Kinderspieltest | Wildtastic Five

Verfasst von Björn Stampfer am 10. Juli 2023. Veröffentlicht in Brettspieltest

Euer Wildpark sieht wunderschön aus. Tolle Landschaften, thematische Bereiche, aber keine Tiere. Das kann natürlich nicht so bleiben! Im Wettstreit mit anderen befüllt ihr die Zonen eures Wildparks und versucht, als erstes einen kompletten Park zu präsentieren.

infos zum spiel

Piatnik hat uns "Wildtastic Five" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

Den Eisbär gegen fünf Plättchen tauschen oder lieber auf die verdeckten Plättchen setzen?

In „Wildtastic Five“ versuchen alle Personen möglichst schnell alle Zonen des eigenen Wildparks mit Tieren zu füllen. Fische, Erdmännchen, Alpakas, Orang-Utans und Eisbären müssen in entsprechender Anzahl in die passenden Zonen eingesetzt werden.

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Dies geschieht durch einen Würfel-Auswahl-Mechanismus. Der gewählte Würfel kann dann für eine von zwei Aktionen genutzt werden: Neue Tiere holen oder Wildpark füllen.

Ersteres geschieht durch das Nehmen verdeckter Tierplättchen aus dem allgemeinen Vorrat. Dort werden diese jedoch nicht aufgedeckt. Hier kommt die zweite Aktion zum Tragen. Durch das „Wildpark füllen“ darf nun eine bestimmte Anzahl an Plättchen umgedreht werden.

Von den umgedrehten Tiere darf eines für den eigenen Park ausgewählt und eingesetzt werden. Sollten nun noch weitere offene Plättchen verfügbar sein, können die anderen Personen diese nun gegen verdeckte Plättchen aus deren eigenen Vorrat eintauschen.

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Geht der verdeckte, allgemeine Vorrat im Laufe des Spiels zur Neige, müssen sofort alle am Tisch die Hälfte ihres persönlichen Vorrates wieder in die Mitte legen.

Sobald in einem Wildpark das letzte Plättchen eingesetzt werden konnte, endet das Spiel sofort und diese Person gewinnt.

„Wildtastic Five“ ist ein wirklich tolles Würfel- und Sammelspiel. Das Thema Tiere und Wildpark üben auf fast alle Kinder einen großen Reiz aus.

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Die Illustrationen sind sehr schön und kindgerecht, auch wenn die Farben meiner Ansicht nach gerne etwas kräftiger hätten ausfallen können.

Einmal mehr besticht Piatnik mit einer sehr guten und kurz gehaltenen Anleitung, welche keine Fragen offen lässt.

Mechanisch wurde hier eine sehr interessante Mischung aus Würfelglück und Vorausplanung gefunden. Da immer ein Würfel mehr als teilnehmende Personen verfügbar sind, wird eine (minimale) Auswahl auch dann gewährleistet, wenn zuletzt gewählt wird.

Beide zur Verfügung stehenden Aktionen müssen je nach Spielverlauf sinnvoll abgewogen werden. Durch die Tauschphase der Aktion „Wildpark füllen“ können auch im Zug einer anderen Person Tiere in den Park gebracht werden.

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Dies eröffnet zum einen die angesprochenen strategischen Entscheidungen, zum anderen hält es alle am Tisch gedanklich zu jeder Zeit im Spiel. So werden gerade die für manche Kinder uninteressanten Leerlauf-Phasen nahezu vermieden.

Was die Altersangabe betrifft kann diese bei spielerfahrenen Kindern auch etwas nach unten gesetzt werden. Mit Hilfe können bereits Sechsjährige teilnehmen, ab sieben Jahren kann oftmals komplett selbständig gespielt werden.

In der Altersgruppe acht bis zehn kommt die Erprobung unterschiedlicher Herangehensweisen am besten zur Geltung. Auch wenn man durch Würfelpech oder den falschen aufgedeckten Tierplättchen durchaus einmal ausgebremst werden kann. Dies hielt sich in unseren Partien jedoch immer in einem völlig unproblematischen Rahmen.

Etwas verwundert hat mich der Untertitel der Anleitung: Ein tierisches Verhandlungsspiel. Ja, es wird getauscht. Dies geschieht jedoch immer zu festen Zeitpunkten und festen Kosten. Wirklich verhandelt wird nicht.

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Den größten Kritikpunkt könnte für Erwachsene das Setting des Spiel aufwerfen. Aktiv Tiere zu sammeln, um diese in einen Wildpark zu bringen wirkt thematisch schon etwas unzeitgemäß. Der Handel mit Tieren, um schnellstmöglich den besten Tierpark zu besitzen, kann kritisch gesehen werden. Zumal sich mit den Orang-Utans auch eine vom Aussterben bedrohte Tierart darunter befindet.

Für mich wäre dies jedoch eine etwas übertriebene Sicht auf das Spiel. Wir stecken die Tiere hier nicht in enge Gehege (dieses Wort wird in der Anleitung auch geschickt vermieden), sondern siedeln diese in einen weitläufig wirkenden Wildpark. Zudem handelt es sich hier um ein Kinder-/Familienspiel, in welchem das Sammeln eines bestimmten Plättchen-Sets im Vordergrund steht.

Abschließend hat Piatnik für mich mit „Wildtastic Five“ ein richtig tolles Familienspiel heraus gebracht, welches sich mit einem interessanten kleinen Mechanik-Mix von anderen Spielen abhebt. Dieser führt zudem dazu, dass dieses Spiel auch generationenübergreifend gefallen kann. In unseren Runden hatten auch alle Erwachsenen ihren Spaß. Für mich auch nicht zuletzt wegen des tollen Preis-Leistungs-Verhältnisses eine Empfehlung.

Wertung zum spiel