Test | Spartacus - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

Verfasst von Deniz Jansen am 01. Oktober 2021. Veröffentlicht in Brettspieltest

Als ich die Chance erhielt, SPARTACUS in die Hände zu bekommen, war ich sehr gespannt, was sich hinter diesem Spiel verbirgt. Wer sich häufig in Brettspielkanälen und/oder auf Marktplätzen rumtreibt wird wissen, was ich meine. Die von uns hier getestete Version ist nämlich eine Neuauflage des Spiels SPARTACUS – EIN SPIEL ÜBER BLUT UND VERRAT aus dem Jahr 2012, das seinerzeit noch die Grafiken und die Zugkraft der Starz-Serie Spartacus nutzte. Nachdem das Spiel nicht neu gedruckt worden ist, explodierten die Gebrauchtpreise nahezu, sodass das Spiel weit mehr als 100€ kosten sollte. Was mich schon immer überraschte, war, dass diese Preise nur zu gerne bezahlt worden sind, was nicht zuletzt am Spiel an sich liegen musste.

Dieser erste Eindruck bestätigte sich uns in unseren Spielrunden. SPARTACUS bringt seine Spielmechaniken mit sehr viel Charme rüber und schafft es damit eine sehr angeregte Spielatmosphäre zu schaffen. Alle Personen der Spielgruppe sind zu jedem Zeitpunkt im Mittelpunkt des Geschehens, sei es beim Bieten, im Schmieden von Intrigen oder beim Anfeuern des Kämpfers auf den gutes Geld gesetzt worden ist. Uns zog es nach ein paar Runden so in den Bann, dass wir rumschrien, wie begeisterte Zuschauer in der Arena, und noch einige Tage darauf über den Ausgang denkwürdiger Kämpfe Witze rissen.

Objektiv gesehen gelingt das dem Spiel durch das sehr flüssige Zusammenspiel der Kernmechaniken in Zusammenhang mit der guten Umsetzung des Themas. SPARTACUS fühlt sich beim Spielen sehr natürlich an, wodurch auch Neulinge die Regeln schnell greifen können. Nach maximal einer Spielrunde sollten die Regeln so gut sitzen, dass keine Regelfragen mehr offen sein sollten. Es sollte außerdem darauf geachtet werden, dass SPARTACUS sich am besten mit vier Personen spielen lässt, da hier die Mechaniken ihr ganzes Potential entfalten können.

SPARTACUS spricht natürlich eine sehr spezielle Zielgruppe an. Das Spiel ist sehr testosterongeladen, was durchaus noch auf die Einflüsse der Serie zurückzuführen ist und sich auch beim Artwork bemerkbar macht. Muskelbepackte Männer, die sich in der Arena duellieren und anschließend von ihren Kurtisanen wieder gesundgepflegt werden, die auf dem Marktplatz als Sklaven gekauft worden sind, ist von nahem betrachtet nun kein sonderlich eloquenter Umgang mit einer solch sensiblen Thematik, jedoch liegt hier der große Punkt des Spiels.

SPARTACUS möchte ein Spiel sein, bei dem Spielgruppen Spaß haben können, die sich selbst und das Spielen von Brettspielen nicht zu ernst nehmen. SPARTACUS ist kein Spiel, dass auf Turnierebene gespielt werden, oder soziokulturelle Brennpunkte aufzeigen möchte. Spielgruppen, die sich hier nicht wiederfinden, sollten sich dahingehend noch tiefer mit der Materie befassen, bevor sie sich für oder gegen das Spiel entscheiden.

Darüber hinaus kann ich die Spielerfahrung, die SPARTACUS bietet, nur empfehlen. Wir hatten großen Spaß mit dem Titel und ich freue mich darauf, das Spiel in Zukunft noch öfter rausholen zu können.

Bilder vom Spiel

Tags: Intrige, 3-4 Personen, Kampfstrategie, Historisch, Auktion/Bieten, 90-120 Minuten, Bluffen