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ANGESPIELT // SANCTUARY: THE KEEPERS ERA

ANGESPIELT // SANCTUARY: THE KEEPERS ERA

Wer sich die aktuelle Kickstarterkampagne des Spiels SANCTUARY: THE KEEPERS ERA anschaut, wird vermutlich ähnlich vertraute Assoziationen mit dem Spiel verbinden, wie wir es taten, als wir das Spiel zum ersten Mal sahen. Bei SANCTUARY: THE KEEPERS ERA handelt es sich um ein kompetitives Kartenspiel für 2 Spieler, das viel von der Ästhetik von Magic: The Gathering oder ähnlichen Kartenspielen mitbringt. Um uns von seiner Eigenständigkeit zu überzeugen, lag uns ein früher Prototyp des Spiels vor, den wir mit unseren Spielrunden natürlich sofort auf seinen Anspruch auf einen Platz im Kartenspielolymp getestet haben!

 

Darum geht es im Spiel

Bei SANCTUARY: THE KEEPERS ERA haben die Spieler die Wahl zwischen 6 unterschiedlichen Themendecks, die jeweils einen eigenen Fokus auf verschiedene Mechaniken des Spiels mit sich bringen. Anders als bei Sammelkartenspielen sind diese Themendecks in der aktuellen Version fest vorgegeben und können auch nicht weiter verändert werden. Dies hat natürlich Vor- und Nachteile, jedoch zeigen sich unserer Meinung nach die Mechaniken der unterschiedlichen Decks auf diese Weise am besten.

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Jedes Deck verfügt über die gleiche Anzahl von Karten, die jedoch in ihrer individuellen Zusammensetzung aus Monstern und Zaubern variieren können. Jedes Deck enthält zusätzlich zu den bereits genannten Monster- und Zauberkarten eine Champion-Karte und 4 der namensgebenden Sanctuary-Karten. Diese 4 Karten dienen als Lebenspunkte, aber auch Zentrum der Deckmechaniken. Werden alle Sanctuary-Karten durch die Angriffe von gegnerischen Monstern zerstört, verliert der jeweilige Spieler das Spiel.

 

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Grundsätzlich ist das Spiel-Setup in 3 Flächen eingeteilt. Ganz unten befinden sich die Sanctuary-Karten, darüber die Verteidiger der Sanctuaries und an der Front befinden sich die Angreifer. Spielt ein Spieler eine Kreatur, muss dieser sich entscheiden, ob er es als Angreifer oder Verteidiger positionieren möchte.

 

 

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Als Angreifer dient das Monster dazu, gegnerische Verteidiger oder Sanctuaries zu zerstören, während es als Verteidiger die eigenen Sanctuaries vor Schaden schützt, jedoch dann auch nicht attackieren kann. Die Kreaturen besitzen neben ihren obligatorischen Angriffs- und Vertedigungswerten ebenso spezielle Fähigkeiten, die durch Runenzeichen und meist auch einen kleinen dazugehörigen Text veranschaulicht werden. Insgesamt existieren bei SANCTUARY: THE KEEPERS ERA 7 Runenzeichen, die für meist bekannte Sonderregeln, wie „beim Ausspielen löse folgenden Effekt aus“, „wenn diese Karte zerstört wird, löse folgenden Effekt aus“ oder „diese Karte kann nicht als Ziel von Fähigkeiten oder Zaubern gewählt werden“ stehen. Das „Mana“, das benötigt wird, um Zauber und Kreaturen zu spielen, wird bei SANCTUARY: THE KEEPERS ERA durch Kristalle symbolisiert. Zu Beginn jedes Zuges erhält der aktive Spieler 2 Kristalle, die er für das Ausspielen von Karten nutzen oder für den späteren Gebrauch aufsparen kann. Die Handkartenanzahl der Spieler beträgt allgemein 4 Karten, was jedoch durch spezielle Karteneffekte verbessert werden kann. Dabei gelten die 4 Karten jedoch nicht als Handkartenlimit, sondern als ein Richtwert, wie viele Karten von dem jeweiligen Spieler jede Runde nachgezogen werden. Hat ein Spieler alle Karten von seiner Hand gespielt, zieht er solange Karten, bis er wieder 4 Karten auf der Hand hat. Sind keine Karten mehr im Deck, muss dieser Spieler eines seiner Sanctuaries zerstören. Die Sanctuary-Karten an sich sind aber keine statischen Mauern, sondern, wie bereits erwähnt, die Kerneinheit der Themendecks. Sie enthalten Sonderregeln und Karteneffekte, die je nach Themendeck die Effekte der restlichen Karten des Decks um ein vielfaches verstärken oder eigene Aktionen ausführen. Der Verlust einer Sanctuary-Karte bedeutet damit auch, dass wichtige Karteneffekte vernichtet werden.

 

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Der Champion der Decks ist das Ass jedes der Themendecks. Dieser wird nicht wie andere Monster in das Deck gemischt, sondern liegt auf seinem eigenen Platz neben dem Deck, von dem aus er jederzeit beschworen werden kann. Dieser ist meist eine der mächtigsten Karten des Decks. Dabei ist es klar von Vorteil, dass sich jeder Spieler theoretisch jederzeit dazu entschließen kann, diese Kreatur in das Spiel zu rufen. Sollte dieser jedoch sterben, wird dieser aus dem Spiel verbannt und kann nicht zurückkehren.

Besonders wichtig ist auch das Kartenmanagement auf dem Spielfeld. Das Positionieren der Kreaturen stellt dabei das Kernelement dar. Neben den 3 Flächen, in die das Spielfeld eingeteilt ist, hat jede Sanctuary-Karte seine eigene „Lane“. Nur Kreaturen in der „Lane“ der jeweiligen Sanctuary-Karte können die Verteidiger oder die Sanctuary-Karte an sich angreifen. Ist diese zerstört, bleiben sie auf ihrer „Lane“ und können keine Sanctuary-Karten auf den anderen „Lanes“ als Ziel wählen.


 

Fazit

SANCTUARY: THE KEEPERS ERA ist sehr klar und simpel umgesetzt. Wie sich bereits aus der Spielbeschreibung ergibt, enthält das Spiel keine großen Regelüberraschungen oder so derart neue Mechaniken, dass ganze Regelbücher im Vorfeld studiert werden müssten. Genau das machte SANCTUARY: THE KEEPERS ERA für meine Spielergruppe und mich so attraktiv. Wer bereits mit anderen Kartenspielen Erfahrungen in diesem Genre sammeln konnte, findet sich fast augenblicklich zurecht und auch wenn nicht, dauert es nicht lange, bis die Regeln beherrscht werden. Ein großer Pluspunkt liegt im Balancing des Spiels. Wir haben die meisten der Themendecks bereits gegeneinander austesten können und nur bei einem speziellen Ausreißer gab es ein eindeutiges Ergebnis. Ansonsten waren die Spiele äußerst knapp und verlangten viel Geschick im Umgang mit den eigenen Karten und ein gutes Maß an Planung. Dadurch, dass die Decks aus festgelegten Karten bestehen, sieht sich niemand gezwungen, sein Deck mit den neusten Karten zu verbessern. Für erfahrene Spieler eröffnet sich jedoch die Möglichkeit, ihre Decks und die enthaltenen Mechaniken auswendig lernen zu können, und sie damit Einsteiger leichter besiegen könnten. Die vorhandenen Artworks sind sehr überzeugend, auch wenn beim vorliegenden Prototyp nicht alle Karten mit Artworks versehen worden sind, und geben ein gutes und stimmiges Bild zu jedem der Themendecks ab.

 

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Insgesamt machte der Prototyp auf uns einen bereits sehr fertigen Eindruck, da alle Kartentexte, das Regelbuch und ein Großteil der Artworks bereits fertig sind. Aus diesem Grund rechnen wir nicht damit, dass sich außerhalb von kleineren Balancing-Anpassungen noch sehr viel am Spiel verändern wird und das Spiel sich auch so wie in unseres Tests bei der offiziellen Veröffentlichung spielen wird. Auf der Kickstarterseite ist außerdem die Möglichkeit einer Einspieler-Variante in Aussicht gestellt worden. Diese konnten wir jedoch noch nicht unter die Lupe nehmen.

Was bleibt nun noch zu sagen?

Besonders für Kartenspielfreunde, die ein kompetitives Kartenspiel für 2 Spieler suchen, könnte dieses „Wohnzimmer-Magic“ ein echter Geheimtipp werden!

 

>>> Hier geht es zur Kampagne 

 

Bilder vom Spiel

Tags: Kartenspiel, Kickstarter

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