Cat in the Box: Deluxe Edition | Drei Ersteindrücke zum farbenlosen (!) Stichspiel
Nach exakt einer Stunde und 15 Minuten war „Cat in the Box“ von Bezier Games bzw. Hobby Japan am ersten Tag der SPIEL’22 ausverkauft. Angespielt haben wir es aber trotzdem. In dem Stichspiel ohne Kartenfarben von Muneyuki Yokouchi versuchen 2-5 Personen Stiche zu gewinnen, ohne zu wissen, welche Farbe die eigenen Karten haben, bis sie gespielt werden. Die Illustrationen stammen von Osamu Inoue und die Spielzeit soll etwa 20-40 Minuten betragen.
Darum geht es im Spiel
Stellen Sie Hypothesen darüber auf, wie viele Stiche Sie gewinnen werden, und halten Sie Ihr Gebot fest. Legen Sie Spielsteine auf das Gemeinschaftsforschungsbrett, während Sie Ihr Blatt spielen, und verbinden Sie große Gruppen von Spielsteinen, um noch mehr Punkte zu erzielen. Planen Sie Ihre Stiche sorgfältig, denn Sie können nicht die Farbe einer Karte mit der gleichen Nummer beanspruchen, die bereits ausgerufen wurde. Das wäre katastrophal, denn Sie haben soeben ein Paradoxon geschaffen!
Meinung von Jan
Viele neue Stichspiele wirken erst einmal wie kalter Kaffee, weil sie einen Mechanismus servieren, der Jahrhunderte alt ist und jedes Jahr mindestens fünf von ihnen erscheinen. „Cat in the Box“ fühlt sich dennoch nach frischem Wind an, weil das Informationsmanagement sehr viel leichter ist als bei anderen Vertretern dieses Genres, es aber nicht weniger taktische Winkelzüge abverlangt.
Die eigene Stichvorhersage zu treffen ist die eine Sache, seine eigenen Marker auf dem Board auch noch so zu arrangieren, dass sie möglichst aneinander liegen und Punkte abwerfen schon eine andere, weit schwierigere Aufgabe. Und dann soll natürlich kein Paradox entstehen, das einem Minuspunkte reindrückt. Karten zählen wie bei „Skat“ ist gar nicht notwendig, da die meisten Informationen ja für alle einsehbar sind. Ein einfaches Kartenspiel mit einem Kniff, der sich wahrscheinlich nicht so schnell abnutzt. Mein erster Eindruck war sehr positiv.
Meinung von Philipp
Stichspiele gehören zu meinen liebsten Kartenspielen und so konnte ich an „Cat in the Box“ nicht vorbei gehen. Die Idee, dass die Kartenfarbe erst beim Ausspielen der Karten festgelegt wird, ist genial. Es fühlt sich frisch und unverbraucht an. Dazu sieht das Spiel auch noch sehr schön aus. Wie lange das Spielprinzip allerdings so interessant bleibt, kann ich noch nicht abschätzen. Der Preis ist mit 30-40€ außerdem ziemlich hoch für so ein Spiel, auch wenn es sich um eine Deluxe-Version handelt. Für Liebhaber des Genres aber in jedem Fall einen Blick wert.
Meinung von Martin
Als Freund von Stichspielen bin ich immer auf neue Vertreter gespannt, die einen interessanten Aspekt in das Genre bringen. „Cat in the Box“ hat diese Aspekte mit der Wahl der Kartenfarbe und dem geschickten Platzieren der eigenen Marker. Es ist schnell gespielt und spricht mich mit dem quantenmechanischen Thema an. Voll überzeugt hat es mich jedoch nicht. Mir scheint es, als würde sich jede Kartenhand zu ähnlich spielen und der strategische Freiraum fehlen, auf welche Weise ich meine Kartenhand spielen kann.
Quellen:
Tags: 2-5 Personen, Messe, Stichspiel, Kartenspiel