
Industrielles Expertenspiel erhält umfangreiche Überarbeitung
Komplexe Brettspiele mit ökonomischem oder industriellem Thema sind seit jeher beliebt. Auch das derzeit laut dem Online-Brettspiel-Forum bestbewertete Spiel, „Brass: Birmingham“, gehört in diese Kategorie. 2022 veröffentlichte der Spielworxx-Verlag mit „The Smoky Valley“ ebenfalls ein solches Schwergewicht für den deutschen Markt. Es war jedoch eine kleine Produktion, bei der klare Abstriche beim grafischen Design gemacht wurden und so blieb das Spiel eher unter dem Radar der meisten Spielenden.
Nun erhält „The Smokey Valley“ jedoch eine neue, zweite Edition, die vieles neu und besser machen soll – grafisch, aber auch mechanisch. Derzeit arbeitet der französische Verlag Sylex an der neuen Auflage, die allerdings erst im kommenden Jahr per Crowdfunding finanziert werden soll. Auf der SPIEL ’24 konnten wir einen exklusiven Blick auf den Prototypen der neuen Edition werfen, der einiges zu bieten hatte.
Ganze Mechaniken werden verschrottet, dafür entstehen neue
Wer „The Smoky Valley“ kennt oder gespielt hat, weiß um die unzähligen miteinander verschachtelten Mechanismen, Punkteleisten und Effekte, die das Spiel zu bieten hat. Der eigene Spielbereich will durch Kanal-Erweiterungen verbessert, einzelne Diskrikte der Stadt aufgebaut, Waren exportiert und mehrere Bürgermeister-Wahlen gewonnen werden. Die meisten dieser Aufgaben bleiben bestehen, denn es geht weiterhin darum, den heutigen Stadtteil Griffintown von Montreal (Kanada) während der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts aufzubauen.
Der letztgenannte Aspekt, die Wahl des Bürgermeisters, soll für die neue Version allerdings wegfallen, zu dieser Entscheidung sei der Verlag nach jahrelangem Feedback der Fans gekommen. Es sei einfach eine Leiste zu viel, die eher von den anderen, zentraleren Mechanismen des Spiels ablenkten. Stattdessen sollen die Spielenden nun gemeinsam an der Victoria Bridge arbeiten, was natürlich für Punkte und Zusatzboni sorgen kann. Die anderen Mechanismen bleiben jedoch größtenteils gleich oder zumindest ähnlich, denn der Kern des Spiels soll natürlich erhalten bleiben.
Der Look geht in eine neue Richtung
Das neue grafische Design scheint jedoch auf eine deutliche Abkehr vom vorherigen (vorsichtig ausgedrückt) klassischen Look hinauszulaufen. Das zentrale Spielbrett ist nun in dunkle Farben getaucht, die starke Kontraste zu helleren Partien bieten. Außerdem kommt durch die vielen Abbildungen von Metall und Zahnrädern ein industrielles Feeling auf. Natürlich kann und wird sich von dem derzeitigen Erscheinungsbild zum endgültigen Release noch vieles verändern – eine neue Richtung ist aber auf jeden Fall erkennbar und sieht vielversprechend aus.
Was sich allerdings nicht (oder nur kaum) geändert hat, ist die immense Fülle an Spielbrettern, die irgendwie auf den Tisch passen müssen. Das war schon in der ersten Edition wahrlich keine leichte Aufgabe, was ebenso für die Übersicht über alle relevanten Spielbereiche galt. Bleibt zu hoffen, dass dieser Aspekt unter einer womöglich aufwendigeren und hübscheren grafischen Darstellung nicht noch weiter leidet. Das neue Cover und die Abbildungen der einzelnen Gebäude sehen allerdings bislang gut aus.
Nichtsdestotrotz befindet sich die 2. Edition noch in einer sehr frühen Phase. Neues zu „The Smokey Valley“ will der Verlag im Frühjahr 2025 bekannt geben. Wir halten euch auf dem Laufenden.
Quellen: