TEST // AQUATICA - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Keine Frage, AQUATICA sieht toll aus und bietet einen innovativen Spiel-Mechanismus. Wir waren gleich von dem Titelbild gefesselt und haben uns sogleich in die Tiefe gestürzt. Der Einstieg fällt leicht. Es gibt nicht viele Regeln und das Spiel kann gut in kurzer Zeit erklärt werden. Dennoch bietet AQUATICA eine angenehme Spieltiefe. Einordnen würden wir es als etwas komplexeres Familienspiel.
Die Spieler starten alle mit den gleichen Charakterkarten, lediglich der jeweilige König hat unterschiedliche Effekte. Allerdings sind die Könige in unseren Augen unterschiedlich stark. Positiv formuliert kann hierdurch ein Erfahrungsvorsprung zwischen den Spielern ausgeglichen werden.
Zu Spielbeginn ist AQUATICA ein wenig knauserig mit Ressourcen und es kann ein wenig dauern, bis wir uns stärkere Karten leisten können, um mehr Aktionsmöglichkeiten zu erhalten. Wer hier einen guten Start erwischt, beispielsweise durch seinen König, hat durchaus einen Vorteil. Glück spielt ansonsten nur insoweit eine Rolle, ob passende Karten nachgelegt werden.
Die Spielmechanik funktioniert einwandfrei und die Idee mit den Karten, die immer weiter in das Spielertableau geschoben werden, fasziniert von Beginn an. Es macht Laune, mehrere Effekte in einer Kette zu kombinieren, und AQUATICA gewinnt in diesen Momenten an Spieltiefe, wenn mehrere Schritte vorausgeplant werden müssen.
Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass stets ausreichend Aktionen durch neue Ortskarten verfügbar sind, denn naturgemäß rutschen diese immer weiter nach oben und sind irgendwann aufgebraucht. Dann kann es schnell vorkommen, dass gerade keine besonders sinnvolle Aktion möglich ist, was gerade für Anfänger frustrierend sein kann. Auch sollten komplett genutzte Karten schnell abgelegt werden, sonst belegen diese Slots, die dann neuen Orten nicht zur Verfügung stehen.
Eine Schwäche von AQUATICA sehen wir darin, dass trotz des hübschen Spielmaterials und des innovativen Spielmechanismus leider wenig Atmosphäre vermittelt wird. Ein besonderer Bezug zu den Charakteren baut sich kaum auf und es steht im Prinzip nur der Effekt im Mittelpunkt. Auch die sehr ansprechenden Mantas wurden auf kleinere (wenn auch wichtige) Modifikatoren reduziert. Wer wollte nicht erhabene Unterwasserwesen befehligen, doch dieses Gefühlt wird leider nicht vermittelt.
In Summe sind wir der Meinung, dass AQUATICA ein solides Spiel ist, aber es schöpft sein Potential nicht aus. Unterschiedliche Starter-Decks mit an die verschiedenen Reiche angepassten Charaktereffekte, mehr Charakterbindung durch vielfältigere Effekte, mächtigere Manta-Aktionen, etc. hätten in unseren Augen dem Spiel gutgetan.
Die einfachen Regeln und die interessante Mechanik werden Einsteiger sicherlich sofort ansprechen. AQUATICA bietet ausreichend Spieltiefe und einige Kombinationsmöglichkeiten. Verschiedene Strategien sind allerdings schwer umzusetzen, wodurch die Spiele meist ähnlich verlaufen und wir uns nach wenigen Spielen doch etwas mehr Abwechslung gewünscht hätten. Daher konnte uns AQUATICA leider nicht sehr begeistern, obwohl wir und wegen des Designs und des schönen Spielmaterials mehr erhofft hatten.
Für Juli 2021 ist die erste Erweiterung angekündigt und es kann gut sein, dass hier einige der genannten Punkte verbessert werden.
Im Solomodus gilt es im Wesentlichen, eigene Rekorde zu übertreffen und wir würden ihn als nette Option ansehen, um z.B. die Regeln kennen zu lernen, aber er stellt nicht unbedingt eine große Bereicherung dar.
Bilder vom Spiel
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Tags: Enginebuilder, 60 Minuten, 1-4 Spieler, Kartenspiel, Deckbauspiel