Prototyp | Eye of Zamrock: Invasion
Die eigene Spielwelt und die vielen kleinen Geschichten und Charaktere, die sich über die Jahre entwickelt haben, auf der großen Bühne sehen. Davon haben wohl schon viele Pen and Paper-Spielgruppen geträumt. Mit ″Eye of Zamrock: Invasion“ geht dieser Traum für die Autoren nun in Erfüllung, die ihre jahrelange Kampagne nun in Brettspielform der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stellen wollen. Wir konnten uns vorab ein Bild vom Spiel machen und untersuchen den Prototypen darauf was er bisher mit sich bringt!
In ″Eye of Zamrock: Invasion” ist es das Ziel der Spielgruppe, eine gefährliche Dämoneninvasion abzuwehren, ohne dabei das eigene Königreich zu vergessen. Die Spielgruppe baut die eigenen Städte aus, verbessert ihre jeweiligen Helden und handelt auf dem geteilten Marktplatz die unterschiedlichen Waren, die sie in den jeweiligen Dörfern erwirtschaftet haben. Während des Spielverlaufes sammeln alle Personen individuell Siegpunkte, die beim Spielende zusammengerechnet und verglichen werden, um das siegreiche Königreich zu bestimmen. Dazu gehört es aktiv zu handeln, die Dämonen und den Dämonenkönig zu besiegen und das eigene Königreich immer weiter mit Kolonien und Siedlungen zu vergrößern.
Ausgelegt ist das Spiel bislang für 2-6 Personen, wobei nach Angaben der Autoren mit jeweils einer Stunde Spielzeit pro Person gerechnet werden muss. Insbesondere die ersten Durchläufe werden hier aber deutlich länger brauchen, sodass Spielrunden mit sechs Personen gerne über 8-10 Stunden dauern könnten! Das Spiel bietet sechs unterschiedliche Fraktionen und viele unterschiedliche Helden, wobei jeweils Fraktion und Held getrennt voneinander individuell zusammengestellt werden können. Zusätzlich bringen beide Teile des Puzzles individuelle Fähigkeiten ins Spiel ein, sodass einige asymmetrische Vor- und Nachteile den Wiederspielwert des Spiels erhöhen sollen.
Auch die große Fülle an Spielmechaniken ist besonders, da ″Eye of Zamrock: Invasion” hiermit nicht wirklich sparsam umgeht. Handelssimulation, Truppenorganisationen, Expansionen und Rollenspiel sollen hier vereint werden und den Spielgruppen viel Spieltiefe bieten.
Beim Einlesen in die Materie ist uns relativ schnell aufgefallen, dass diese sehr hohen Ambitionen schwer unter einen Hut zu bekommen sind. Natürlich ist das Regelbuch eines Prototyps absolut kein Maßstab, an dem das fertige Produkt abzusehen ist, jedoch sollte allen interessierten Spielgruppen klar sein, dass sie viel zu lesen und zu verstehen haben werden. ″Eye of Zamrock: Invasion” wirft mit seinen Mechaniken und seinem extrem vielseitigen Spielmaterial nur so um sich, dass es teilweise sehr schwer war, den Überblick zu behalten. Das fertige Produkt sollte hier definitiv daran arbeiten, seine Informationen, die es vermitteln möchte, strukturiert und zielgerichtet zu erklären, worin beim Prototyp noch das größte Problem lag.
Uns war sehr häufig nicht klar, wie Mechaniken funktionieren, wie einige der Textpassagen gemeint waren oder wie Spielzüge auszuführen sind. Unser erstes Regelstudium, inklusive Aufbau brachte es auf ca. 5 Stunden. Sollte es den Autoren hier also nicht gelingen, das Regelheft stark zu vereinfachen, sollten sich Spielgruppen auf ein sehr intensives Regelstudium einstellen.
Zusätzlich fühlten sich einige Mechaniken (ob nun Prototyp oder nicht) ein wenig fehl am Platz an. Es gibt viele Regeln und ganze Mechaniken, die problemlos gestrichen werden können, wodurch das Spiel einiges an Qualität gewinnen würde. Um noch mehr Spieltiefe einzubringen, basiert das Würfelsystem von ″Eye of Zamrock: Invasion” auf einem 100-seitigen Würfel, der für unterschiedlichste Fähigkeitstests geworfen wird. Zusätzlich verfügt jede Einheit des Spiels über eigene Würfel sowie Stärken und Schwächen, die ein sehr detailliertes und strategisches Kämpfen ermöglichen. Zeitgleich bewegen sich die Dämonenhorden lediglich auf festgelegten Schienen, sodass die Positionierung der Truppen an Wert verliert, was wir sehr schade fanden.
Unterm Strich lässt uns unser Ersteindruck ein wenig eingeschüchtert und skeptisch zurück. Sollte es ″Eye of Zamrock: Invasion” in seiner fertigen Fassung gelingen, die Spielinformationen niederschwellig und strukturiert zu vermitteln, könnte hier ein interessantes Spiel für Profis warten. Besonders die Illustrationen und die vielen Details, an denen das Herzblut der Autoren zu sehen ist, machen ″Eye of Zamrock: Invasion” zu einer Augenweide. Sollte aber unser Ersteindruck bestehen bleiben, wird dieses Spiel wohl den meisten Spielgruppen verschlossen bleiben.
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Bilder zum Spiel
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Tags: Prototyp, Crowdfunding