MEIN ERSTE MAL // Ein Inlay für ein Spiel

ORGANIZER // das erste Mal ausprobiert

Es gibt unterschiedliche Typen von Brettspielern: Die einen können sich kein Spiel ins Regal stellen, ohne vorher alle darin enthaltenen Karten zu sleeven, anderen reicht das, was in der Schachtel enthalten ist. Eigentlich gehörte ich immer eher zur letzteren Gattung. Das scheint sich aber langsam (mit rapide abnehmendem Platz im Spieleregal) zu ändern, denn ich habe mein erstes Inlay bestellt.

 

Was ist ein Inlay?

Ein Inlay (oder auch Custom-Inlay, Insert, Einsatz, Organizer) ist eine neue Aufteilung für die Spielschachtel. Die meisten Spiele haben zwar bereits einen (oftmals bedruckten)  Pappeinschub in der Schachtel. Oft reicht der auch vollkommen aus. Aber mit zunehmendem Spielmaterial bricht oftmals in der Box das Chaos aus wiederverschließbaren Tütchen und Gummibändern aus. Um dieser unordentlichen Materialschlacht Einhalt zu gebieten, gibt es zahlreiche Unternehmen wie FOLDED SPACE oder BROKEN TOKEN, die sich auf die Herstellung höherwertiger Einsätze spezialisiert haben.

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Warum ein Inlay?

Das habe ich mich auch schon häufiger gefragt. „Dafür kann ich mir doch genauso gut ein weiteres Spiel kaufen“, habe ich mir gedacht. Stimmt ja auch. Aber dann habe ich GLOOMHAVEN gesehen: Ein Koloss von Brettspiel, eine wahre Materialschlacht, die ohne ein ordentliches Inlay kaum zu bändigen ist. Plötzlich ergab eine solche Zusatzinvestition Sinn.

GLOOMHAVEN besitze ich nicht. Wohl aber CHAMPIONS OF MIDGARD. Das Spiel kommt zwar schon mit einem Plastikinlay daher, jedoch ist dieses nur sehr bedingt brauchbar. Denn gesleevte Karten passen (entgegen der ursprünglichen Angabe von CORAX GAMES) nicht hinein. Und meine Ausgabe aus der SPIELESCHMIEDE hatte direkt schon passende Sleeves dabei. Also „passend“ für die Karten, nicht für das Standard-Inlay.

Obendrein habe ich auch beide Erweiterungen (WALHALLA und DIE UNHEILVOLLEN BERGE). Und echt zu wenig Platz in meinem Spieleregal, als dass ich mir die beiden Boxen auch noch da rein stellen will. Vom Mitnehmen zu einem Spieleabend mal ganz zu schweigen. „Da muss es doch eine andere Lösung geben...“

Nach einigem Hin- und Herüberlegen habe ich mich also dafür entschieden, mir ein Inlay für CHAMPIONS OF MIDGARD zu besorgen, in dem das Grundspiel und beide Erweiterungen übersichtlich und leicht zugänglich in der Grundspielbox Platz finden.

 

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Der Zusammenbau

Ich habe mich für ein lasergeschnittenes Holzinlay entschieden, dass sich ohne zusätzliches Werkzeug zusammenbauen lassen sollte. Nach längerer Lieferzeit kam es auch endlich an – und ließ sich zu meiner großen Überraschung und Freue schnell und unkompliziert zusammenbauen.

Die Holzbögen waren durchnummeriert, die einzelnen Teile darin hatten (fast alle) eigene Bezeichnungen. Diese fanden sich in der einseitigen Anleitung auch direkt wieder.

Ich bin alles andere als handwerklich begabt, zudem ist dies wie gesagt mein erstes Inlay. Dennoch  der Zusammenbau war mehr ein kleines, entspanntes Puzzle mit durchnummerierten Teilen. Kein großes Rätselraten, kein Werkzeugsuchen. Die dünnen, aber stabilen Holzplatten schnappten, knirschten und klickten ineinander. An einigen Stellen musste ich mal etwas „hin- und herruckeln“, aber dann griffen alle Teile doch gut ineinander. Nach gut 30 Minuten war das Inlay zusammengebaut und vor mir standen eine kleine Zahl hölzerner Kistchen und Sortierkästen.

 

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Das Ergebnis

Vom Prozess des Inlaybaus bin ich schlicht begeistert. Das klappte super. Das Einräumen des Inlays (aufgrund der Vielzahl an Spielmaterial) dauerte deutlich länger als der Zusammenbau. Dabei zeigte meine neue Schachtelaufteilung allerdings auch ihre Schattenseiten:

Die gesleevten Karten passen nicht in den Kartenhalter...! Superärgerlich, da ich mir auch aus diesem Grund überhaupt erst ein Inlay gekauft habe. Ich habe aber eine Lösung gefunden: Ich entferne einfach einige der hölzernen Einschübe des Kartenhalters, dann passt es problemlos. Für die Unterteilung der Karten werde ich mir einfach etwas basteln, vermutlich eine einfache Papier- oder Papplösung.

 

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Außerdem ist der Kartenhalter mit den gesleevten Karten auch ziemlich schwer. Schwerer vermutlich, als vom Hersteller vorgesehen. Die Stecklösung scheint jedenfalls nicht ganz so gut zu halten wie bei den kleineren Teilen. Aber auch das ist nichts, was sich nicht mit etwas Leim lösen lassen sollte.

Insgesamt bin ich mit meinem Inlay ziemlich zufrieden. Der Auf- und Abbau sollten nun deutlich schneller vonstatten gehen, das komplette Spielmaterial (inklusive eines eigenen Startspielermarkers, einer Plastik-Axt) passt hervorragend. Inklusive beider Erweiterungen, mitsamt zusätzlicher Spielbretter und Anleitungen. Allerdings ohne Neoprenmatten, auf diesen Luxus habe ich dann doch verzichtet.

Wer also Platzprobleme im Regal hat, auf Erweiterungen nicht verzichten möchte, oder aber ein umfangreicheres Spiel häufiger spielt und den Auf- und Abbau beschleunigen möchte, kann also durchaus über ein eigenes Inlay nachdenken. (Wer das Geld aber lieber in ein neues Spiel investieren möchte, hat mein volles Verständnis.)

Dieses Inlay war zwar mein erstes, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es nicht das letzte bleiben wird.

 

Bilder vom Inlay

Tags: Zubehör

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