TEST // Valletta
Das neue Spiel von Stefan Dorra ist beim Hans im Glück Verlag erschienen. Es trägt den Titel “Valletta” und richtet sich eher an Vielspieler. Diese dürfen sich in die Stadt Valletta im Jahre 1566 begeben. Wir haben geschaut, wie das Spiel funktioniert und ob es Spaß macht.
Darum geht es in Valletta
Der Malteserorden legt den Grundstein für den Bau einer mächtigen Stadt auf der Mittelmeerinsel Malta. 2–4 Spieler beteiligen sich an den ersten Bauvorhaben Vallettas. Durch die Errichtung bedeutender Gebäude und durch den Einfluss mächtiger Persönlichkeiten bekommen die Spieler Punkte.
Spielvorbereitung
Die “Straße” wird in der Tischmitte ausgelegt und die 25 Fassplättchen darauf verdeckt platziert. Es werden entsprechend der Spielerzahl Gebäudekarten (gelbe, rote und blaue) genommen, gemischt und angrenzend an der Straße in 5er Reihen ausgelegt. Sämtliche Gebäude erhalten eine dazugehörige Personenkarte. Jeder Spieler nimmt ein Tableau, die entsprechenden Startkarten, Gebäude, Spielfigur und Startrohstoffe. 4 rote Baumeister werden als allgemeiner Vorrat neben die Straße gelegt. Jean de la Valetta wird auf das Turmfeld an der Straße gestellt und die Rohstoffe als allgemeiner Vorrat bereitgelegt. Die Spieler ziehen fünf Handkarten vom eigenen Vorrat. Nun kann das Spiel starten.
So funktioniert das Spiel
Die Spieler sind im Uhrzeigersinn an der Reihe. Ein Zug besteht immer daraus, dass drei Handkarten ausgespielt werden und deren Funktion abgehandelt wird. Diese sind äußerst selbsterklärend.
So können Rohstoffe oder Gold genommen werden. Es können ausliegende Gebäude (aus)gebaut werden, wenn die Rohstoffe zum Errichten oder Ausbauen vorhanden sind. Sobald ein neues Gebäude gebaut wurde, kann die darauf liegende Personenkarte auf die Hand genommen werden. Nun wird noch ein Gebäude der eigenen Farbe auf der Gebäudekarte platziert.
Die neuen Personenkarten sind effizienter als die Anfangskarten und bringen schnell deutlich mehr Einkommen an Gold oder Rohstoffen. Dadurch lassen sich dann teurere Gebäude kaufen. Zusätzlich bringen Gebäude am Spielende Punkte, ein Ausbau der Gebäude mehrt das Einkommen und die Punkte am Spielende.
Dann kann man noch Jean de la Valletta ein Feld weiter bewegen. Man erhält den unter dem auf dem Feld liegenden Fass befindlichen Rohstoff und darf einen Mitarbeiter entlassen oder einstellen. Einstellen kann man Baumeister, die als allgemeiner Vorrat ausliegen. Entlassen kann man jeden Mitarbeiter. Das ist sinnvoll, um die das eigene Kartendeck etwas zu entleeren.
Nachdem ein Spieler das 25 Punkte Feld, Jean de la Valletta das letzte Fass geleert hat oder ein Spieler sein letztes Gebäude gabaut haben, beginnt die Endphase des Spiels. Nun werden der Ablagestapel und der Nachziehstapel gemischt und diese Karten werden noch einmal komplett gespielt. Dann endet das Spiel.
Fazit
Valletta ist ein sehr gelungenes kartengesteuertes Spiel. Die Kombination von Gebäuden und darauf befindlichen Charakteren ist eine gute Idee. So gewinnt man gleich zwei Dinge in einem Zug. Das Spiel war in den Testpartien durchweg ausgeglichen. Es gibt immer wieder mal Engpässe bei einer Ressource oder beim Gold. Doch das behindert nicht, da man mit den Rohstoffen (fast) immer etwas anfangen kann. Hat man gerade kein Gold um ein neues Haus zu kaufen, dann baut man eben ein bestehendes aus. Zudem lassen sich alle Rohstoffe und Gold 3:1 tauschen.
Es gibt Karten, die nehmen den Mitspielern Rohstoffe oder Gold weg. So kommt etwas Interaktion in das Spiel. Ansonsten kann man sich noch in der Gebäudeauslage in die Quere kommen. Hier kann (und muss) gezielt gekauft werden, um die Gegner zu schwächen und/ oder sich selber nach vorne zu bringen.
Lobenswert ist die Anleitung. Die ist in zwei Teile aufgeteilt. Eine kurze knappe, vollkommen ausreichende Schnellanleitung und eine detaillierte Kartenbeschreibung. Die Kartensymbole sind jedoch so gelungen und selbsterklärend, dass kaum eine Frage auftreten dürfte. Hier liefert Hans im Glück auf jeden Fall seine bewährter Qualität ab.
Valletta macht Spaß und ist am besten in voller Runde mit vier Spielern. Das bedeutet nicht, dass es zu zweit schlecht ist. Zu zweit oder dritt lässt es sich ebenfalls sehr gut spielen, aber in der “großen” Besetzung gewinnt es nochmal, alleine schon durch die größere Auslage.
Bilder zum Spiel