TEST// SOVIET KITCHEN UNLEASHED
Wäre Paul Bocuse ein Kommunist gewesen, wäre SOVIET KITCHEN UNLEASHED sicherlich ein autobiographisches Spiel. Das essbare Material ist knapp, also kommt alles in Wurst und Kraut, das irgendwie greifbar ist. „Das Auge isst mit“ ist die Parole unserer Gäste und sofern es dem bestellten auch nur ähnelt, wird es gegessen. Also ran an den Fleischwolf! Das ist Novelle Cuisine, ihr Banausen!
SOVIET KITCHEN UNLEASHED ist bei HYBR GAMES erschienen und stammt aus meiner persönlichen Sammlung. Auf meine Bewertung hat das natürlich keinen Einfluss.
Das Menü
1-6 mutige Köche ab 12 Jahren werfen ihre Zutaten in einen Fleischwolf und hoffen die richtige Farbmischung zu erzielen. Die Küchenschlacht dauert ungefähr 25 Minuten. Autor und Illustrator ist Andreas Wilde.
Die Küchenschlacht
SOVIET KITCHEN UNLEASHED ist ein kooperatives Spiel, dass mit einem Handy oder Tablet gespielt werden muss. Die entsprechende App ist in den jeweiligen Stores schnell kostenlos heruntergeladen und einsatzbereit. Auch ohne die kurze Anleitung zu lesen, kann direkt losgespielt werden. Das Tutorial nimmt alle an die Hand und erklärt schrittweise den Spielablauf.
Alle Spieler erhalten je nach Spieleranzahl Handkarten. Diese zeigen Gegenstände in verschiedenen Farben. Oben in der Ecke steht der Giftwert dieses „Lebensmittels“ und unter dem Bild stehen neben dem englischen und deutschen Namen eventuelle Sonderregeln.
Die Spieler dürfen sich frei über ihre Karten unterhalten oder den Farbkreis auf dem Kartenrücken zu Hilfe nehmen, nur dürfen sie sich die Karten niemals gegenseitig zeigen. Das Spiel verlangt, je nach Spieleranzahl, nun zwei bis vier Zutaten für einen Teil des Gerichts. Jeder Spieler darf nur eine Karte spielen.
Dazu wird der QR-Code auf der Rückseite der Karte über die Frontkamera des Tablets oder Handys gehalten. Sofort fliegt die entsprechende Zutat in den Schredder.
Ist die nötige Anzahl an Dingen im Fleischwolf, spuckt dieser einen Farbbrei aus. Diese Farbmischung sollte dann möglichst den Vorgaben des Gerichts entsprechen. Die App vergleicht und bewertet die Farbähnlichkeit zur bestellten Speise und schon geht es zur nächsten Aufgabe. Meist gilt es, eine gewisse Mindestprozentzahl bei der Farbähnlichkeit zu erreichen, ansonsten verlieren die Spieler eine Matroschka (ein Leben) und eine neue Bestellung muss mit weniger Karten bearbeitet werden. Auch auf die Giftwerte der Zutaten gilt es zu achten, denn ist das Toxometer voll, kostet das ebenfalls Matroschkas und das Leben ihres Gastes. Glücklicherweise sterben Gäste erst nach dem Bezahlen, doch der Giftwert sinkt nur langsam und das nächste Menü wird schwieriger für die Spieler.
Die App stellt dabei allerhand humorvolle Aufgaben. Diese können manchmal wirklich schwer sein und mehrere Anläufe erfordern. Für erfüllte Nebenaufgaben erhalten die Spieler zusätzlich Sterne.
In der kompakten Schachtel stecken neben einem großen Kartenstapel noch 4 weitere Kartenpäckchen, die im Laufe der Kampagne dem Grundspiel hinzugefügt werden. Diese bringen neben neuen Farben auch neue Regeln ins Spiel und sorgen so für neue Herausforderungen.
Zusätzlich bietet die App vier weitere Spielmodi, die eine globale Highscorejagd ermöglichen. Dazu zählen ein Überlebensmodus, in welchem die Spieler so lange wie möglich zu kochen versuchen, oder auch der Deckbuildingmodus. Bei diesem werden zwei Stapel gebildet, der Zug und der Reservestapel. Nach jedem gekochten Gericht werden einige Zutaten unter den großen Reservestapel gelegt und die Spieler können entscheiden, ob sie Karten lieber vom Zug- oder Reservestapel ziehen möchten. Über die Spieldauer wird der Zugstapel langsam optimiert, während unliebsame Zutaten in die Reserve wandern.
Die Zutaten
Die App funktioniert sehr gut und selbst bei schlechtem oder sogar Gegenlicht wurden die Karten fehlerfrei erkannt. Die Karten sind von ordentlicher Qualität.
Die Anleitung ist sehr kurz, lässt aber keine Fragen offen.
Tags: 25 Minuten, 1-6 Spieler, Familienspiel, App, Kartenspiel
