Angespielt | Era of Atlantis – das überraschendste Spiel seit langem! - Fazit und Bilder
Klar ist, es ist nur ein erster Eindruck, der auf einer Partie zu fünft basiert. Bei diesem Spiel ist das bei weitem nicht ausreichend, um eine sichere Meinung zu haben. Aber dennoch will ich versuchen die Gefühle zu transportieren, die ich aber auch meine Mitspieler hatten.
„Das habe ich noch nie gespielt“
Schon bei der Regelerklärung wurde schnell klar: das habe ich so noch nicht gespielt! So ging es allen, denn das ganze Konzept aus „Between two Cities“ ist hier gut aufgegriffen und stark weiterentwickelt worden. Es lässt sich bei der Erklärung nicht erfassen, wie das Spiel tatsächlich ist, denn es sind lauter neue Wege die hier gegangen werden. Neue Wege! Zweifler werden nun zurecht anmerken: nur weil etwas neu ist, ist es nicht automatisch gut, und haben damit Recht.
Doch nach der ersten Partie bin ich mit dem Gefühl rausgekommen: Wow ist das gut! Obwohl wir ohne Erklärung sicher zwei Stunden und mehr gebraucht haben, ist die Zeit verflogen. Keine Downtime, keine lange Wartezeit, selbst Toilettengänge mussten gut geplant werden, um nichts zu verpassen. Ständig fand am Tisch Kommunikation statt. Es wurde verhandelt, geschachert und abgesprochen, neue Pläne geschmiedet und umgesetzt. Es gab Dynamik auf dem Spielfeld. Eine Runde ist eine Nation ganz vorne, danach sofort wieder vom Thron gestoßen. Armeen werden ausgehoben und ziehen aus, bedrohen andere Nationen, werden dann blockiert und sind fast raus aus der Partie.
Das Spiel schnellt dem Ende entgegen und es wird spannender. Zum einen weiß keiner am Tisch, wann genau das Spiel zu Ende sein wird. Wird es noch reichen, um seine Interessen durchs Ziel zu bekommen? Wird die schlechtere Nation genug Punkte erreichen? Sind die eigenen Ziele bereits erfüllt? Fragen über Fragen gepaart mit einem komplexen Netz aus Möglichkeiten ergeben ein ungewöhnlich intensives Spielgefühl.
Das habe ich so noch nicht erlebt bei einem Area Control Spiel. Es ist vieles planbar und es kann strategisch viel abgesichert werden, aber fast zu keiner Zeit kann sich irgendjemand am Tisch über irgendetwas sicher sein. Zur Not wechselt die schwächste Person die Rolle mit der Person, die vorne liegt. Auch das ist mit geschickter Planung und Täuschung möglich.
Nur Licht?
Natürlich nicht: einige Aktionskarten wirkten noch etwas zu stark, aber da es ein Prototyp ist und noch viel Zeit zum Testen geplant ist, werden die einen oder anderen Schwächen noch weichen. Der Autor hält jede Testpartie auf einem Bogen nach und wertet diese dann hinterher statistisch aus, um Schwächen zu lokalisieren.
Ein Punkt könnte für manche auch sein, dass es sich hier um ein Spiel für 4-5 Personen handelt, dann funktioniert es erst richtig gut. Zu dritt lässt es sich auch spielen, dürfte aber etwas weniger Drama bieten.
Was bleibt unterm Strich?
„Normalerweise kannst du mich mit Kommunikationsspielen jagen, aber das hier ist geil“ sagte einer der Mitspielenden, um dann die Punkte aufzuführen, die ich oben auch aufzähle. Das Spiel ist etwas besonders und es ist wirklich innovativ. Wer endlich wieder Lust auf was „Frisches“ auf dem Tisch hat und auch nicht vor einer mythischen Welt mit Atlantis zurückschreckt, den erwartet hier 2024 ein richtig großer Leckerbissen! Wir werden berichten, wenn das Spiel auf Kickstarter zu fördern ist oder eine Anmeldung vorab möglich ist.
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