Test | Robo Chaos
Der Titel beschreibt das Spielgeschehen schon sehr gut. Als hätten mehrere Personen gleichzeitig die Steuerung eines Roboters in der Hand, bewegt sich dieser nicht immer ganz wie erwartet, fährt gegen Wände, navigiert sich in Sackgassen, oder zerstört im schlimmsten Fall Teile der Einrichtung. Chaos ist vorprogrammiert!
Wir haben "Robo Chaos" selbst gekauft.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Darum geht es in dem Spiel
„Robo Chaos“ ist ein kooperatives Programmierspiel in dem alle gemeinsam verdeckte Karten ausspielen, die einen Roboter steuern. Da niemand genau weiß, wer was gespielt hat, besteht die Aufgabe darin, die Züge der anderen zu interpretieren und aus der Schlussfolgerung die eigene nächste Karte zu planen. Ziel des Spiels ist es, die Aufgabe eines Szenarios zu bewältigen, die meist darin besteht, bestimmte Marker auf einer Karte einzusammeln, bevor die Batterie des Roboters leer ist. Es gibt zwei verschiedene Charaktere im Spiel. Die Katze Gizmo, die auf einem Staubsaugroboter sitzt und die Robotervariante einer Pinguindame.
Gespielt wird auf einem Ringbuch. Auf der linken Seite findet sich das Spielziel und Sonderregeln, auf der rechten Seite ist das Spielfeld abgebildet. Szenario 1 zeigt ein Kinderzimmer, welches in Felder unterteilt ist. Gizmo wird auf das Startfeld gestellt und Wollhäschen-Marker, die Gizmo aufsaugen soll, werden auf der Karte platziert. Alle bekommen je nach Personenzahl Karten ausgeteilt und dann kann es losgehen.
Auf den Karten finden sich Kommandos für den Staubsaugroboter. Fahre ein Feld nach vorne, fahre drei Felder nach vorne, mache eine Drehung nach links und so weiter. Hinten auf der Kartenrückseite ist abgebildet, ob es sich um eine Bewegung, oder eine Drehung handelt. Ob es allerdings eine Bewegung um drei Felder nach vorne, oder ein Feld nach hinten ist, bleibt im Verborgenen. Selbstverständlich darf niemand verraten welche Karten sich auf der eigenen Hand befinden und welches Ziel verfolgt wird. Gemeinsam müssen fünf Karten ausgespielt werden und alle müssen mindestens eine Karte zur Programmierung beitragen.
Liegen die fünf Karten in Reihe, werden sie aufgedeckt und die Programmierung abgehandelt. Am Ende dieser Phase wird ein Batteriemarker ein Feld auf einer Leiste nach unten bewegt. Dem Roboter geht also langsam der Saft aus. Ist der Marker bei null, ist das Spiel verloren. Hat Gizmo es geschafft in der vorgegebenen Rundenzahl alle Wollhäschen zu beseitigen, haben alle gemeinsam das Spiel gewonnen.
Sonderregeln und Penny
Das Spiel enthält Regeln für das Spielen mit Kindern und eine rundenbasierte „Entspannte Variante“. Außerdem gibt es ja noch den anderen Roboter. Die Szenarien mit Penny sind Schlitterpartien auf schneebedeckten Karten. Außerdem bringt Penny ihren eigenen Satz mit Programmierkarten mit.
„Robo Chaos“ ist quasi die Light Version von „Quirky Circuits“, welches bereits 2019 auf Englisch erschienen ist, vier verschiedene Charaktere und mehr Szenarien enthalten hat. Gizmo war damals schon mit dabei und hat mir viel Freude bereitet. Da war es keine Frage, mir einmal die deutsche Version des kleinen Geschwisterspiels anzusehen.
Die Regeln sind einfach, eingängig und sehr schnell erklärt. Es kann sofort losgehen. Und egal wie das Ergebnis der Programmierung aussieht, es macht einfach Spaß. Entweder alle freuen sich, weil alle Karten perfekt aufeinander abgestimmt waren und alle das gleiche Ziel im Sinn hatten, oder es wird sich darüber amüsiert wie die lustige Katze durch die Wohnung rotiert. Die anfänglichen Szenarien bieten wenig Frustpotential und oft ist es leicht zu durchschauen, was die bestmögliche Strecke ist. Später wird es schwieriger, die Optionen mehr und gerade das gezielte Anstoßen von Objekten kann zur Herausforderung werden.
Wer es wirklich wissen will, dem bietet die Batterieleiste eine Einteilung in Ampelfarben. Für das bestmögliche Ergebnis ist der Batteriemarker am Ende der Partie noch im grünen Bereich, für die mittelschwere Variante reicht der gelbe Bereich. Wer diese Spielart bevorzugt, dem kann ich nur raten es einmal mit Sudoku zu probieren, denn so geht der quatschige Spaß dieses Spiels in einem Logikrästel unter.
Die süßen Illustrationen spiegeln den Charakter dieses Spiels sehr gut wieder. Es ist der schnelle Spaß für jede Gelegenheit und vor allem auch für Gelegenheitsspielerinnen und -spieler. Programmierspiele wie „Robo Rally“, oder „Colt Express“ feiern bereits große Erfolge, auch bei Neulingen in der Spielewelt. „Robo Chaos“ wird diese sicher ebenso begeistern.
Die Entscheidung den Spielinhalt auf ca. die Hälfte von dem von „Quirky Circuits“ zu kürzen, halte ich für eine gute. „Qwirky Circuits“ hat einfach mehr geboten, hatte mehr Szenarien und war abwechslungsreicher, hätte zu dieser Zeit, mit diesem Inhalt, auf dem deutschen Markt aber wahrscheinlich 50 Euro gekostet. Das ist ein Preis, der meist nur von Brettspielenthusiastinnen und -enthusiasten gezahlt wird. „Robo Chaos“ mit seinen 22 Euro schneidet da deutlich besser ab und was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht, steht es unglaublich gut da.
Empfehlen kann ich es allen, die Spaß an Spielen auf Familienniveau haben. Es ist witzig, leicht zugänglich und vor allem so günstig, dass es auch eine super Geschenkidee ist. Wer keine Freude dabei empfindet, wenn auch mal etwas schief geht, sollte hiervon lieber die Finger lassen.
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Bilder vom Spiel
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Tags: 2-4 Personen, 15-30 Minuten, Aktionen programmieren, Familienspiel