TEST // ARKHAM HORROR: LETZTE STUNDE
Die Stadt Arkham im Bundesstaat Massachusetts mag auf den ersten Blick wie ein beschaulicher Flecken Erde erscheinen. Doch nur auf den ersten Blick! An der ortsansässigen Miskatonic Universität werden dunkle Rituale abgehalten, über die furchteinflößende Kreaturen in unsere Welt gerufen werden sollen. Nur eine Handvoll unerschrockener Ermittler ist in der Lage, in ARKHAM HORROR: LETZTE STUNDE das dunkle Übel von der Welt fernzuhalten und diese vor dem sicheren Untergang zu bewahren.
ASMODEE DEUTSCHLAND war so freundlich, uns ein Exemplar von ARKHAM HORROR: LETZTE STUNDE kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Wertung.
Arkham in a nutshell
ARKHAM HORROR: LETZTE STUNDE ist ein kooperatives Spiel, in dem die Spieler ein Ritual beenden müssen, bevor einer der großen Alten in unsere Welt gelangt. Zum Unterbrechen des Rituals müssen ausreichend passende Hinweise gesammelt werden. Das Dumme an der Sache ist, dass niemand weiß, welche Symbole die passenden sind. Zudem streifen bereits einige Monster durch die Miskatonic Universität, die gemieden oder besser gleich gebannt werden sollten.
Werden Monster aktiviert, müssen die auf deren Token angegebenen Aktionen durchgeführt werden. Manche bleiben inaktiv, andere wiederum fügen Ermittlern am gleichen Ort Schaden zu, andere bewegen sich in vorgegebenen Bahnen durch die Universität, manche zerstören kostbare Monsterfelder, die sodann nicht mehr zu Verfügung stehen. Soll ein Monster an einem Ort platziert werden, der keinen freien Platz mehr bietet, muss dieses am nächsten Ort platziert werden. Sollte auch dort kein Platz mehr frei sein, geht es solang weiter, bis das Monster im ungünstigsten Fall am Ritualort platziert wird. Sollte auch dort bereits jeder Platz belegt sein, haben die Ermittler verloren.
Den Spielern stehen insgesamt 6 unterschiedliche Helden mit verschiedenen Fähigkeiten zur Auswahl. Zu jedem Helden gehören ein Standee und ein Satz aus 10 Aktionskarten. Die Aktionskarten haben jeweils zwei verschiedene Aktionen, wobei, je nachdem, wann die Aktionen abgehandelt werden, entweder die obere oder die untere Aktion ausgelöst wird. Wann eine Karte abgehandelt wird, wird über Prioritätskarten geregelt, von denen jeder Spieler immer 4 auf der Hand hat. Wer an der Reihe ist, zieht die oberste Aktionskarte von seinem Nachziehstapel, legt diese Aktionskarte verdeckt aus und anschließend eine seiner Prioritätskarten offen darauf. Sobald 4 Aktionskarten ausliegen, werden die Karten der Reihe nach, beginnend mit der niedrigsten Prioritätskarte abgehandelt. Bei den ersten beiden Karten wird die obere Aktion gespielt, von den letzten beiden die untere.
Das Problem bei der Sache ist, dass während des Auslegens nicht miteinander geredet werden darf und somit ein Absprechen von Strategien nicht möglich ist. Auch der Umstand, dass die Aktionskarten nicht ausgetauscht werden können und lediglich versucht werden kann, über das Auslegen der Prioritätskarten zu regeln, ob die obere oder untere Aktion abgehandelt wird, sorgt für Spannung. Während der obere Effekt keine negativen Auswirkungen hat und in der Regel dafür sorgt, dass Monster besiegt oder Wege versiegelt werden, können die unteren Effekte schmerzhafte Nebenwirkungen mit sich bringen. Das Ausführen der unteren Effekte ist jedoch auch zwingend erforderlich, weil über diese Hinweise aufgedeckt werden können und die Ermittler mittels Deduktion immer mehr Hinweise erhalten, welche Symbole zum Unterbrechen des Rituals notwendig sind. Beim Ausspielen der Prioritätskarten ist zusätzlich darauf zu achten, dass nicht zu viele Omen-Symbole ausgespielt werde, die in der nächsten Phase zum Tragen kommen.
Sobald die Helden die 4 Aktionskarten abgehandelt haben, geht es mit der Großer-Alter-Phase weiter. Dazu werden die Omen-Symbole auf den ausgespielten Prioritätskarten gezählt und entsprechend der Angaben auf der vor dem Spiel ausgewählten Karte eines Großen Alten eine Rache-Aktion durchgeführt. Anschließend wird ein Tormarker vom Tor-Stapel gezogen und an dem entsprechenden Ort auf dem Spielbrett erscheinen Monster, und zwar ebenso viele wie Tormarker dort ausliegen. Wird der letzte der 8 Tormarker gezogen, müssen die Ermittler am Ende der Runde versuchen, das Ritual zu unterbrechen. Gelingt dies nicht, ist das Spiel verloren.
Die Prioritätskarten werden über Ritualsymbole auch dazu benötigt, das Ritual zu unterbrechen. Sobald die Gruppe der Meinung ist, zu wissen, welche Symbole benötigt werden, können sie am Ende einer Spielrunde versuchen, das Ritual zu unterbrechen. Dazu legt jeder 3 seiner 4 Prioritätskarten verdeckt aus. Werden dabei doppelt so viele passende Symbole ausgelegt, wie Mitspieler beteiligt sind, haben die Ermittler gewonnen. Sind es weniger, bricht das Böse über die Welt herein und die Ermittler haben verloren.
Das Material an der Miskatonic Universität
Das Material kommt in gewohnter Qualität für ein ARKHAM HORROR-Spiel daher. Die Marker sind aus sehr stabilem Karton, die Karten sind durch Leinenabschluss widerstandsfähig und das Spielbord ist aus dicker Pappe. Grafisch fügt sich alles in die gewohnte ARKHAM HORROR-Welt ein und die Ermittler sind wahrlich keinen Unbekannten für Anhänger der CTHULHU-Spiele von FFG.
Die Anleitung wirkt auf den ersten Blick deutlich umfangreicher, als sie sich beim Lesen letztlich herausstellt. Zahlreiche Bilder und gut strukturierte Texte sorgen für einen schnellen Einstieg in das Spiel. Das nicht allzu komplexe Regelwerk wird durchweg leicht verständlich nähergebracht und vom Beginn des Regelstudiums bis zum Losspielen vergeht nicht viel Zeit. Neben den Regeln werden zusätzlich Orte, Personen und Große Alte aus dem Spiel näher beschrieben, was für Neulinge des Universums interessant sein dürfte. Auf der Rückseite der Anleitung gibt es eine sehr gut zusammengefasste Kurzübersicht über den Ablauf einer Runde.
Tags: Cthulhu, 1-4 Spieler, Kooperativ, Strategie