Test | Radlands - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
„Radlands“ hält, was es verspricht. Es ist ein schnelles Zwei-Personen-Spiel mit leicht verständlichen Regeln und spielförderlichen Symbolen, das sich ohne viel Regelstudium oder komplizierten Spielaufbau spielen lässt. Beide Personen erhalten drei Lagerkarten und die jeweiligen Handkarten. Der Nachziehstapel wird in die Mitte gelegt und schon kann es losgehen!
Es sollte aber dennoch klar sein, dass die Kernmechaniken, die „Radlands“ bietet, keineswegs neu sind. Ich selbst habe bereits Reviews für „Volfyirion Guilds“ oder „Sanctuary“ geschrieben, bei denen ebenfalls drei Lager durch unterschiedliche Charaktere beschützen werden müssen. Ich bin mir sicher, dass es viele Zwei-Personen-Spiele dieser Art auf dem Markt gibt, die genau der gleichen Mechanik folgen, was es „Radlands“ nicht gerade einfacher macht. Auch das Thema an sich ist schon mehrfach verwendet worden, wodurch es in der Masse untergehen könnte. Was also bringt „Radlands“ mit, das es neben seinem angenehmen Spielfluss interessanter machen könnte als andere Vertreter?
„Radlands“ hat das beste Spielmaterial, das ich in meinen langen Jahren im Hobby sehen und bespielen durfte. Zwar besteht die Box nur aus etwas mehr als 100 Karten und insgesamt 12 dicken Plastikchips, aber in der Kürze liegt die Würze. Die Karten von „Radlands“ bestehen nämlich nicht einfach nur aus normaler Pappe. Der Verlag Roxxley hat sich für „Radlands“ ein eigenes Kartenmaterial patentieren lassen, das sich „Synth“ nennt. „Synth“ ist ein Werkstoff auf PVC-Basis, der die Karten vollständig knick- und wasserfest macht! Das bedeutet, dass jede Karte problemlos Unterwasser spielbar ist und sich beinahe vollständig verformen lässt, ohne dass sie kaputt geht! Ich habe den Selbsttest gewagt und meine Karten in gefüllte Wassergläser gehalten und von einer Ecke zur nächsten verbogen, ohne dass die Karten auch nur einen Kratzer abbekommen haben.
Ein weiterer Pluspunkt ist das großartige Artwork des Spiels. Neonfarben, kreativ gestaltete Charaktere und stimmige Landschaftsmotive machen „Radlands“ zu einem echten Hingucker. Durch die sehr gut verarbeiteten Spielmatten der Deluxe-Box macht „Radlands“ auf dem Spieltisch einiges her und sorgt auch bei Brettspielveteranen für leuchtende Augen.
All diese Großartigkeit lässt sich „Radlands“ jedoch gut bezahlen. Mit einem Kickstarterpreis von 40 $ für das Grundspiel bzw. 60 $ inklusive der Spielmatten gehört „Radlands“ zu einem sehr hochklassigen Segment von Spielen, ohne das im Spielverlauf so wirklich darzustellen. Der Spielverlauf selbst ist klasse und das Spiel macht Spaß, keine Frage, aber spätestens beim Preis sollte sich jede Spielgruppe die Frage stellen, ob ein kleines Kartenspiel mit knapp 100 Karten wirklich so viel Geld wert ist. Im Grunde ist „Radlands“ ein sehr solides Kartenspiel mit äußerst guten Ansätzen, dem ich, wenn es ca. 20 € gekostet hätte, sicherlich eine hohe 80-ger Wertung attestiert hätte. Es ist variationsreich, lässt sich leicht erklären, schnell spielen und ist eine absolute Augenweide.
Das Spielmaterial ist hier Fluch und Segen zugleich. Spielgruppen, die sich eher für den Mehrwert der Spiele interessieren und Spielmechaniken über die Verarbeitung und das Design des Spielmaterials stellen, könnten von „Radlands“ schnell enttäuscht werden. Spielgruppen, die aber ein Spiel suchen, das sie am Gipfel eines Vulkans oder auf dem Grund des Marianengrabens spielen können oder einfach ein Material brauchen, das ihr altes Nokia 8210 fürs Recycling klein schneiden kann, werden hier definitiv fündig.
„Radlands“ ist kein Spiel, das man sich nur für das Spiel an sich kaufen sollte. „Radlands“ bietet das Beste aus zwei Welten, wobei das eine nicht ohne das andere auskommt.
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Bilder zum Spiel
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Tags: Schnelles Spiel, 2 Personen, Kartenmanagement, Postapokalypse, Strategie