Test | Grāl
Arthus und seine Ritter der Tafelrunde sind auf der Suche nach dem sagenhaften heiligen Gral. Unterstützt durch Merlins Magie, wetteifern die Ritter darum den goldenen Kelch zu finden. Duelle werden bestritten und manches Artefakt muss genutzt werden um schließlich den „Grāl“ in den Händen zu halten.
Das Spiel wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf die Bewertung hat dies keinen Einfluss!
Gral-Gral
Wer schon einmal Mau-Mau gespielt hat, kennt bereits 90% der Regeln von „Grāl“. Ein paar kleine Unterschiede gibt es aber doch. Gespielt wird über vier Runden, die jeweils enden, sobald die erste Person alle Handkarten losgeworden ist. Doch nur, wer die vierte Runde gewinnt, gewinnt auch das gesamte Spiel. Es sei denn, jemand spielt als letzte Karte aus der Hand den heiligen Gral. In dem Fall gewinnt eben diese Person.
Genau wie bei Mau-Mau, werden die Karten auf einen Stapel in der Mitte gespielt. Dabei müssen entweder Symbol oder Farbe der gespielten Karte mit der obersten des Ablagestapels übereinstimmen. Im Unterscheid zur Vorlage, dürfen allerdings gleich mehrere Karten mit demselben Symbol abgespült werden. Karten ziehen, Farbwechsel, Aussetzen und auch Richtungsumkehr sind alle im Spiel vertreten. Manche dieser Karten sind Angriffe, die durch Schildkarten abgeblockt oder mit einer weiteren passenden Karte an die nächste Person weitergereicht werden können. Die letzte Besonderheit im Gegensatz zu Mau-Mau sind die Legendenkarten. Wer eine der ersten drei Runden gewinnt, erhält als Preis eine Legendenkarte. Diese verleihen Sonderfähigkeiten.
Irgendwie anders, irgendwie gleich
Ich persönlich kenne noch das Spiel ‚Brille‘, welches mit einem normalen Kartenblatt mit 32 Karten gespielt wird. Den meisten ist das Spiel heutzutage wahrscheinlich unter dem Namen ‚Wizard‘ ein Begriff. Die Karten sehen anders aus und ein paar kleine Sonderkarten sind auch enthalten. Mit „Grāl“ verhält es sich ähnlich. Ein paar kleine Regeländerungen und ein paar Sonderkarten mit Fantasy-Thema und schon haben wir den nächsten Welterfolg?!
Vielleicht spielte diese Überlegung tatsächlich eine Rolle bei der Konzeption des Spiels. Doch im Gegensatz zum spannenden Zocker-Element in ‚Wizard‘, bietet „Grāl“ leider nichts besonders Spannendes. Es spielt sich einfach runter und funktioniert. Alles läuft flüssig und schnell ab. Aber „Grāl“ fühlt sich dabei an wie eine Achterbahn ohne jegliche Höhen oder Tiefen. Die einzige Überraschung ergibt sich eventuell durch den Umstand, dass es jemandem gelingt die Gralskarte zuletzt abzulegen. In diesen Fällen endet die Achterbahnfahrt dann sogar schon nach zwei Metern.
Gut sieht „Grāl“ allerdings aus. Und da die Regeln so bekannt sind, wie die von Mensch-ärgere-dich-nicht, können auch Regelmuffel praktisch nach zwei Minuten loslegen. Für Spielabende mit Neulingen mag „Grāl“ deshalb geeignet sein. Empfehlen kann ich es nicht. Angesichts der unglaublichen Menge an alten und neuen Spielen, die eine erkennbare Zielgruppe, spannende Entscheidungen, einen strategisch reizvollen Spielfluss oder auch schönes Material bieten, ist die Existenz von „Grāl“ nur schwer zu rechtfertigen.
Wie wäre es jetzt mit einer Runde „Wizard“?
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Bilder zum Spiel
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Tags: 3-5 Personen, Familienspiel, Kartenspiel