TEST // 15 Men - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Fifteen men on a dead man´s chest
Yo ho ho and a bottle of rum!
Drink and the devil had done with the rest!
Yo ho ho and a bottle of rum!
Spätestens mit der Welle von „Fluch der Karibik“ mag jeder Piraten und das Flair, welches sie umgibt. So habe auch ich mit Vorfreude dieses Spiel ausgepackt und begonnen, die Anleitung zu verschlingen. Wie ihr bereits oben gelesen habt, handelt es sich bei diesem Spiel um eine Mischung aus Überbieten, Deduktion, Fähigkeiten einsetzen und vor allem seine Gegner erschießen. Auch beim Lesen hatte ich total Spaß und Lust auf das Spiel. Doch….
Ach, beginnen wir am besten am Anfang. Was gefällt mir bei dem Spiel besonders gut? Ich bin kein übermäßiger Nerd, was Piraten angeht. Mit allem, was über „Fluch der Karibik“ hinaus geht, kenne ich mich schon nicht mehr aus. Doch finde ich Spiele interessant, die dieses Thema aufgreifen und gut umsetzen oder versuchen umzusetzen. Positiv will ich auf jeden Fall das Spielmaterial hervorheben.
Ich war von dem Spiel alleine schon wegen seiner Gestaltung überzeugt. Davide Corsi hat als grafischer Gestalter bei der Verpackung, dem Spielbrett, den Holzmarkern und den Karten gute Arbeit geleistet. Der Spielaufbau ist absolut einfach und das Vermitteln der Regeln, auch an nicht erfahrene Spieler, geht problemlos und leicht verständlich. Nachdem ich nun das oben angestimmte Lied in Dauerschleife eingelegt hatte, um die Spielgruppe in Stimmung zu bringen, begann die erste Runde...
Am liebsten würde ich meine Rezension nun hier beenden. Denn ich will dieses Spiel gut finden. Die Mechanik des Spiels ist klasse gedacht, doch die Umsetzung ist holprig. Leider verspricht das Spiel mehr, als es liefert. Der Untertitel auf der Verpackung lautet EIN SPIEL VOLLER LIST, TÄUSCHUNG UND MEUTEREI. Bevor ich diese Rezension begonnen habe, musste ich mich bei mehreren Quellen vergewissern, dass es nicht an meiner Gruppe liegt, dass dieses Spiel nicht hochgelobt werden kann. Ich hatte leider keine 5er Spielgruppe zur Verfügung und kann nun nicht darüber sprechen, wie es sich mit einer großen Gruppe spielen lässt und ob die Gruppengröße einen Unterschied ausmacht. Außerdem ist das Spiel für zwei Spieler absolut ungeeignet. Denn hier entfällt der social deduction Mechanismus – einer muss Kapitän sein und dann muss der andere letztlich Meuterer sein.
Die Idee, mit dem Biet-Mechanismus die Piraten zu bestechen, ihre Fähigkeiten zu lesen, sich zu merken und ggf. einzusetzen, ist gut gedacht. Leider vergisst man die Fähigkeiten schnell wieder, weil die Texte zu lang sind. Zur kleinen Hilfestellung ist auf den Rückseiten der Karten ein Hilfesymbol angebracht, welches verdeutlichen soll, welche Karte welchen ungefähren Effekt besitzt. Als Beispiel sei hier der Bukanier erwähnt, diese Karten haben ein Waffensymbol aufgedruckt. Diese Piraten können in der Regel weiter oder früher schießen als andere Piraten.
Nach der Wertung stellte sich auch nicht das Gefühl eines Sieges ein. Dieser Moment der Freude, siegreich zu sein, fehlt einfach. Meiner Meinung nach besitzt das Spiel tolle Mechanismen und ist grafisch sehr schön, doch ist die Umsetzung leider holprig geraten. Aber vielleicht macht ihr euch am besten selbst ein Bild von dem Spiel und testet es in euer 5er Runde. Genug der Worte! Wo ist nun meine Flasche Rum? „Fluch der Karibik“ ist auch schon eingelegt. Der Piratenabend kann nun doch noch positiv beendet werden. YO HO HO und 'ne Buddel voll RUM.
Bilder vom Spiel
Tags: Social Deduction, Memory, Auktion/Bieten, Piraten, 45 Minuten, 2-5 Spieler