Review Bombing bei neuem Mass Effect Spiel von Eric M. Lang?
Wer aktuell Boardgamegeek.com besucht wird feststellen, dass das neue Mass Effect Brettspiel „Mass Effect: The Board Game – Priority: Hagalaz“ zum einen in der Hotness-Liste weit oben ist, zum anderen aber nur eine Bewertung von 4,8 Punkte hat (Stand 1.11.2024). Das Spiel leide laut Forum unter massiven Review Bombing mit 164 Bewertungen mit nur einem Punkt. Ist das Spiel wirklich so schlecht geworden?
In einem Forum Beitrag auf BGG wird gemutmaßt, das Spiel sei Opfer von Review Bombing geworden. Der Hauptgrund für diese „Review-Bombing“-Aktionen liege offenbar in der Einbindung von Pronomen in die Charakterblätter, insbesondere bei der Figur Liara, die als „she/they“ beschrieben wird. Diese Darstellung habe einige Mitglieder der Brettspiel-Community, die sich gegen die Verwendung solcher Pronomen oder gegen Änderungen an der bekannten Lore der Serie aussprechen, zur Abgabe extrem negativer Bewertungen motiviert.
Ist wirklich nur die Sprache schuld?
Nun ja, wer sich die Mühe macht die Bewertungen durchzulesen wird eine gemischte Gemengelage feststellen. Es ist leider bei vielen 1-Punkt Bewertungen kein Kommentar zu finden, warum das Spiel so schlecht bewertet wird. Diejenigen die sich die Mühe gemacht haben geben aber oftmals an, einfach ernsthaft enttäuscht zu sein. Da ist dann keine Rede von Pronomen, sondern schlicht und ergreifend von einem enttäuschenden Spiel.
„Ich bin wirklich enttäuscht von diesem Spiel. Es ist der schwächste Dungeon Crawler in meiner aktuellen Sammlung, trotz des fantastischen Themas. Und die Struktur eines Regelbuchs ist einfach schrecklich, sogar schwächer als LoD […].“ Schreibt User Krok zum Beispiel bei seiner 1-Punkte Bewertung.
„Ich habe etwas Großes und Eindrucksvolles erwartet, da ich die Videospiele gespielt habe. Ich habe keine zusätzliche Freude daran[…]. Es fühlt sich an wie eine verpasste Gelegenheit und es gibt bessere Spiele in diesem Genre.“ Sagt User Nebelwerfer42 bei seiner 3-Punkte Bewertung.
User lenlindsay hält bei seiner 3-Punkte Wertung fest, dass der Spielplan überfüllt und eng wirke, besonders da vier Helden und mehrere Feinde auf kleinen Karten agieren, was den Spielfluss einschränkt. Die schlechte Anleitung wird kritisiert und der unnötig zu große Platzbedarf, den das Spiel benötigt. Das Würfelsystem führte zu Frustration, da Würfelwerte oft nicht die nötige Bewegungsfreiheit bieten, was den Spielfluss bremst.
Ein User aus Deutschland schreibt sogar besonders harte Worte: „Die schamlose Schändung einer legendären Videospielserie“, die aus seiner Sicht nur 1 Punkt verdienen.
Auch der User penguinclaptrap bringt es aus seiner Sicht auf den Punkt bei drei Punkten: „Die Videospiele sind so viel besser. Manche Spiele funktionieren einfach nicht abseits der digitalen Plattform.“
Wer all diese und ähnlichen Feedbacks ließt wird feststellen, dass es durchaus möglich ist, dass die Macher mit „Mass Effect: The Board Game – Priority: Hagalaz“ kein großer Wurf gelungen ist. Immer wieder melden sich Fans der Videospielreihe mit Enttäuschung, über das Spiel. Auch in den besseren Bewertungen sind ähnliche Kritikpunkte zu finden. Das Spiel hat also abseits von dem mutmaßlichen Reviewbombing, dass sich nicht eindeutig belegen lässt keinen guten Stand bei vielen Kunden.