Test | Turtle Bay
In „Turtle Bay“ schlüpfen Meeresschildkrötenbabys aus ihren Eiern und machen sich auf den Weg zum rettenden Meer. Wer schafft es zuerst, alle Schildkröten im Wasser ankommen zu lassen?
Piatnik hat uns "Turtle Bay" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Schubsen, drängeln, helfen – es wird eng am Strand
14 Schritte sind für jede der eigenen kleinen Schildkröten zu überwinden. Durch einfaches Würfeln wird die Anzahl der Schritte bestimmt. Befinden sich mehrere Schildkröten der eigenen Farbe auf dem Spielplan, darf genau eine beliebige Figur davon ausgewählt werden.
Die Ausnahme stellen dabei die eigenen Schildkröten dar, welche auf dem Rücken liegen. Denn durch das Vorbeiziehen einer anderen Schildkröte (auch der eigenen Farbe), schubsen sich die kleinen Tierchen. Wer auf dem Bauch liegt, wird auf den Rücken gedreht und umgekehrt.
Somit sind nicht immer alle eigenen Figuren verfügbar. Als Ausgleich dürfen ab einer gewissen Anzahl bewegungsunfähiger Schildkröten mehr Würfel geworfen werden. Aus mehreren Würfel wird dann die höchste Augenzahl ausgewählt.
Das Spielende kann durch zwei unterschiedliche Möglichkeiten ausgelöst werden.
Entweder hat es ein Kind geschafft, alle fünf eigenen Schildkröten ins Meer zu befördern - damit ist das Spiel sofort gewonnen - oder ein Kind wäre an der Reihe, kann jedoch keine Schildkröte ziehen, da alle auf dem Rücken liegen. Dann gewinnt sofort das Kind, welches aktuell die meisten Schildkröten ins Meer ziehen konnte.
Bei einem Gleichstand gewinnt die Schildkrötenfarbe, welche die jeweils nächste Figur näher am Meer platzieren konnte.
„Turtle Bay“ punktet in erster Linie mit richtig tollem Spielmaterial. Die detailreichen farbigen Schildkröten-Minis verleiten alle Kinder sofort zum Loslegen, egal ob nach den Regeln oder im freien Spiel. Wirklich großartig und viel besser als jeder noch so schöne Papp-Marker. In einer perfekten Ausführung wären die Minis aus Holz, aber das ist jetzt Jammern auf extrem hohen Niveau.
Ebenfalls richtig gut finde ich die Anleitung zum Spiel. Mittlerweile sind es doch schon einige Piatnik-Spiele in meiner Sammlung. Eine sehr gut strukturierte und sehr leicht verständliche Anleitung ist dort der Standard. So macht das Regellesen Freude.
Spielmechanisch kommt „Turtle Bay“ doch deutlich taktischer daher, als es nach den ersten Partien den Anschein hat. Wann welche Schildkröte gezogen wird und wann ich welche Schildkröte absichtlich vorbeiziehen lasse, kann letztlich über Sieg und Niederlage entscheiden. In diesem Spiel möchte beispielsweise niemand die vorletzte Schildkröte auf dem Spielplan besitzen. Wird diese auf dem Bauch liegend überholt, ist das Spiel für sie beendet.
Reduziert wird diese Vorausplanung durch das Zufallselement mit dem Würfel. Lediglich durch mehr Würfel wird an bestimmten Stellen hier etwas ausbalanciert. So kann es durchaus auch mal mit ordentlich Würfelpech zu einer frustrierenden Runde kommen. Aber dies gehört in einem Kinderspiel als Lerneffekt auch in gewissem Maße für mich dazu.
Sicherlich kann man das Spiel auch einfach „herunterspielen“, damit wird das Spiel zu einem reinen Würfel-Rennspiel. Dann habe ich einfach Glück oder Pech.
Hier würde ich auch das überwiegende Spielerlebnis von 6- bis 8-jährigen Kindern einordnen. Für diese ist das Antizipieren der nächsten Züge vor allem bei mehr als zwei Kindern sehr schwierig, aber auch nicht nötig. Diese Altersgruppe kann erfahrungsgemäß mit dem Zufall als Element am besten leben. Ältere Kinder mit Freude an Rennspielen genießen die gegebenen Planungsmöglichkeiten und freuen sich, wenn der nächste Spielzug wie erwartet verläuft.
Den Mechanismus mit dem Umdrehen der Schildkröten auf den Rücken finde ich mechanisch und thematisch gelungen. Im Fortgeschrittenenspiel ist es jedoch vor allem zu viert nicht immer leicht den Überblick zu behalten. Hier hilft der beigefügte Positionsmarker sehr.
Dennoch ist es dieser Planungs- und Ärgerfaktor, der einen großen Reiz des Spiels ausmacht. Gerade dieser Aspekt sorgt für mich dafür, das Spiel von anderen Rennspielen etwas abzuheben.
Abschließend kann ich das Spiel für Kinder mit einer Freude an kleinen Rennspielen empfehlen. Der Zielgruppe angemessen spielt natürlich der Glücksfaktor des Würfels eine Rolle. Somit kann das Spiel auch von jüngeren Kindern einfach gespielt werden. Allerdings sollte der Altersunterschied zwischen den spielenden Kindern nicht zu groß sein. Denn wie angesprochen kann durch Vorausplanung und cleveres Zurückhalten viel für den eigenen Sieg getan werden.
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Bilder vom Spiel
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Tags: 2-4 Personen, 15 Minuten, Kinderspiel, Wettrennen, Würfelspiel