Test | Touch it
Ich habe noch nie ein Spiel gespielt, bei dem so viel Fingerspitzengefühl benötigt wird wie bei „Touch it“. Und das meine ich wörtlich. Hier wird sich tatsächlich Karte für Karte zum Sieg gefummelt.
Das Spiel wurde gekauft. Auf die Wertung hat dies keinen Einfluss!
Worum geht es in dem Spiel?
„Touch it“ ist ein sehr einfaches, ich möchte fast sagen Partyspiel, bei dem der Umriss eines einfachen, kleinen Bildes erfühlt werden muss. Das funktioniert, weil die dicke schwarze Linie, die das Bild umreißt, etwas erhaben gedruckt ist.
Zu Beginn nehmen sich alle vorsichtig eine Karte von dem gemischten Stapel in der Tischmitte ohne mit den Fingern die Rückseite zu berühren. Die Vorderseite zeigt vier Bilder. Eines dieser vier ist auf dem Rücken der Karte mit erhabenem Umriss abgedruckt. Haben alle ihre Karte geht es los.
Jetzt wird versucht mit den Fingern das Bild auf der Rückseite zu erfühlen. Und das am besten flott, denn alle spielen gleichzeitig. Wer glaubt das korrekte Bild erfühlt zu haben legt die Karte auf den Tisch und tippt mit dem Finger auf eins der vier Bilder. Wer als letztes noch an der Karte herumfummelt, muss sie sofort ablegen.
Alle Finger, die jetzt das korrekte Bild antippen, bekommen einen Punkt. Wer am schnellsten war bekommt sogar einen Extrapunkt. Sobald jemand sieben Punkte erreicht hat, ist das Spiel vorbei und diese Person gewinnt.
„Jenga“ und „Kluster“ haben schon gezeigt: Wenn es unglaublich einfache Regeln werden sollen, muss das Material einen Teil des Jobs übernehmen. Auch „Touch it“ geht diesen Weg und ist so zugänglich wie „Dobble“. Kinderspiel!
Erwartet hier keine Abendunterhaltung. Eine Runde „Touch it“ kann ganz gut unter fünf Minuten gespielt werden. Aber dann gibts noch eine und noch eine und noch eine, aber selbst dann sind auch nur 20 Minuten vergangen. Es ist eher ein Lückenfüller. Der Tubenspachtel unter den Spielen. Aufdrehen und die kleinen Löcher dichtspachteln, die an einem Spieleabend entstehen.
Und die meisten Runden haben wirklich Spaß gemacht. Das Tempoelement bringt die nötige Spannung und das Erfühlen eines Bildes macht wirklich Laune. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass Kinder sehr viel länger von dem Spiel gefesselt werden können als Erwachsene.
Denn das größte Problem ist, dass es so schnell an Reiz verliert. Nach ein paar Runden hintereinander reicht es mir dann auch. Dafür trägt die Simplizität einfach zu wenig Variation in sich. Nach etwas Regenerationszeit kann es locker wieder aus dem Regal gezogen werden und macht wieder den gleichen Spaß, aber es dauert halt eine Weile.
Zudem ist es zu zweit ein wenig witzlos. Dafür ist es einfach zu rasant. Da die Partien dann einfach nur noch abgehandelt werden, kommt nicht wirklich Spaß auf. Mindestens drei Personen sollten schon dabei sein für ein schönes Spielerlebnis.
„Touch it“ wird im Verlauf von 2023 auch noch auf deutsch bei „Huch“ erscheinen. Ich habe hier eine chinesische Version getestet. Wenn „Huch“ die Kartenqualität beibehält wird es eine tolle Alternative zu „Dobble“ werden. Ich kann es allen empfehlen, die eine 5-Minuten-Kleinigkeit für zwischendurch suchen.
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Bilder zum Spiel
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Tags: Gefühl, Kinderspiel, 2-6 Spieler, Familienspiel