Test | Meadow
Spannende Geschichten in der Natur verspricht MEADOW auf der ersten Seite der Spielanleitung und lädt zu einem erlebnisreichen Spaziergang durch Wälder und über Wiesen ein. Ob dieser Spaziergang eine wohltuende Inspiration oder doch eher eine unbequeme Stolperei durchs Unterholz ist, verrät der nachfolgende Test.
ASMODEE hat uns MEADOW freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Spielablauf
Der Spielaufbau besteht aus einer Kartenauslage im Raster 4x4, mehreren Kartenstapeln und einem „Lagerplan“, auf dem Sondersiegpunkte errungen werden können. Im Anschluss wird noch das persönliche Spielmaterial, insbesondere die Aktionsmarker, verteilt und es kann losgehen.
Eine Partie verläuft über sechs bis acht Runden. Eine Runde endet, nachdem sämtliche Aktionsmarker ausgespielt wurden. Jeder Aktionsmarker verfügt über zwei Aktionen, aus denen gewählt werden kann. Eine Aktion gestattet es stets, eine bestimmte Karte aus der Auslage zu nehmen und eine Karte von der Hand in die persönliche Auslage auszuspielen. Welche Karte genommen werden darf, hängt davon ab, welcher der Aktionsmarker ausgespielt wird und an welche Seite des 4x4-Rasters er angelegt wird. Alternativ kann auch die Sonderaktion des Markers aktiviert werden, die es zum Beispiel erlaubt, eine beliebige Karte aus dem Raster zu nehmen oder zwei Karten von der Hand auszuspielen.
Ziel des Spiels ist es, die Landschafts-, Tier- und Pflanzenkarten aus der allgemeinen Auslage zunächst aufzunehmen und im Anschluss in die persönliche Auslage einzubauen. Die Karten sind gleichzeitig Punktelieferant sowie Voraussetzung zum Ausspielen anderer Karten. Die Karten können in maximal zehn Spalten ausgelegt werden und müssen stets in eine der Spalten gelegt werden, in welcher wenigstens eine der für die Karte notwendigen Voraussetzungen ausliegt. Gelingen besondere Kartenkombinationen, dürfen auf dem Lagerplan Sondersiegpunkte eingeheimst werden.
Spielmaterial
In der Spielbox, im Standardformat, finden sich ein Wanderplan für die Kartenauslage und zwei doppelseitige Lagerpläne aus dicker Pappe. Ergänzt wird das Spielmaterial um 93 Marker, bei denen ebenfalls zur dicken Pappe gegriffen wurde. Hierzu gesellen sich vier Kartenhalter, die nach dem Zusammenbau Platz für 188 aufwendig illustrierte Karten in durchschnittlicher Qualität bieten.
REBEL STUDIO erklärt die Spielregeln auf 15 Seiten, wobei auf den Spielablauf 7 Seiten entfallen. Die umfangreiche Bebilderung und viele Beispiele unterstützen die Regelerklärung. Das Inlay von MEADOW ist zweckmäßig, sodass das gesamte Spielmaterial bequem verstaut werden kann.
Zugegeben, MEADOW ist an uns lange Zeit vorübergegangen. Das Cover, so schön es tatsächlich ist, wirkte auf uns etwas altbacken, fast schon wie ein Kinderspiel. Der Spielablauf, der im Kern daraus besteht, eine Karte zu nehmen und eine Karte auszuspielen, klingt auch nicht sonderlich spannend. Unsere Testrunden zeigten aber, dass MEADOW ein wirklich gelungenes Spiel ist, dessen Komplexität sich irgendwo zwischen Familienspiel und Kennerspiel einpendelt. Der Mechanismus des Kartennehmens aus einem Raster existiert zwar in ähnlicher Weise in Spielen wie QUADROPOLIS und CAT LADY, ist aber für uns noch lange nicht verbraucht. Da im Verlauf einer Runde die Optionen in der Auslage durch gegnerische Marker zunehmend blockiert werden, muss vor allem an dieser Stelle taktiert werden. Ein Blick in die Auslagen der Konkurrenz kann sich lohnen, sodass wichtige Karten für die eigene Auslage gesichert und die für andere möglicherweise blockiert werden können.
Das Managen der eigenen Auslage wird kniffliger, je weiter die Partie voranschreitet, da die Voraussetzungen zum Ausspielen der Karten steigen und Symbole, welche in der eigenen Auslage durch andere Karten abgedeckt wurden, nicht mehr zur Erfüllung dieser Voraussetzungen zur Verfügung stehen.
Ein großes Lob gilt der grafischen Gestaltung des Spiels, die sich qualitativ nicht hinter Spielen wie FLÜGELSCHLAG verstecken muss. Die Spielschachtel wirkt zwar, wie erwähnt, ein wenig altbacken, dies mindert die Qualität des Designs allerdings in keiner Weise.
Kritik findet sich hier eher in Details. Ein oder zwei weitere Siegpunktmöglichkeiten, ein wenig mehr Engine-Building in der eigenen Auslage und mehr Möglichkeiten zum Auffrischen der allgemeinen Kartenauslage und der eigenen Kartenhand. Das hätte uns gefreut und das Spiel nochmal auf ein höheres Level gehoben. Diese Dinge sind jedoch im vorliegenden Fall allesamt nicht gravierend und liefern gute Ansatzpunkte für eine mögliche Erweiterung.
Insgesamt fühlt sich MEADOW anders an, als viele andere Spiele. Es ist gemütlich und entschleunigend. Der Wettbewerb ist vorhanden, steht aber nicht im Vordergrund. Soweit man das von einem Brettspiel behaupten kann, könnte man es tatsächlich ein wenig mit einem Spaziergang mit Freunden durch die Natur vergleichen. Uns hat MEADOW jedenfalls überzeugt.
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Bilder vom Spiel
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Tags: 1-4 Personen, Kennerspiel, Tiere, 60-90 Minuten, Kartenspiel