Branche | wer verdient was an einem Brettspiel?

Branche | wer verdient was an einem Brettspiel?

Auf Kulturgutspiel.de wurde kürzlich ein Beitrag veröffentlicht, der sich damit befasst, wer wieviel an einem Brettspiel verdient. Welcher Anteil der Einnahmen werden für Illustrationen und Autorenschaft bezahlt? Was bleibt beim Handel und Verlag hängen?

Die gemachten Berechnungen ist nur eine grobe Einordnung. Natürlich kommt es auch bei Brettspielen immer auf den Einzelfall an. Trotzdem sind die Angaben durch Verlage verifiziert, sie können also ein Gefühl dafür vermitteln, was wer daran verdient, wenn wir ein Spiel für 40 € im Geschäft kaufen.

 

Der Staat

Als Erstes steht der Staat in der Reihe derjenigen, die am Umsatz eines Spieles partizipieren. Zum einen ist es die offensichtliche Mehrwert-Steuer von 19%. Bei 40 € sind das immerhin schon 6,39 € pro verkauftes Spiel. Weitere mögliche Ausgaben entnehmt ihr bitte dem verlinkten Artikel.

 

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Der Handel

Es kann davon ausgegangen werden, dass der Handel Spiele mit 40-50 % Rabatt zur Netto-UVP kaufen kann. Der Rabatt ist stark abhängig von der Menge, die abgenommen wird. Bei unserem Beispiel von 40 € Brutto sind 40% Rabatt auf den Nettopreis 20 € Kosten pro Spiel.

Welche Ausgaben dem Handel entstehen und mehr erfärst Du im Verlinkten Beitrag von Kulturgutspiel.de.

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Der Vertrieb

Es gib viele Verlage in Deutschland, die ihre Spiele direkt an den Handel vertreiben. Das erhöht zwar die Einnahmen, die beim Verlag bleiben, dafür muss dann aber wiederum Personal bezahl werden, was sich um die Betreuung der zahlreichen Kunden kümmert. Will ein Verlag diese Kosten sparen oder kann es wegen der Größe gar nicht stemmen, ist der übliche Weg, sich einen Vertriebspartner zu suchen. Vertriebspartner können Verlage wie Pegasus, Asmodee oder Hutter Trade sein, aber auch reine Vertriebsgesellschaften wie Spiel Direkt eG. Welche Sätze das genau sind hat Kulturgutspiel.de im im Detail aufgelistet.

 

Der Produzent

Die Kosten, die bei der Produktion eines Brettspiels maximal anfallen dürfen, sind 25% des UVPs, damit der Verlag wirtschaftlich sicher agieren kann. Logischerweise ist es immer besser, weniger zu zahlen. Bei unserem Beispiel von 40 € kostet die Produktion maximal 10 €.

Viele Spiele werden in Asien gefertigt, weil die Kosten dort um einiges günstiger sind. Dafür fallen Frachtkosten an, die höher sind als bei einer Produktion in Deutschland oder der EU. Durch die Coronakrise sind die Containerpreise enorm gestiegen (wir berichteten), was direkte Auswirkungen auf die Kosten der Verlage hat. 

 

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Die Autorinnen und Autoren

Die kreativen Köpfe hinter den vielen Spielen verdienen laut der Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) zwischen 5-12 % am Netto-Abgabepreis pro Spiel. Laut SAZ enthalten viele Verträge mittlerweile Prozentsätze, die abhängig von der verkauften Menge gestaffelt sind. Das bedeutet eine steigende Umsatzbeteiligung bei erfolgreichen Spielen. 

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Illustrationen

Die grafische Gestaltung ist ein zentraler Bestandteil jedes Spiels. Anders als für die Autorenschaft wird für Grafiken ein Pauschalbetrag bezahlt. Die Preise die kulturgutspiel.de recherchieren konnten liegen bei Summen zwischen 1.000 € bis mindestens 6.000 € oder mehr für die Illustration. Details entnimmst Du dem Beitrag von Kulturgutspiel.de.

Ein Vertreter eines kleinen Verlags teilte uns im Gespräch mit, einen Grafiker im Ausland gesucht und gefunden zu haben. Damit versuchen vor allem kleinere Verlage die Kosten zu senken.

 

Übersetzung

In den letzten Jahren ist der Anteil von importierten Spielen rasant gestiegen. Es gibt deswegen zahlreiche Firmen und Selbstständige, die sich auf das Übersetzen spezialisiert haben. An den gesamten Produktionskosten sind diese Kosten eher ein kleiner Anteil.

 

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Sonstige Lokalisierungskosten

Für die Lokalisierung eines Spiels fallen zudem noch Kosten für die Änderung von Grafiken an. So muss zum Beispiel die Anleitung gesetzt, oder es müssen eventuell der Titel und das Logo auf dem Cover angepasst werden.

 

Weitere Informationen

Wer sich noch viel detaillierter mit den Kosten eines Spiels befassen will, dem sei der sehr umfangreiche Beitrag auf kulturgutspiel.de ans Herz gelegt. Obwohl unser Beitrag schon umfangreich ist, handelt es sich nur um eine kompakte Zusammenfassung. Er diente als Quelle für diesen Beitrag, den ich mit meinem eigenen Wissen aus Gesprächen mit Verlagen nur bestätigen kann.

 

Quellen:

kulturgutspiel.de

Spiel direkt eG

Tags: Branche

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