TEST // BREAK IN - ALCATRAZ

TEST // BREAK IN - ALCATRAZ

Ausbrüche von der Gefängnisinsel Alcatraz sind in der Regel aufsehenerregend. Doch was ihr vorhabt, ist noch eine Ecke spektakulärer: BREAK IN – ALCATRAZ. Ihr habt gründlich geplant, wie ihr in das Gefängnis gelangen könnt, ohne dabei bemerkt zu werden. Euer Plan: Frank, dem ihr einen großen Gefallen schuldig seid, nebst 3 seiner Vertrauten von der Insel in die Freiheit zu bringen. Doch schon bei der Anreise gibt es erste Probleme und, im Verlauf eurer Mission, gilt es, noch einige weitere zu bewältigen.

SCHMIDT SPIELE hat uns BREAK IN – ALCATRAZ freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

Hinein schweben wie der Papillon

In BREAK IN – ALCATRAZ rätselt es sich bis auf wenige Ausnahmen über die 3D-Rätselbox und ein Deck mit Karten. Die Anleitung gibt anhand von Symbolen vor, welche Karten zu Beginn genommen werden dürfen. Die 3D-Box steht mit dem, was auf ihr zu sehen ist, ebenfalls zu Verfügung. Die Karten geben stets ein Rätsel auf, das es zu lösen gilt. Im Verlauf des Spiels wird die 3D-Box immer weiter ausgeklappt.

Als Lösung sollte am Ende immer entweder ein Symbol, zu dem eine passende Karte aus dem Deck gesucht werden muss, oder eine Kombination aus einem Symbol, einer Farbe und einer Zahl stehen. Zur Überprüfung muss der Lösungsstreifen mit dem passenden Symbol herausgesucht werden. Dazu sind auf beiden Seiten der Streifen oben und unten Symbole abgebildet. Die Zahl gibt an, in welchen Schlitz in der 3D-Box der Streifen gesteckt werden muss. Die Farbe zeigt zu guter Letzt an, wie weit der Lösungsstreifen in den Schlitz gesteckt werden muss. Stimmen der Lösungsstreifen, der Schlitz und die Farbe, wird in einem kleinen Sichtfenster ein Symbol angezeigt, zu dem die passende Karte aus dem Stapel gesucht werden muss. Ist die Lösung falsch, wird im Sichtfenster meist das Symbol der Hilfekarte angezeigt.

Bei Problemen, die Lösung zu finden, gibt es zu jeder Rätselkarte auch eine Hinweiskarte. Das Symbol der passenden Hilfekarte wird auf der Rätselkarte angegeben. Die Hilfekarten sind mit einem roten Filter beschichtet, der die Worte und Symbole verdeckt. Über den Decoder in Form eines Funkgerätes wird der Filter ausgeblendet und es gibt stufenweise Hinweise auf die Lösung, bis zum Schluss die Auflösung angezeigt wird.

Solid like The Rock?

Die 3D-Box wirkt insgesamt ein bisschen klapprig. Beim Spielen ist dies allerdings nur bedingt von Bedeutung, da die Funktionalität dadurch nicht gemindert wird und die Box ohnehin mit der Zeit immer weiter auseinandergeklappt wird. Die Streifen zum Testen der Lösung sind recht dünn und die Symbole darauf relativ klein. Durch den beidseitigen Druck muss immer wieder nach dem passenden Streifen gesucht werden. Die Rätsel- und Hinweiskarten sind stabil.

Die Anleitung ist in den Erklärungen der Mechanik zum Überprüfen und dem Fortgang zum Lösen der Rätsel etwas vage. Es hat ein bisschen gedauert, bis wir verstanden haben, was genau wir machen müssen und wie die Streifen anzuwenden sind. Dadurch fiel der Start holprig aus, nicht zuletzt auch deshalb, weil wir auf Grund der Escape-Thematik nicht zu viel aufdecken oder ansehen wollten. An dieser Stelle sollte für nachfolgende Veröffentlichungen unbedingt noch nachgebessert werden. Gelungen ist das Hilfesystem, das schrittweise auf die Lösung hindeutet und am Ende diese vollends präsentiert. Die Erklärung für den Lösungsweg ist dabei zwar nicht immer ganz leicht nachzuvollziehen, zumindest führt sie aber dazu, dass man weiter kommt im Spiel.

Bei der Produktion der Karten ist ein Fehler unterlaufen, weswegen eine Karte ausgetauscht werden muss. Die entsprechende Austauschkarte liegt dem Spiel bereits bei.


Was bei BREAK IN – ALCATRAZ definitiv sofort auffällt, ist seine Form. Ein höherer Karton mit kantiger Form, bei dem zum Spielstart nur der Deckel entfernt wird, ist mir bislang noch nicht so untergekommen. Im Verlauf des Spiels wird die Box nach dem Zwiebelprinzip immer weiter geöffnet, wodurch immer mehr Puzzlebereiche freigelegt werden. Eine Idee, die mir durchaus gefallen und klar meine Aufmerksamkeit erregt hat.

Was mir direkt nach dem Anheben des Deckels aufgefallen ist, war der wacklige Aufbau. Dass die Karten mit Klebeband in den Deckel eingeklebt waren, wirkte nicht gerade sonderlich professionell und kann schnell dazu führen, dass der obere Teil der Spielbox heruntergedrückt wird. Die Anleitung ließ uns zu Beginn etwas ratlos zurück, da die Vorgehensweise nur recht vage umschrieben wurde. Das erste Rätsel war dadurch ein wenig zum Ausprobieren und obwohl die Lösung leicht war, mussten wir hier die Lösungshilfe zu Rate ziehen, um das Spielsystem zu verstehen.

Auch bei der einen oder anderen Rätselstellung gab es vereinzelt Situationen, in denen wir uns nicht ganz sicher waren, was von uns verlangt wurde. In der Regel hat die Lösungshilfe gereicht, um etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Aber Sinn einer Lösungshilfe sollte das nicht sein. Hier muss das Rätseldesign ausreichen. Die erstmalige Aufforderung zum Aufklappen der Box war für unser Verständnis etwas unglücklich umschrieben. Zumindest war uns nicht ganz klar, was genau mit „Öffne die erste Schicht der Schachtel“ gemeint war. Zumal wir zu diesem Zeitpunkt noch vermutet hatten, dass es nur ein Innenleben geben würde.

Beim Rätseldesign ist BREAK IN – ALCATRAZ stark von mathematischen Zahlen und Geometrien geprägt. Wer derartige Rätsel mag, wird hier am ehesten auf seine Kosten kommen. Der Großteil der Rätsel hat uns gefallen und war auch logisch aufgebaut, allerdings gab es auch Rätsel, wie z.B. die Flucht durch Haigruppen, die nur wenig Begeisterung bei uns hervorgerufen hat. Aber dies ist das normale Schicksal eines jeden Escape-Room-Spiels, das bei kleineren Gruppen (in unserem Fall haben wir zu 2. gespielt) immer wieder vorkommen kann.

Das Arbeiten mit der 3D-Box ist am Ende mehr Gimmick als tatsächlich notwendig. Die Rätsel hätten auch komplett auf Karten gepasst und Momente wie das Verfolgen von Rohren hätten sich in flacher Form so wahrscheinlich sogar leichter nachvollziehen lassen können. Beim Spiel zu zweit musste die Box immer wieder gedreht werden, was ich mir im Spiel mit 6 Spielern als sehr anstrengend vorstelle. Als Gimmick ist die 3D-Box auf jeden Fall sehr interessant und definitiv ein Eyecatcher. Für das Spiel hätte ich mir allerdings gewünscht, dass die 3D-Form mehr ins Spiel integriert worden wäre.

Was mir beim Spielen mit der Box auch nicht sonderlich gefallen hat, ist, dass zu Beginn des Spiels Alcatraz auf der 3D-Box vom Wasser aus zu sehen ist. Umso weiter die Spieler der Lösung näherkommen, umso mehr wird das Modell aufgeklappt. Dadurch werden zunächst Bereiche aus dem Gefängnistrakt gezeigt, später dann aber auch wieder Ecken außerhalb des Zellentraktes. Während es physisch also gefühlt weiter nach Alcatraz rein geht, bewegt sich die Handlung wieder raus. Sonderlich immersiv fühlte sich das nicht für mich an.

Was mir gefallen hat an BREAK IN – ALCATRAZ ist der Weg durch das Spiel und die Story. Nachdem das Prinzip erst einmal verstanden war und die verschiedenen Arten der Lösungsüberprüfung verinnerlicht waren, führte die Geschichte uns gradlinig von Rätsel zu Rätsel. Nur selten musste eine Karte aus der Vergangenheit bemüht werden, die Story entwickelte sich stets interessant weiter und der Einbruch, der zum Ausbruch wird, verstand es gut, uns die Geschehnisse spannend miterleben zu lassen.

Nach unserer erfolgreichen Flucht von Alcatraz bin ich mir noch nicht ganz sicher, was ich nun schlussendlich von BREAK IN - ALCATRAZ halten soll. Die Rätsel waren zu einem großen Teil interessant gestaltet, manche haben aber auch genervt. Der Einstieg war anstrengend, im weiteren Spielverlauf fluppte es dann wiederum ganz gut. Die Idee mit der 3D-Box nebst deren Aufklappen ist interessant, stellte sich für mich spielerisch allerdings als weitgehend aufgesetzt heraus. Ich denke, die BREAK IN-Reihe hat durchaus Potential. Der erste Schritt ist ordentlich, allerdings gibt es noch einiges an Feinschliff, der benötigt wird. Das fängt bei der Verpackung der Karten an, geht über die Anleitung und bedarf nicht zuletzt einer besseren Einbindung der 3D-Box in die Rätsel. Wenn dies alles gelingt, könnte die Reihe durchaus eine Zukunft haben.

 

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Tags: Escape Room, 1-6 Spieler, Solospiel

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