr lasst die Seele für eine Sekunde baumeln, legt euch auf eine Wiese und atmet tief ein. Ihr riecht den Duft der wilden Pflanzen und spürt die Sonne auf der Haut. Während ihr da liegt, denkt ihr euch „wie schön wäre es, wenn es ein Brettspiel gäbe, welches einfach und unkompliziert ist. Keine Kämpfe, keine Konflikte und niemand nimmt sich etwas weg. Am liebsten mit einem Tierthema.“ Ihr seid bereit für „Life of the Amazonia“.
Das Spiel wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf die Bewertung hat dies keinen Einfluss!
Darum geht es im Spiel
„Life of the Amazonia“ ist ein Bag-Building Spiel aus der Feder von
Jamie Bloom. Es ist für 1-4 Personen ausgelegt und ab 14 Jahren geeignet. Eine Partie dauert, laut dem Entwicklerteam, durchschnittlich 60-150 Minuten. In dem Spiel versuchen die Spieler und Spielerinnen, die Flora und Fauna des Amazonas nachzubauen.
Dies wird über einen Bag-Building Mechanismus gesteuert. So können beispielsweise neue Plättchen angelegt werden, Bäume gepflanzt oder Tiere platziert werden. Sobald 5 Tierarten erschöpft wurden, endet das Spiel. Die Person mit den meisten Siegpunkten gewinnt.
Probier’s mal mit Gemütlichkeit
In „Life of the Amazonia“ besitzt jede Person ein einzigartiges Tier. Das Spiel wird abwechselnd gespielt. Zu Beginn der Aktionsphase ziehen alle Spieler und Spielerinnen fünf Ressourcenplättchen aus dem eigenen Beutel. In einem Zug stehen den Personen folgende Aktionen zur Auswahl:
Ressource kaufen: Eine neue Ressource mit Geld erwerben. Je höher der Wert der Ressource ist, desto höher die Kosten.
Gebietsplättchen nehmen: Bezahle Blätter, je nach Fortschritt auf dem Wasserfall. Wähle ein offen ausliegendes Gebietsplättchen und lege es an deinen Dschungel an.
Wasserrose platzieren: Bezahle Wasser, je nach Fortschritt auf dem Wasserfall. Wähle ein freies Wasserfeld und platziere die Wasserrose darauf. Dies kann Bonuseffekte auslösen und Siegpunkte am Ende des Spiels einbringen.
Baum pflanzen: Bezahle Blätter, je nach Fortschritt auf dem Wasserfall. Wähle ein freies Waldfeld und platziere den Baum darauf. Dies kann Bonuseffekte auslösen und Siegpunkte am Ende des Spiels einbringen.
Tier platzieren: Bezahle die Kosten des Tieres. Nimm die Figur und platziere sie auf einem oder zwei Feldern. Jedes Tier besitzt eine Anforderung, auf welche Felder es gesetzt werden kann. Tiere sind eine der Haupteinnahmequellen für Siegpunkte am Ende des Spiels.
Beutel erweitern: Bezahle Wasser, um mehr Ressourcen in die nächste Runde mitzunehmen.
Naturkarte erwerben: Naturkarten bezahlen, um zusätzliche Siegpunktbedingungen zu erhalten.
Bonus erhalten: Es können spezielle Boni durch das Bezahlen bestimmter Ressourcen erhalten werden.
Sind fünf Tierarten erschöpft, endet das Spiel. Die Person mit den meisten Siegpunkten gewinnt „Life of the Amazonia“.
Bei Boardgamegeek konnte „Life of the Amazonia” bereits einige Vorschusslorbeeren erhalten und schnitt mit einer Wertung von 8,2 überdurchschnittlich gut ab. Doch konnte uns das Spiel auch in unserem Test überzeugen?
Beginnen möchte ich wie immer mit dem Material und den Illustrationen. Das Cover gefällt mir sehr gut und auch die Gestaltung der Karten ist wunderbar gelungen. Jede Tierkarte besitzt vier verschiedene Variationen mit unterschiedlichen Effekten, um mehr Varianz in die Partien zu bringen. Auf jeder der Karten, ist das Tier in einer anderen Pose zu sehen. Ein kleines aber sehr schönes Detail. Auch das restliche Material ist von gehobener Qualität. Die Token sind aus dicker Pappe, der Wasserfall, die Gebietsplättchen, die Wasserrosen sowie die Bäume und Tiermeeple verleihen dem Spiel eine großartige Immersion und Tischpräsenz.
Das Tierthema hat sich bedauerlicherweise in letzter Zeit etwas abgenutzt. Ich kann mich trotzdem noch dafür begeistern. Die Regeln sind schnell gelernt und gut verstanden. Jede Karte wird separat am Ende der Anleitung erklärt, wodurch kaum offen Fragen zurückbleiben. Obgleich die Tierkarten verschiedene Effekte haben, sind sie schnell im Laufe einer Partie verinnerlicht. Derzeit ist das Spiel lediglich auf Englisch verfügbar.
Spielerisch erinnert mich „Life of the Amazonia“ sehr an eine Mischung aus „Quacksalber von Quedlinburg“ und „Harmonies“. Bedauerlicherweise schafft es das Spiel weder den Nervenkitzel eines „Quacksalbers“ noch den geschmeidigen Spielfluss eines „Harmonies“ zu erreichen. Der Start des Spiels nimmt einige Zeit in Anspruch und es dauert etwas, bis die ersten Tiere gekauft werden können. Zudem gibt es fast keine Interaktion zwischen den Spielern und Spielerinnen und es fühlt sich häufig so an, als würden wir ganz alleine spielen.
Gut gefallen haben mir die einzigartigen Tiere. Jede Person beginnt das Spiel mit einem dieser besonderen Tiere. Hierdurch entsteht eine leichte Asymmetrie, die die Strategie maßgeblich beeinflussen kann. Der Wiederspielreiz ist generell sehr hoch. Dies wird vor allem durch die Kombination von verschiedenen Varianzen der Tierkarten gewährleistet.
„Life of the Amazonia“ ist eines der Spiele, die wir nach Beendigung der Partie nicht abbauen wollten, da wir teilweise schöne Landschaften erschaffen haben. Ärgerlicherweise schwächelt das Spiel stark durch den solitären Charakter und die Zeit, die es benötigt, bis Fahrt aufkommt. Personen, die gerne alleine spielen oder denen konfrontative Spiele den Spaß nehmen, könnten hier auf ihre Kosten kommen.
Welche Erfahrungen hast du mit diesem Spiel gemacht
oder hast du noch Fragen zu diesem oder anderen Spielen?
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Bilder zum Spiel
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