Wann hast Du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
Diese Antwort gibt Paul Karré von One Hour Left aus München, wenn er gefragt wird, warum man unbedingt ein Escape Game spielen sollte. „Bei einem richtig guten und fesselnden Escape Game ist man aktiv mit seinen Freunden mittendrin im Geschehen, bekommt ein einmaliges Erlebnis und hat auch Tage danach noch Gesprächsstoff.“Auf Grund der neu angekündigten Kosmos Serie „Exit – Das Spiel“, sind wir auf den Trend der „Live Escape Games“ in Deutschland gestoßen. Wir haben es uns genauer angeschaut, wie diese Spiele funktionieren, Infos von Fachleuten gesammelt, wollen wissen wo diese zu finden sind und wie wir sie dann finden können.
Bei einem „Escape Game“ wird eine Gruppe von in der Regel zwei bis sechs Spielern in einem Raum eingeschlossen. Ziel des Spiels ist es nun einen Schlüssel zu finden, um aus dem Raum heraus zu kommen. Um an den Schlüssel zu gelangen, müssen Hinweise gesucht und Rätsel gelöst werden. Dafür bleibt den freiwilligen Hobby Dedektiven genau 60 Minuten. Schafft die Gruppe es nicht, wird am Ende das Rätsel aufgelöst. Eine Spielbegleitung bleibt die ganze Zeit im Raum und kann helfen, wenn die Spieler gar nicht mehr weiter kommen.
Einen großen Teil der Faszination gewinnt das Spiel sicher durch die individuell eingerichteten Räume, die zu der erzählten Geschichte passen. Jedes Spiel beginnt nämlich damit, dass eine Hintergrundgeschichte erzählt wird. Das Setting in Kombination mit den Räumlichkeiten und dem Zeitdruck führt bei den meisten Spielern zu einer sehr guten Immersion, lässt sie in die Welt eintauchen.
Diese Welten werden von begeisterten „Escape Room“ Fans entworfen und umgesetzt. Die Motivation der einzelnen Teams quer durch Deutschland ist immer wieder die, dass sie selber begeisterte Fans sind, die diese Erlebnis auf ihre eigene Weise erzählen und eine eigene Geschichten erfinden wollen.
Die Herangehensweise ist dabei sehr unterschiedlich. „TeamEscape“ aus Hamburg setzt sich zum Beispiel mit einem Kasten Bier hin und dann wird drauflos fantasiert. Andere bekommen die Ideen unter der Dusche oder bei langen Autofahrten und Spaziergängen. Das Ergebnis sind vielfältige und ideenreiche Räume. Sie tragen dann Namen wie Apartment 113, Labor, Der Ausbruch, The Room, Superhelden oder Die Tränen der Gaia.
So unterschiedlich wie die Namen, sind auch die Geschichten und die Räume. Mal muss ein U-Boot, bei dem die Sauerstoffzufuhr defekt ist, repariert werden. Ein anders Mal muss ein Mord aufgeklärt werden und die Spieler wandeln auf Agatha Christies Spuren. Ein weiteres Team lässt die Spieler ergründen,warum eine Agentin verschwunden ist und dann gleich noch eine Katastrophe verhindern. Sehr ausgefallen fanden wir ein Event mit dem Namen „Fohlenstall“. Die Mitspieler werden dabei, vor dem wichtigsten Spiel der Saison, vom eigenen Hausmeister eingeschlossen. Der ist ein fanatischer Fan der Gegner! Nun bleiben 60 Minuten um einen Weg heraus zu finden, bevor das Spiel abgesagt wird.
Es gibt heute schon ein unglaubliche Auswahl an „Escape Rooms“ in Deutschland. Fast 200 gemeldete „Escape Teams“ bieten Ihren Service an. Viele davon haben mehrere Räume. Die Stunde Spaß kostet natürlich etwas. Wie viel, kommt immer auf den Einzelfall an. Teilweise lassen sich die Plätze online vorab buchen. Manche müssen aber auch bar bezahlt werden.
Wir sind sehr gespannt auf die weitere Entwicklung dieser Art von Spiele und sind nun selber sehr neugierig geworden.
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