TEST // MANDALA
Bei dem hier vorgestellten Spiel handelt es sich um ein Exemplar aus meiner persönlichen Sammlung.
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Worum geht es in dem Spiel?
In MANDALA arbeiten beide SpielerInnen gemeinsam gegeneinander an zwei, auf einer großen Spielmatte aufgezeichneten Mandalas. Bunte „Sandkarten“ müssen dabei geschickt abgelegt werden, um im richtigen Moment ein Mandala zu komplettieren und mehr Punkte einzuheimsen als der Mitspieler. Dies geschieht, wenn alle sechs im Spiel vertretenen Arten von Sandkarten ausliegen.
Auf jeder Sandkarte gibt es jeweils eine dominante Farbe: Schwarz, Grün, Lila, Gelb, Orange, oder Rot. Ist jede Farbe in einem Mandala wird es aufgelöst und in den Fluss gestreut, was in diesem Fall die Punktestapel der SpielerInnen sind. Das Spielfeld besteht aus zwei identischen Seiten, die durch die zwei Mandalaabbildungen in der Mitte getrennt sind. Jedes Mandala besteht aus drei Bereichen: Jeweils aus einem persönlichen Bereich und dem Zentrum, das die beiden persönliche Bereiche trennt. Im unteren Spielfeldteil befinden sich jeweils von eins bis sechs durchnummerierte freie Felder, hier der „Fluss“ genannt. Diese Felder werden mit Sandkarten aus fertigen Mandalas belegt und geben die Punktzahl der jeweiligen Farbe gemäß ihrer Position im Fluss wieder. Direkt neben dem Fluss ist ein Feld mit einem Kelch, in dem Karten einer Farbe landen, die bereits in den Fluss gestreut wurden. Ist eine Farbe schon im Fluss, kommen weitere Karten dieser Farbe in den Kelch und bringen Punkte. Befinden sich Karten im Kelch, dessen Farben nicht im Fluss vertreten sind, bringen diese auch keine Punkte.
Die Zeremonie beginnt
Jeder Spieler bekommt zum Start zwei zufällige Sandkarten in seinen Kelch, die jederzeit angesehen werden können, sowie sechs Sandkarten auf die Hand. Zusätzlich werden in das Zentrum jedes Mandalas noch zwei zufällge Sandkarten gelegt und dann kann es losgehen. Wer am Zug ist, hat drei Aktionsmöglichkeiten, wobei die dritte eher eine Notlösung ist, die vermieden werden sollte. Mit der ersten Aktion wird genau eine Handkarte in das Zentrum eines Mandalas gelegt, um danach bis zu drei Handkarten nachzuziehen. Mit der zweiten Aktion werden beliebig viele gleichfarbige Handkarten in das persönliche Feld gelegt, allerdings ohne eine Handkarte nachzuziehen. Das Feld des Mitspielers ist tabu, genauso wie das eigene für diesen. Mit der dritten Aktion könnten beliebig viele Handkarten einer Farbe abgeworfen und genau so viele nachgezogen werden.
Das Spiel beinhaltet eine „Goldene Regel“, die besagt, dass eine Farbe nur in einem der drei Bereiche eines Mandalas vorkommen darf. Dank dieser Regel kann der bunte Sand dem Mitspieler gleich ins Getriebe gestreut werden, indem Farben auf der eigenen Seite abgelegt werden, die der Gegner vielleicht lieber im Zentrum bzw. in seinem Kelch gesehen hätte. Das verleiht viele Möglichkeiten, taktisch zu agieren. Denn wer zum Zeitpunkt der Auflösung mehr Sandkarten in seinem persönlichen Bereich des Mandalas hat, darf zuerst zuschlagen und sich alle Sandkarten einer Farbe aus dem Zentrum des Mandalas nehmen. Dies geschieht abwechselnd bis keine Karten mehr im Zentrum sind. Ist eine Farbe dabei, die noch nicht im Fluss ist, kommt sie in den Fluss, ist sie schon vertreten kommt sie in den Kelch. Die persönlichen Bereiche der SpielerInnen werden abgeworfen, zwei zufällige Sandkarten in das Zentrum des Mandalas gelegt und es beginnt von neuem. Das Spiel endet, sobald ein Spieler alle Farben in seinen Fluss gestreut hat oder der Nachziehstapel aufgebraucht ist. Letzteres kommt seltener vor. Am Ende gewinnt, wer mehr Punkte im Kelch gesammelt hat.
Spielmaterial nicht bei 90° waschen
Ist es eine Tischdecke oder ist es ein Geschirrhandtuch? Das wohl auffälligste am Spielmaterial ist das Spielfeld auf einem 49x71 cm großen Stofftuch. Ist die Matte erst einmal aufgefaltet, ergibt sie eine Spielfläche, die so groß ist wie ein komplexeres Eurogame. Das restliche Spielmaterial besteht aus 110 Sandkarten in einfacher Papierqualität, zwei Karten mit Aktionsübersichten und der Anleitung. Das Ganze steckt in einer 20x20cm Pappschachtel, die man schon von anderen Zweipersonenspielen aus dem Hause Lookout kennt. Die Illustrationen sind wirklich gelungen, lediglich der weiße Rand auf den Sandkarten nimmt dem Spiel ein bisschen den Flair. Die Anleitung ist sehr gut durchstrukturiert und bestimmte Regelabschnitte sind farblich so hinterlegt, dass man sich schnell zurechtfindet. Alles ist verständlich geschrieben und wichtige Abschnitte sind mit bebilderten Beispielen versehen.
Mit dem „Hohe[n] Wiederspielreiz!“ wurde auf der Schachtel nicht zu viel versprochen. Das Spiel ist schnell aufgebaut und für geübte SpielerInnen dauert eine Partie vielleicht 15 Minuten und macht direkt Lust auf mehr. Die Karten gleiten sehr gut über die Stoffmatte, was das schöne Spielgefühl noch unterstreicht. Das Spiel bietet viele Entscheidungsmöglichkeiten und der Glücksanteil ist so gering, dass das Gefühl entsteht, das Schicksal selbst in der Hand zu haben. Zudem bietet MANDALA eine hohe Spielerinteraktion, was ich persönlich bei Spielen sehr schätze. Wenn sich ein Spiel zu sehr in die Länge zieht, fällt es allerdings schwer, noch den Überblick über die Punktestände zu behalten. In einigen Partien dachte ich, ich würde vorne liegen und habe so schnell es ging meinen Fluss gefüllt, um das Spiel zu beenden. Bei der Auszählung hatte ich dann doch ein paar Punkte weniger. Das kann frustrierend sein, hält mich aber nicht davon ab, es noch einmal zu versuchen.
Mehr Stoff!
Was mir wirklich sehr gut gefallen hat, war die Stoffspielmatte. Die Karten rutschen sehr gut über die Oberfläche und sie ist riesengroß und schön bedruckt. Ein echter Hingucker! Müsste ich Spielfiguren darauf abstellen, wäre sie wahrscheinlich sehr unpraktisch, aber für ein Kartenspiel ist sie perfekt geeignet. Davon wünsche ich mir in Zukunft mehr!
Bilder zum Spiel
Tags: Brett J. Gilbert, Trevor Benjamin, Lookout, Handmanagement, 2 Spieler, Kartenspiel