Burgevent HeidelBÄR Games 2023 | Ersteindruck Kutná Hora: Stadt des Silbers
Mit "Kutná Hora: Stadt des Silbers“ erscheint das neue Expertenspiel von Czech Games Edition für zwei bis vier Personen zur SPIEL in Essen und wir dort auf Englisch und bei HeidelBÄR Games auf Deutsch erscheinen. Im Rahmen des diesjährigen Burgevents veranstaltet von HeidelBÄR Games und Czech Games Edition konnten wir bereits vorab einen Blick auf den Prototypen von “Kutná Hora: Stadt des Silbers” werfen und möchten hier einmal von unserem ersten Eindruck berichten.
In "Kutná Hora: Stadt des Silbers“ stellen wir den Aufschwung der Stadt Kuttenberg im 14. Jahrhundert nach, als diese durch die Entdeckung von Silber sehr schnell zu Geld und starkem Wirtschaftswachstum gelangte. Das Spiel wird durch einen neuartigen Wirtschaftsmechanismus gesteuert, bei dem Angebot und Nachfrage Nachhaltig alle Preise im Spiel bestimmen. Wir sammeln im Spiel keine Ressourcen, sondern müssen immer dann alles in Form von Geld bezahlen, wenn wir eine bestimmte Aktion ausführen wollen. Zum Bau von Gebäuden müssen wir beispielsweise Holz kaufen und den entsprechend aktuell gültigen Preis im Markt bezahlen. Der Preis von Holz sinkt, wenn wir weitere Sägewerke bauen und steigt, wenn die Bevölkerung durch andere Gebäude wächst und die Nachfrage so entsprechend ansteigt.
Wir selbst steuern drei Gilden gleichzeitig und sind auch auf den Bau von Häusern dieser Gilden beschränkt. In einer Vier-Personen Partie teilen man sich eine Gilde mit jeder Person am Tisch, so dass immer zwei Gilden der gleichen Art im Spiel vorkommen. Die Spieler einer Gilde können so durch den Bau oder den Nichtbau von Gebäuden die Preise nach oben oder unten treiben. Das Spiel zeichnet sich dabei durch eine hohe Spielerinteraktion aus. Es gibt kaum eine Aktion, die keinen Einfluss auf andere Spieler am Tisch hat. Wir nehmen Gebäude aus einer gemeinsamen Auslage, kaufen Grundstücke auf einem gemeinsamen Spielplan und bauen Gebäude auf dem gemeinsamen Spielplan. Dabei gibt es Punkte dafür, wenn wir Gebäude gleicher Symbolik nebeneinander bauen, was einen Konkurrenzkampf um die Besten Grundstücke und Gebäude zwischen den Spielern befeuert. In der Mine gibt insgesamt vier Ebenen, in denen wir Minenschächte für unsere Gilden anlegen können. Hier gibt es am Ende eine Mehrheiten-Wertung, wer die hochwertigsten Minen in einer Ebene gebaut hat.
Das Spiel wird durch Karten gesteuert, wobei jede Karte als eine von zwei Aktionen ausgespielt werden kann. Ist die Karte allerdings einmal genutzt gibt es keine Möglichkeit mehr die nicht genutzte Aktion in der aktuellen Runde zu verwenden. Auch der Bau der Kathedrale nimmt einen wichtigen Punkt im Spiel ein, da die teilweise sehr starken Effekte zum richtigen Zeitpunkt einen starken Vorteil im Spiel generieren können. Unser Spielertableau hält die Produktion fest, die wir durch den Bau von Gebäuden generieren und durch deren Verkauf wieder neues Einkommen generieren können. Der Bau von Gebäuden lässt den Einsatz von einmaligen Effekten zu und kann bei höherer Stufe zusätzliche Siegpunkte generieren. Durch verschiedene Aktionen im Spiel kann die Ehrenleiste auf dem eigenen Spielertableau verändert werden, wobei viel Ehre Aktionen günstiger macht und Siegpunkte generiert. Wenig Ehre führt am Ende einer Partie zu einem Siegpunkteverlust. Das Spiel endet nach fünf Runden in denen jeweils fünf Aktionen ausgeführt werden und typischerweise gewinnt die Person mit den meisten Siegpunkten.
Ersteindruck Thorsten
"Kutná Hora: Stadt des Silbers“ ist für mich eine absolute Überraschung, das Thema gepaart mit einem “trockenen” Euro Game und die zumindest auf Bildern erst einmal ungewohnte Optik haben mich ehrlicherweise erst einmal abgeschreckt. Das Spiel konnte mich nach zwei bisher gespielten Partien wirklich überzeugen. Besonders gut hat mir die Interaktion zwischen den Spielern gefallen, jede Aktion am Tisch hat eine Auswirkung für alle anderen Personen. Sei es die Veränderung der Preise, ein neues Gebäude in der Stadt oder der Kampf um die besten Grundstücke, alles fühlt sich relevant an, ohne irgendwie unfair oder so kompetitiv zu werden, dass man durch das Handeln von anderen keine Optionen mehr im Spiel hat. Auch die Optik ist als haptische Version sehr schön anzusehen, der komplett schwarze Spielplan wird nach und nach mit bunten Gebäuden gefüllt und hat am Ende einer Partie einen ganz eigenen Charme.
Das Wirtschaftssystem ist glücklicherweise auch sehr einfach zu steuern und der analoge “Computer” lässt sich alleine durch das Schieben von Reglern und entfernen von Karten steuern. Die Entwicklung der Preise bringt Spannung und Abwechslung in die Partien und hat zumindest in unseren beiden Partien für völlig unterschiedliche Ausgangssituationen gesorgt. Bereits in der zweiten Partie spielte sich das Spiel sehr schnell und die Downtime zwischen den eigenen Zügen war für ein solches Spiel erstaunlich gering. Fans von Euros mit viel Spielerinteraktion sollten definitiv einen genaueren Blick auf das Spiel werfen.
Ersteindruck Vera
Die schwarze Spielschachtel von "Kutná Hora: Stadt des Silbers“ hat mich direkt neugierig gemacht, obwohl ich nicht wusste, was für ein Spiel sich dahinter versteckt. Als wir die Regeln erklärt bekommen haben, war ich zunächst etwas skeptisch, da Wirtschaftsspiele eigentlich überhaupt nicht mein Genre sind. "Kutná Hora: Stadt des Silbers“ hat mich dennoch sehr begeistert. Der Marktmechanismus ist einfach zu verstehen und zu bedienen. Da jeder Person nur Gebäude der eigenen Gilden bauen kann, haben wir auch nur begrenzt Einfluss auf den Markt, was das Spielgeschehen sehr übersichtlich macht. "Kutná Hora: Stadt des Silbers“ bietet die Möglichkeit verschiedene Strategien zu entdecken und auszuprobieren. Wir konnten zwei Partien auf dem Event spielen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. War in der ersten Partie der Holzpreis noch sehr niedrig und damit der Gebäudebau erschwinglich, sah dies in der zweiten Partie schon ganz anders aus. Aufgrund des hohen Holzpreises mussten Vorgehensweisen überdacht und Strategien angepasst werden.
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