Test | Azul - Die Gärten der Königin
Mit „Azul - die Gärten der Königin“ erscheint nun die vierte Variante der preisgekrönten Azul Reihe. Thematisch spielt auch diese in Portugal, diesmal aber in den Gärten der Königin Maria von Aragon. Die herausfordernde Aufgabe ist es, den Garten möglichst prachtvoll zu gestalten - mit Blumen, Pflanzen und anderen ornamentalen Elementen. Das bekannte Spielprinzip erweitert mit einigen neuen, spannenden Facetten!
Asmodee hat uns "Azul - Die Gärten der Königin" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Prachtgarten oder Irrgarten?
Ziel des Spieles ist es, den prächtigsten Garten von allen zu bauen. Das Spielprinzip unterscheidet sich zu den anderen Azul Varianten nicht groß, es kommen lediglich ein paar neue Elemente mit dazu. Auch bei „Azul - die Gärten der Königin“ gibt es Spielsteine die in einer bestimmten Logik zusammengelegt werden wollen. Diese sind in dieser Variante hexagonal und in sechs verschiedenen Farben, mit unterschiedlichen Symbolen zu finden. Diese Symbole stellen das zentrale Element des Spieles dar, denn mit diesen werden die Gärten angelegt und die Punkte am Ende gewertet.
Die aktive Person hat vier verschiedene Aktionsmöglichkeiten. Sie kann sich Steine aus dem Gartenausbau in das eigene Lager legen, einen Stein platzieren, einen Gartenausbau platzieren oder passen. Wird die erste Aktion gewählt, so kann zwischen Farbe oder Symbol gewählt werden. Somit müssen entweder alle Steine gleicher Farbe genommen werden, aber mit unterschiedlichem Symbol, oder mit den gleichen Symbolen, aber unterschiedlicher Farbe. Auf jedem Gartenbau liegen am Anfang vier Steine. Wenn sich die erste Person ihre Steine genommen hat, wird der Gartenausbau inkl. übriger Steine zur Seite gelegt und ein neuer Ausbau mit vier Steinen wird dazu gelegt. Wird ein Gartenausbau leer, so wird dieser umgedreht und kann nun auch während der ersten Phase in das eigene Lager aufgenommen werden.
Möchte die Person jedoch mit dem Gartenbau beginnen, so kann als Aktion auch „einen Stein platzieren“ gespielt werden. Diese Aktion möchte aber gut durchdacht sein. Zunächst einmal hat jeder Stein eine bestimmte Wertigkeit, die beim Abwerfen gezahlt werden muss. So steht der Baum zum Beispiel für die Wertigkeit „eins“, der Vogel für „zwei“, die Schmetterlinge für „drei“ etc. Möchte ich also einen Schmetterlingsstein spielen, so muss ich zwei weitere Schmetterlingssteine, oder zwei Steine mit gleicher Farbe als Bezahlung abwerfen. Der gespielte Stein zählt in die Bezahlung immer mit rein. Sollte die Bezahlung einmal knapp werden, so ist das Glück vielleicht auf deiner Seite und es befinden sich noch Jokersteine im Lager. Diese stehen für jede Farbe und jedes Symbol, das gewünscht wird.
Ein Stein muss immer auf einem freien Feld platziert werden, welches entweder keinerlei angrenzende Hexagone hat, oder aber an einem oder mehreren angrenzenden Hexagonen liegt, von denen mindestens eins die gleiche Farbe hat, oder das gleiche Symbol wie der gespielte Stein.
Entscheidet sich die Person, die an der Reihe ist, keinen Stein zu ziehen oder zu spielen, so kann sie noch einen Gartenausbau platzieren. Liegt ein Gartenausbau bereits im Lager, so kann dieser als Aktion nun in den Garten integriert werden.
Die Möglichkeit zu passen besteht auch jederzeit, jedoch wird der ersten Person, die passt, ein Punkt direkt abgezogen.
In der zweiten Phase geschieht die Zwischenwertung. Pro Runde gibt es für bestimmte Farben oder Symbole Punkte. Je nachdem wie viele davon bereits in euren Gärten integriert sind, erhaltet ihr entsprechende Punkte.
In der letzten Phase wird die nächste Runde vorbereitet, indem nicht genutzte Steine und Ausbauten wieder zurückgelegt werden und neue auf den Tisch kommen. Ebenfalls ändern sich die Symbole und Farben für die Bonuspunkte der Runde.
Nach vier Runden endet das Spiel und die große Wertung steht aus. Bewertet werden Farbgruppen und Symbolgruppen, Bonuspunkte gibt es für Gruppen die aus sechs Hexagonen bestehen. Die Person mit den meisten Punkten, also dem schönsten Garten, gewinnt.
Bereits von den anderen Azul-Varianten war ich begeistert, sodass ich mich über „Azul - die Gärten der Königin“ sehr gefreut habe und auch nicht enttäuscht wurde. Punkten die anderen Azul Spiele eher mit Einfachheit und Kurzweiligkeit, so steht bei dieser Variante das Durchdenken und Grübeln im Vordergrund. Ein falscher Stein und schon geht der Plan nicht auf. Auch beim Bezahlen sollte sich nicht verkalkuliert werden und vorher überlegt sein, ob sich der teurere Stein wirklich lohnt.
Bei „Azul - die Gärten der Königin“ braucht es etwas bis die eigene Strategie entwickelt ist, da es einfach so viele Möglichkeiten gibt. In einer Partie habe ich mich komplett auf die Bonuspunkte pro Runde verlassen, in der nächsten habe ich es mit den hochwertigen Symbolen probiert. Alles hat seinen Charme, die einzig wahre Strategie gibt es hier nicht. Es hat am Ende dann doch auch viel mit Glück zu tun, welche Steine in der Auslage liegen und welche Steine die konkurrierenden Personen am Tisch sich nehmen.
Mit zwei Personen geht es - trotz vieler Planungszeit - recht schnell. Mit mehreren Personen dauert das Spiel am Ende doch recht lang. Wer sich von den etwas komplexeren Legearten und damit Bewertungen nicht abschrecken lässt, der wird auch mit „Azul - die Gärten der Königin“ Freude haben. Trotz komplexerem Regelwerk ist die Anleitung sehr verständlich geschrieben und mit zahlreichen Beispielen bestückt.
Das Spielmaterial überzeugt ebenfalls wieder. Das ganze Thema spiegelt sich bestens im Spielmaterial wieder. Egal ob der Turm für verbleibende Steine, der schön bedruckte Beutel für Nachziehsteine, oder aber auch die Gartenausbauten. Alles harmoniert miteinander und fügt sich - mal wieder - bestens zusammen. Für mich ein Spiel mit Wiederspielreiz, das gerne auf den Tisch kommt. Wer andere Varianten von Azul bereits gespielt hat, der kann auch bei dieser Variante recht schnell loslegen. Die neuen Wertungselemente sind auf dem Spielplan abgedruckt, sodass nicht andauernd im Regelwerk nachgelesen werden muss. Sollte die Variante das erste Spiel der Azul Reihe sein, so kann es etwas länger dauern, bis alle Regeln und Spielmechaniken verstanden sind. Aber eins sei gesagt - ihr werdet nicht enttäuscht sein!
Welche Erfahrungen hast du mit diesem Spiel gemacht
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Bilder vom Spiel
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Tags: 1-4 Personen, Legespiel, 45-60 Minuten