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Kinderspiel Test | My First Castle Panic

Kinderspiel Test | My First Castle Panic

In MY FIRST CASTLE PANIC von FIRESIDE GAMES werden die Kinder in ein mittelalterliches Fantasy-Setting versetzt und deren Burg von einer Gruppe Monster angegriffen. Kooperativ versuchen alle Kinder, die Monster zu fangen und einzusperren, bevor der Wall und die Burg selbst attackiert werden können.

 

Spielablauf und Spielziel 

Die Monster legen auf dem Weg zur Burg eine Strecke von insgesamt neun Feldern zurück, die alle mit einem farbigen geometrischen Symbol gekennzeichnet sind.

 

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Ist ein Kind am Zug, zieht es eine Heldenkarte und legt sie zur eigenen Auslage hinzu. Nun wird eine eigene Karte oder die Karte eines anderen Kindes gesucht, welche das Symbol eines Feldes zeigt, auf dem ein Monster liegt. Kann eine entsprechende Karte gespielt werden, gilt das Monster als gefangen und wird in den Kerker der Burg geworfen. Danach ziehen alle verbliebenen Monster weiter und ein neues Monster erscheint.

Werden alle Monster gefangen, bevor der Wall und die Burg zerstört werden, gewinnen die Kinder.

 

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Material

 

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Der solide Spielplan, die hohe Kartenqualität und die festen Plättchen entsprechen den Anforderungen, die ein Kinderspiel erfüllen sollte. Auch die 3D-Aufsteller von Wall und Burg halten einigen Belastungen stand und sind einfach zu montieren.

Die ausgesprochen kindgerechte Illustration der Monster und Helden lassen keine Zweifel an der Zielgruppe zu.

 

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Meinung allgemein und pädagogischer Wert

Als Junior-Version des großen CASTLE PANIC macht MY FIRST CASTLE PANIC aus meiner Sicht nahezu alles richtig. Ob man den „großen Bruder“ kennt oder nicht, spielt jedoch keine Rolle.

Angefangen mit den absolut kindgerecht und niedlich gestalteten Monstern und Helden, lässt die Illustration das Thema in wunderbar lustiger und dennoch spannender Weise lebendig werden. Ebenso erwähnenswert ist die tolle Diversität der Helden: Mädchen und Jungen verschiedener Hautfarben verteidigen hier gemeinsam.

 

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Der ebenfalls sehr kindgerechte und intuitive Ablauf eines Zuges ist selbst bei 4-jährigen Kindern schnell verinnerlicht und die volle Konzentration kann auf das Spiel als solches gerichtet werden. Karten ziehen, Karten spielen, Monster bewegen, Monster ziehen – fertig.

Dennoch schafft es das Spiel, mit diesen simplen Mitteln eine durchaus vorhandene, altersgerechte strategische Komponente einzubringen. Nicht immer werden die Kinder siegreich die Burg verteidigen. Dies hat den Wiederspielreiz für uns deutlich erhöht und stellt durchaus auch eine pädagogisch wertvolle und sehr wichtige Erfahrung dar. Diese Erfahrung wird dabei durch die Natur eines vollkooperativen Spiels in ihrem negativen emotionalen Aspekt merklich entschärft und die Niederlage somit viel leichter angenommen.

Dabei lässt die kooperative Nutzung sämtlicher Heldenkarten aus allen Auslagen aber auch immer wieder das Ausgleichen ungünstiger Entscheidungen zu.

 

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Die spielerisch erlebte Planung von Zügen mit Abwägung von Wahrscheinlichkeiten ist für das Zielgruppen-Alter enorm gut ausbalanciert. Dies geht sogar soweit, dass unterschiedliche Wertigkeiten von Karten von den Kindern erfasst und diskutiert werden. Heldenkarten mit mehreren Farben und Formen sind wertvoll. Das Aufdecken der Bau-Karte wird von allen Mitspielern gefeiert, wissen doch alle um deren Wert für den Spielsieg. Solche ersten Erkenntnisse sind auf dem Weg zu weiteren, etwas komplexeren Spielen nicht hoch genug einzuschätzen.

Eine richtig gute Idee im Spiel ist die genannte Option, auf Karten der mitspielenden Kinder zurück zu greifen. Dieses gegenseitige Helfen sorgt dafür, das alle Kinder zu jeder Zeit aktiv am Spiel beteiligt werden können und nicht zwangsläufig nur auf den eigenen Zug warten müssen.

Besonders hervorzuheben ist für mich zudem die Tatsache, dass in diesem Kinderspiel die Monster nicht tatsächlich bekämpft oder gar getötet, sondern mit Netzen und Seilen gefangen werden und in den Kerker der Burg wandern. Den Kindern in diesem Alter reicht dies als Triumph völlig aus.

Die Altersangabe (4+) geht aus meiner Sicht absolut in Ordnung. Besteht zwischen den teilnehmenden Kindern ein merklicher Altersunterschied, sollte eine erwachsene Person das Spiel etwas mehr moderieren. Ab fünf oder sechs Jahren können Kinder dieses Spiel nach der ersten Partie sogar völlig eigenständig aufbauen und spielen.

 

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Ebenso ist zu erwähnen, das Kindern mit diesem Spiel die geometrischen Formen Kreis, Dreieck und Quadrat unterscheiden und benennen lernen. Pädagogisch gesehen könnte man hier sogar noch weiter gehen und bei manchen Kindern z.B. englische Bezeichnungen und Farben erlernen lassen.

Als kritische Anmerkung könnte genannt werden, dass der Spielplan sehr schnell verinnerlicht wird. Symbole zu Beginn des Weges sind somit auf den Heldenkarten zunehmend weniger willkommen bei den Kindern, was allerdings dann auf den erfolgten Lernzuwachs hindeutet. Auch die Bau-Karte hat doch einen erheblichen Einfluss auf die Erfolgschancen, je nachdem ob sie gezogen wird oder nicht.

Bei Kindern, welche mit vielen Brettspielen in Kontakt kommen, könnte dieses Spiel somit nach einiger Zeit zu simpel werden.

 

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Auch wenn Spielplan, Heldenkarten und Monster-Plättchen sprachneutral gehalten sind, die Anleitung und Spieler-Hilfen sind nur in englischer Sprache enthalten. Dies könnte zusammen mit der nicht immer vorhandenen Verfügbarkeit manche Familien vom Kauf abhalten.

Abschließend empfinde ich dieses Spiel für die Altersgruppe vier und fünf Jahre geradezu vorbildlich umgesetzt. Ein für mich sehr gut funktionierendes kooperatives Kinderspiel und eine klare Empfehlung für Familien mit Kindern in diesem Alter. Wird es häufig gespielt, besteht die Möglichkeit, dass es nach ein bis zwei Jahren zu Gunsten von neuen Herausforderungen seltener auf den Tisch kommt. Aber davor bringt es eine Menge Spaß und Spannung an den Spieltisch!

 

 Zusammenfassung

Spieltitel   My First Castle Panic
Alter   von 4-6 Jahren
Regeln   schnell erlernt, leider nur auf englisch
Material   Stabil und hochwertig, Sprachneutral
Aufbauzeit   <5 Minuten
Spielzeit   10-20 Minuten
päd. Wert   tolle Kooperation, Farben und Formen erlernen, Vorausplanung
Fazit   für die Altersgruppe 4-6 eines der besten kooperativen Spiele

 

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Tags: Kinderspiel

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