Test | Treehouse Diner
"Treehouse Diner" – Der Lieferdienst, der Euch im Handumdrehen mit knackigen Haselnüssen, zartem Löwenzahn und sonstigen Leckereien des Waldes versorgt. Vom Blaubeerkompott bis zum Pilzragout, hier bleiben keine Wünsche offen. Greift zum Telefon und ruft gleich an, wir kümmern uns in Windeseile um eure Bestellung.
Tierisch Lecker
Bei "Treehouse Diner" spielen wir Küchenhilfen, welche die Bestellungen annehmen und die Zutaten aus der Speisekammer holen. Sobald alle Zutaten für ein Gericht zusammen sind, kann dieses ausgeliefert werden, wodurch Punkte generiert werden. Wer am Ende die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt die Partie.
In die Tischmitte kommen die Kompostbox, die Speisekammer, welche zufällig mit Zutaten bestückt wird und die Telefonablage, wo die neuen Bestellungen liegen.
Jede Küchenhilfe erhält einen eigenen Spielplan, drei Startressourcen, zwei Startbestellungen und einen Zufriedenheitsmarker, der auf der Zufriedensheitsleiste auf die Null gelegt wird. Gespielt wird reihum. Wer am Zug ist, hat die Wahl entweder in der Speisekammer neue Zutaten zu holen, oder bei der Telefonablage neue Bestellungen anzunehmen.
Wer Zutaten sammelt, sucht sich ein Feld in der Speisekammer aus und erhält alle Zutaten, die auf diesem Feld liegen. Sollte hierbei in der Vorratskammer eine ganze Regalreihe frei geräumt werden, gibt es dafür einen zusätzlichen Bonus, erst dann wird diese Reihe komplett neu aufgefüllt.
Für jede Zutat vergeht eine Minute Zeit. Für jede Minute muss eine Bestellung in der eigenen Küche um ein Feld nach rechts verschoben werden. Es kann auch passieren, dass eine unvollständige Bestellung hierdurch aus der Küche herausgeschoben wird, was die Stimmung drückt. Entsprechend muss der Stimmungsmarker um ein Feld nach links geschoben werden.
Neu erhaltene Zutaten müssen den Bestellungen zugeordnet werden. Hierbei gibt es die Möglichkeit, zwei Gänseblümchen als Joker oder vier beliebige Zutaten für eine fehlende Zutat zu verwenden. Sind am Rundenende Bestellungen vollständig, werden diese ausgeliefert.
Wer keine neuen Zutaten nimmt, sondern stattdessen ans Telefon geht und neue Bestellungen entgegen nimmt, darf sich eine der offen ausliegenden Bestellungen nehmen. Diese wird entsprechend der aufgedruckten Nummer, die der Zubereitungszeit dieser Bestellung entspricht, in der Küche abgelegt.
Reihum müssen auch von den anderen Personen die übrigen Bestellungen genommen werden, bis die Telefonablage leer ist. Am Ende des Zuges wird die Telefonablage wieder aufgefüllt. Das Nehmen der Bestellungen kostet zwar nichts, jedoch haben die Bestellungen Effekte, die ausgelöst werden, sobald sie in der Küche platziert werden. Diese können sich positiv, aber auch negativ auswirken, wie beispielsweise „erhalte eine weitere zufällige Zutat“ oder „verliere einen Zufriedenheitspunkt“.
Das Spielende wird eingeleitet, sobald eine bestimmte Menge an Bestellungen von einer Küchenhilfe ausgeliefert wurde (beispielsweise bei sieben vollständigen Bestellungen bei drei Personen).
Nun werden die Punkte für die vollständigen Bestellungen gezählt. Je nach Position des Zufriedensheitsmarker gibt es dann noch Punkte dazu oder müssen ein paar Punkte abgezogen werden. Wer dann die meisten Punkte erreicht hat, gewinnt die Partie.
Im Grundspiel sind bereits zwei optionale Module enthalten.
Bei dem Modul „Rettet die Bienen“ gibt es zusätzliche Bienenmarker bei den Zutaten und alle erhalten drei zufällige Herausforderungen, die während des Spiels erfüllt werden können und dadurch Zufriedensheitspunkte generieren. Am Spielende gibt jede gerettet Biene einen zusätzlichen Siegpunkt und wer die meisten Bienen gerettet hat, erhält weitere drei Siegpunkte hinzu.
Das Modul „Geheimzutat“ ergänzt zusätzliche Chili-Marker zu den Grundzutaten und es wird mit dem zweiten orangefarbenen Deck gespielt. Diese Bestellungen sind ein wenig kniffliger zu Erfüllen. Zudem gibt es hierbei noch Aktionskarten, die durch das Nehmen von Zutaten oder durch das Erfüllen von Bestellungen erhalten werden. Diese unterstützen während des Spiels und können als freie Aktionen gespielt werden.
"Treehouse Diner" war für uns eine Überraschung, da die kindliche, friedliche Optik täuscht. Das Spiel kann durchaus gemein sein. Hier trägt vor allem der Mechanismus bei, dass beim Annehmen der Bestellungen alle am Tisch welche erhalten, egal ob diese nun gerade gut in die Küche passen oder nicht. Hierdurch kann es passieren, dass Bestellungen unerfüllt aus der Küche rutschen. Mit dem richtigen Timing, kann hier durchaus der Konkurrenz ein Strich durch die Rechnung gemacht werden.
Die Mechaniken im Spiel sind einfach, aber ansprechend. Der Twist mit der vergehenden Zeit, wenn die Zutaten geholt werden, hat uns gut gefallen. Ebenfalls überzeugt die Möglichkeit, das Spiel an die jeweilige Spielgruppe anzupassen. So eignet sich das Grundspiel auch für ein Spiel mit Kindern. Wer mehr Komplexität sucht, ergänzt die optionalen Module. Hier generiert das Bienen-Modul mehr Optionen, ohne das Spiel viel komplizierter zu machen. Aber selbst mit beiden Modulen, bewegen wir uns im unteren Kennerspiel-Niveau.
"Treehouse Diner" ist auf Grund der geringen Einstiegshürde und intuitiven Regeln ein Wohlfühlspiel. Es bietet aber ausreichend Interaktion und immer wieder Situationen mit spannenden Entscheidungen. Auch wenn hier das Rad nicht neu erfunden wird, hat uns das Spiel durchaus angesprochen. Also gleich ran ans Telefon und Bestellungen entgegennehmen!
Bilder des Spiels
Tags: Ressourcen sammeln, Variabel, Anpassbar, Interaktion, Familienspiel
