
Test | Bistro Potpourri
Euer Traum scheint wahr zu werden. Während ihr tagtäglich eure Kochkünste im „Bistro Potpourri“ unter Beweis stellt, erfahrt ihr die Neuigkeit schlechthin: Gustav Germ, der berühmte Gourmetkritiker, ist in der Stadt. Er wird auch euer Bistro besuchen und den talentiertesten unter euch seine Gourmetsterne verleihen. Jetzt muss alles passen! Wenn da nicht die anderen Köche dieselben Töpfe verwenden würden...
Piatnik hat uns "Bistro Potpurri" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Darum geht es im Spiel
In „Bistro Potpourri“ sammeln alle am Tisch Zutaten, um geheime eigene Rezepte zu kochen. Jede Person verfügt über zwei individuelle Rezepte. In der Mitte des Tisches liegen jedoch nur insgesamt drei Töpfe aus, wovon immer wieder ein anderer Topf durch einen Deckel blockiert wird. Im Spielverlauf müssen die gesammelten Zutaten auf die Töpfe verteilt werden, um möglichst viele Bestandteile der eigenen Rezepte dabei zu haben.
Wird eine sechste Zutat in einen Topf gelegt, ist dieser voll. Beginnend mit der Person, welche die letzte Zutat reingelegt hat, dürfen nun alle ein Rezept aus dem eigenen Kochbuch werten. Dieses muss allerdings in mindestens zwei Zutaten übereinstimmen. Je mehr Zutaten zusammenpassen, desto mehr Sterne werden verdient.
Zusätzlich zu den Sternen durch das Werten von Rezepten gibt es eine Schlusswertung, sobald eine Person ein sechstes Rezept ausgespielt hat. Diese Wertung kann im Laufe des Spiels manipuliert werden und bringt nochmal je nach Farbe jeweils ein bis drei Punkte pro gewertetem Rezept.
Wer am Ende der Schlusswertung die meisten Gourmetsterne verdienen konnte, gewinnt das Spiel.
Hier möchte ich voraus schicken: Ich bin eigentlich kein Freund von Kochspielen. Das Thema hat mich persönlich noch nie gereizt, weder im Kinder-, noch im Erwachsenenbereich - eigentlich.
Denn beim Lesen der Anleitung und dem Betrachten des Spielmaterials war direkt meine Vorfreude und Neugier geweckt. Was sich nach den ersten Partien bereits vermuten ließ, wurde durch die restlichen Testrunden mehr als bestätigt. „Bistro Potpourri“ ist einfach ein richtig tolles Familienspiel. Die Illustrationen ziehen alle Beteiligten sofort auf wunderbar spielerische Weise ins Thema und machen Lust darauf, mit den Zutaten zu hantieren. Auch die toll geschriebene Anleitung aus dem Hause Piatnik macht den Einstieg ins Spiel angenehm leicht.
Sicherlich besitzt das Spiel eine Lernkurve. Dadurch, dass die eigenen Pläne immer wieder durchkreuzt werden können, muss eine Balance zwischen dem perfekten Gericht und dem halbfertigen Essen gefunden werden. Manchmal ist es besser eine fremde Mahlzeit als eigenes Gericht zu werten, da die Zutaten in den anderen Töpfen so gar nicht zu den eigenen Rezepten passen wollen.
Wer zunächst immer weiter sammelt, hat natürlich alle benötigten Zutaten auf der Hand. Dies bringt aber nichts, wenn die anderen Personen bereits ihr viertes oder fünftes Rezept gewertet haben und einem schlicht die Zeit davon läuft. Die Frage, ob ich an Rezepten und Plänen festhalte oder vielleicht doch einen eigenen Zug verwende, um zu tauschen, bringt ein tolles Gefühl der Entscheidungsfreiheit mit sich. Dies passiert auf einem Niveau, welches spielerfahrene Kinder ab acht Jahren auch wirklich selbständig erproben können.
Das Spiel bietet für das Familienlevel eine sehr gute und dabei immer übersichtliche Anzahl an Möglichkeiten. Die eigenen Züge sind schnell geplant und die anderen Züge dauern ebenfalls nicht allzu lange. Die Mechanik der Schlusswertung, welche mit einem cleveren Catch-Up-Mechanismus verbunden ist, passt sehr gut zum Spiel und kann ebenso von Kindern schon gut antizipiert werden.
Es gibt neun unterschiedliche Zutaten und 55 verschiedene Rezepte. Auch wenn sich am Spielprinzip und der Vorgehensweise über die gesamte Spieldauer nichts ändert, der Wiederspielreiz war für alle unsere Testpersonen (vor allem für die Kinder zwischen acht und zwölf Jahren) sehr hoch. Auch die angenehme Spieldauer von 30-40 Minuten trägt hier ihren Teil dazu bei. In jedem eigenen Zug kann etwas getan werden. So kommt es, trotz eines gewissen Ärgerfaktors bei blockierten Töpfen, zu einem sehr belohnenden Spielgefühl.
Leider ist das Spiel erst ab drei Personen voll spielbar. Das ist für mich persönlich schon sehr schade. Gerne würde ich mit meinem Sohnemann dieses Spiel öfter zu zweit auf den Tisch bringen. Natürlich ist dies trotz der Spieleranzahl auf der Schachtel möglich. Die Interaktion und kleinen Blockaden, welche schon etwas die Würze des Spiels ausmachen, gehen dadurch aber weitgehend verloren. Zudem sind die transparenten Taschen der Kochbücher etwas eng geraten. Hier besteht die Gefahr, dass die Kinder die einzuschiebenden Rezeptkarten knicken. Mit etwas Übung und Vorsicht klappt dies dennoch verlustfrei.
Abschließend ist „Bistro Potpourri“ ein wirklich schönes Set-Collection-Spiel auf Familienniveau. Das Thema ist toll umgesetzt und der belohnende Spielablauf dürfte Spielrunden in vielen Besetzungen überzeugen. Mit vier bis fünf Personen am Tisch ist der Spaßfaktor am höchsten und das Spiel kann seine Mechaniken voll entfalten.
Eine klare Empfehlung von mir an Familien, vor allem mit Kindern im Grundschulalter!
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Bilder vom Spiel
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Tags: Auftragskarten, 3-5 Personen, 40 Minuten, Set sammeln