Test | Town 66 - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
TOWN 66 ist ein Familienspiel, dass einfach anfängt. Das ändert sich aber schnell so bald immer mehr Plättchen in der Tischmitte liegen. Denn plötzlich wünschst du dir, du hättest eine größere Auswahl an Hausplättchen auf der Hand und sie nicht so früh entsorgt. Es dauert eine Partie diesen kontra-intuitiven Spielmechanismus zu verinnerlichen. Klein, pfiffig und die Siegbedingung machen dieses Spiel aus. Denn reduziere ich meine Plättchen zu früh, schränke ich mich ein, mache ich es zu spät, behalte ich eventuell zu viele.
Den richtigen Zeitpunkt wählen oder sein Glück herausfordern machen TOWN 66 zum spannenden Push-your-luck-Spiel. Sicher, die Strategie, alle seine Plättchen so schnell wie möglich loszuwerden und dann zu hoffen, dass niemand anderes seine Häuser loswerden kann, ist gut. So habe schon einige Male gewonnen, aber es ist auch riskant. Also versuchen meist alle länger im Spiel zu bleiben und reduzieren ihre Haus-Plättchen nur langsam. Es gibt kein richtig oder falsch bei TOWN 66 – jedes Spiel ist anders. Das macht es so spannend und regt zum wieder spielen an.
Unabhängig von der Personenanzahl, die mitspielen, fühlt sich TOWN 66 immer knifflig und intensiv an. Der Solomodus hinkt da ein bisschen hinterher. Es ist eine Highscore-Jagd, was für die Kurzweiligkeit des Spiels in Ordnung ist. Aber halt nicht besonders fordernd.
Die Spielregeln sind verständlich geschrieben. Der Text wird durch Beispiele aufgelockert, so dass die Einstiegshürde gesenkt wird.
Grafisch gesehen finde ich TOWN 66 großes Kino. Das Design ist simpel, aber durchdacht. Die Spielfarben sind kontrastreich und ergo gut zu unterscheiden. Aber Oink Games geht hier noch einen Schritt weiter und gibt mit Buchstaben-Zahlenkombinationen, den Linien auf den Häusern und den Fenstermustern verschiedene Möglichkeiten, zwischen den Hausplättchen zu unterscheiden. Es ist so unterschwellig wie genial – hiervon könnten sich andere Verlage eine dicke Scheibe abschneiden, wenn es um das Thema Farbschwäche geht. Außerdem ist es immer wieder erstaunlich, wieviel Spielmaterial in den kleinen Spielschachteln steckt. Sogar Holzständer – kein Plastik – die eigentlich nicht Spielrelevant sind, runden das Spielerlebnis auf eine nette Art ab. Ach ja, und dann ist da noch der Stoffbeutel, der gefaltet und gerollt sich super verstauen lässt. Auf Grund des Mini-Formates sind Oink-Spiele bestens zum Mitnehmen geeignet.
Städteplaner mit Weitsicht, taktischem Geschick und Knobellust werden dieses schnelle, unterhaltsame und spannende Puzzle-Spiel mögen. Mit ca. 20 Euro ist TOWN 66 nicht gerade günstig, aber es ist seinen Preis wert. Bei mir im Regal sortiert es sich direkt hinter SCOUT und FAKE ARTIST ein.
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Bilder zum Spiel
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Tags: Familienspiel, Handmanagement, Muster bilden