Star Wars: Unlimited ist erschienen – Erster Eindruck zum TCG
Nun ist es so weit, am Freitag den 8.3.2024 vermeldete Asmodee Deutschland das das neu Trading Card Game "Star Wars: Unlimited" offiziell erschienen ist. Wir hatten von Asmodee ein Display und ein Starterdeck für zwei erhalten und mittlerweile genug Zeit alle 24 Booster zu öffnen, die Karten zu sortieren und erste Partien zu spielen.
Ganz ehrlich – ich habe bisher kein TCG intensiv gespielt, ich habe weder eine Magic-Biographie noch habe ich anderen TCGs der letzten Jahre je eine Chance gegeben. Lieber spielte ich abgeschlossene Deckbuilder wie „Star Realms“, „Hero Realms“, „Star Wars: The Deckbuilding Game“ und sozialisiert wurde ich in dem Genre wie vermutlich 90% aller Menschen da draußen mit Dominion.
Den dicken Zeh habe ich auch mal in den Teich „Mage Wars“ gesteckt, hatte die dicke Box mit zusätzlichen Büchern, prallte dann aber an der Komplexität des Spiels ab, was aus meiner damaligen Hobby-Sicht zu oft gespielt werden musste um gut darin zu werden und in der Lage zu sein, ein sinnvolles Deck zu erstellen.
Danach blieb ich aber immer wieder bei digitalen Spielen hängen, die TCGs sehr ähnlich sind, und sich dadurch auch monetarisieren. Kein Wunder, dass ich „Hearthstone“ von Blizzard viele Stunden spielte und ja, ich investierte auch einiges Geld in digitale Packs, um meine Decks zu verbessern. Eine ganze Zeit war ich dann auch echt gut und zufrieden mit dem Spiel, aber irgendwann kühlte die Liebe dann wieder ab.
Warum ich das alles erzähle? Damit ihr mich einschätzen könnt, welche Historie ich in diesem Bereich habe, was mein Startpunkt ist. Ich kenne alle grundlegenden Regeln, kenne Taktiken, die einen Vorteil bringen und wenn ich das alles betrachte, dann wirkt das grundsätzliche Spielprinzip von „Star Wars: Unlimited“ wie Fastfood.
Es wird (fast) an drei Fronten gekämpft wie im glorreichen Klassiker „Luft, Land und See“. Bodentruppen treffen hier wie im Film aufeinander und auch legendäre Schlachten im Weltall dürfen nicht fehlen und alles mit dem Ziel die Basis der Gegenseite zu vernichten.
Um das zu erreichen, werden neben den schon erwähnten Boden und Luft-Einheiten auch Ereignisse und Upgrades in das Spiel gebracht. Ereignisse sind Karten, die einen Text enthalten, der abgehandelt wird und negative oder positive Effekte haben kann. Upgrades hingegen machen eigene Einheiten stärker und/oder widerstandsfähiger. Pro Runde besteht dann die Option eine Karte als Ressource verdeckt zu spielen. Damit wächst jede Runde die Anzahl der verfügbaren Punkte, die für die Aktivierung der Karten verwendet werden dürfen – jede Karte hat Kosten als Bedingung sie spielen zu dürfen.
Dann gibt es noch den einen Anführer im Spiel, der besonders stark ist und ab einer bestimmten Verfügbarkeit von Ressourcen einmalig eingesetzt werden darf. Sie sind nicht unbesiegbar, ziehen sich dann aber zurück und können nicht mehr in den aktuellen Kampf eingreifen.
Wenn die Basis ihre maximalen Schadenspunkte erhalten hat, ist es spätestens Zeit die Niederlage einzugestehen.
Die Starterdecks / Displays
Löblich ist, dass Fantasy Flight Games gleich eine Startbox mit zwei Decks anbietet. So können interessierte für rund 30 € zu zweit einsteigen und schauen, wie das Spiel grundsätzlich funktioniert. Enthalten sind die Klassiker Luke Skywalker und Darth Vader. Es ist eine Papp box pro Deck vorhanden, was das Verstauen einfacher macht. Außerdem einiges Zubehör wie Marker und Spielpläne aus Papier.
Wer nur Solo starten will, findet ebenfalls ein Paket, dass sofort Booster enthält. Diese Booster lassen sich auch nachträglich für 5 € kaufen, wer gleich ein ganzes Display mit 24 Boostern kaufen will, bezahlt zwischen 110 – 120 € dafür.
Wer so viel Geld investiert, erhält immerhin 24*16 Karten, was ein richtig dicker Stapel ist. 384 Karten die zufällig pro Display und Booster zusammengestellt sind. Die Verteilung der Kartenwerte ist dabei recht ordentlich, denn die empfohlenen niedrigpreisigen Karten, die den großen Teil des Decks ausmachen sollen sind am meisten enthalten, machen fast 50% unseres Displays aus.
Die Booster
Sie erweitern das Kartenspiel deutlich, denn wie üblich kratzen die Starterdecks nur an der Oberfläche dessen, was hier möglich ist. Die Karten im Wert, zwischen 0 und 8 können das Deck zum Teil deutlich verändern und neue Strategien ermöglichen. Außerdem gibt es zahlreichen Basen, die zum Teil Funktionen bieten. Außerdem eine Vielzahl an Anführenden Personen aus dem alten Zeitalter von Star Wars, als diese Fiction noch wirklich gut war. Wer wissen will, welche Karten alle erscheinen kann hier einen Überblick gewinnen.
Die Karten pro Booster sind hingegen immer vorhersehbar. Es ist immer eine Basis, ein Anführer und eine Foil-Karte enthalten, die besonders glänzt. Ab und an sind einzigartige Karten enthalten, die nur einmal pro Deck verwendet werden dürfen. Ein glitzerndes Symbol an der unteren Kartenseite zeigt das deutlich. Sehr selten sind dann auch noch Karten, deren Hintergrund vollkommen ist und auf den schwarzen Rand verzichtet wurde.
Das Design
Das ist ein Punkt, der mich in das Spiel gezogen hat. Das übergreifende Design der Karten vereint bekannte Charaktere aus Filmen, Serien und Videospielen die teilweise, Jahrzehnte auseinander produziert wurden. Star Wars 4-6, also die Wurzel der IP genauso wie Star Wars Rebels oder Battlefront II werden hier grafisch vereint. Oder besser gesagt fast, denn die hübschen Artworks der Karten bieten doch fundamentale Unterschiede. Während viel Karten wirken wie alte Comics, mit ziemlich flachem Design, wirken andere wie recht moderne Comics, die viel Volumen und Schattenspiel bieten. Das macht das Spiel nicht schlechter, aber es fällt einfach auf, dass hier viele Künstler sehr lange gearbeitet haben müssen.
Erster Eindruck
Simple zu spielen für Menschen die Deckbuilding schon kennen. Das ist mein erster Eindruck, den ich beim Spielen der Starterdecks hatte. Noch habe ich kein eigenes Deck erstellt, aber ich muss gestehen, es reizt mich dieses Mal schon sehr, tiefer einzusteigen. Das Setting und die Gestaltung holen mich einfach ab und ich habe Lust das Spiel direkt zu spielen.
Was mir aber als Freund von Decks mit vieler Schwachen aber schnell zu spielender Karten auffiel, ist dass Karten fehlen, die das Deck schneller machen. Es bringt nichts drei schwache Karten auf der Hand zu haben und viele Ressourcen zur Verfügung zu haben. Dann werden diese gespielt und die Hand ist leer, obwohl noch Ressourcen übrig währen. Ein grober Blick über die rund 400 zusätzlichen zeigte, dass das auch keine valide Taktik sein wird dieses Spiel zu spielen. Kein Wunder, denn wenn das Deck leer gespielt ist, wird es nicht neu gemischt, dann gibt es massig Schaden auf die Basis, bis der Untergang vollzogen wurde.
Davon abgesehen wird hier ein sehr spannendes neues Spiel auf den Markt gebracht und es ist zu merken, dass die Mädels und Jungs von Fantasy Flight Games mit der Erfahrung von Jahrzehnten im Bereich Deckbuilder hinter dem Projekt stehen.
Das Spiel hat meine Nostalgie getriggert und erst einmal werde ic h nicht nur von der Bande aus zuschauen, sondern selber Decks erstellen und schauen was sie können. Das Spiel wirkt auf mich wie von Fans für Fans gemacht – im besten Sinne. Keine Frage es waren viele Profis am Werk, auch wenn es das Erstlingswerk des Autoren Daniel Schaefer ist.
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