Erster Einblick in Star Wars: Unlimited - wie gut wird das TCG?
Am Freitag der Spiel 2023 hat Fantasy Flight Games ein großes Presseevent zum Auftakt ihres im März 2024 erscheinennden Trading Card Games "STAR WARS: UNLIMITED" gegeben. Schon vor dem Eingang nahmen einen zwei riesige Banner mit den Karten von Darth Vader und Leia Organa in Empfang.
Noch imposanter wirkten die beiden gigantischen Karten neben der riesigen Leinwand im Vorführraum. Es wurde wirklich groß aufgefahren und ein sehr gut gefüllter Saal bekam eine Präsentation von drei Mitarbeitern von Fantasy Flight Games und Gamegenic.
Diese begann erst einmal mit einer Rechtfertigung des Designs. Die Illustrationen sind durchgängig in einem Comic-Stil mit einem Retro-Sci-Fi-Charm. Das Ganze mit der Star-Wars-Thematik wirkt auf den ersten Blick etwas befremdlich, hat aber den Sinn sich bei allen Veröffentlichungen bedienen zu können. Bei den Filmen, Serien, Romanen, Videospielen und allem anderen. Alles kann in diesen Stil konvertiert werden und Einzug in dieses Kartenspiel finden.
Da es sich um ein sehr kompetitives Sammelkartenspiel handelt wurde ein Plan einer Turnierstruktur gleich mitgeliefert. Es ist darauf ausgelegt in den klassischen Formaten Sealed und Draft gespielt zu werden, bei denen das eigene Deck aus gekauften Produkten direkt auf dem Turnier zusammengestellt wird, aber auch ein Constructed Format ist geplant.
Gleich danach folgte eine Aneinanderreihung der verschiedenen Produkte und ihrer Inhalte. Die Starterdecks, selbtsverständlich eines mit Darth Vader und eines mit Luke Skywalker, ein Zwei-Personen-Starter, welcher gleich beide Decks enthält und natürlich Booster. Die Seltenheitsverteilung der einzelnen Karten in den Boostern ist für den Draft ausgelegt. 9 Commons, 2-3 Uncommons , eine Base, die gleichzeitig einen Token auf der Rückseite enthält, einen Anführer, eine Foil-Karte und eine Karte des Seltenheitsgrades Rare oder Legendary.
Jeder Seltenheitsgrad kann eine Karte im Hyperspace Frame enthalten, welche keinen Kartenrand hat, der die Illustration abschneidet. Bei anderen Trading Card Games als borderless bekannt. Eine noch seltenere Variante ist eine Karte mit Showcase Frame. Die Textbox ist verschoben und das alternative Artwork erstreckt ich über die gesamte Karte. Von diesen soll sich eine einzige in zwölf Displays befinden. Für Chase Cards für Sammlerinnen und Sammler ist also gesorgt.
Nach einem langwierigen Vortrag darüber welche Produkte Gamegegenic speziell für dieses Spiel entwickelt hat gab es eine kleine Pause und dann konnte endlich das Spiel getestet werden. Allerdings in einer Art Prototypen-Status. Die Artworks sollen noch nicht final sein, einige Regeltexte haben noch unklare Übersetzungen, die Decks enthielten nur 30 statt 50 Karten und auf jede Karte war groß "DEMO" gedruckt.
Eine Beschreibung des Spiels und dessen Mechaniken findet Ihr in unserem Ersteindruck.
Eindruck von Jan
Noch größer als der riesige Darth-Vader-Pappaufsteller neben der Bühne sind wohl die Erwartungen von Fantasy Flight Games an dieses Spiel. Ich konnte zwei Partien spielen, die beide nicht so ganz überzeugend waren.
Das Spiel ist auf keinen Fall schlecht, aber ein richtiger Wow-Effekt blieb leider aus. Besonders das Artwork und die Länge des Spiels sind nicht nur mir eher negativ aufgefallen. Das Geschehen kann sich ganz schön ziehen und wirkt zäh. Dadurch, dass jede Runde gleich zwei Karten gezogen werden ging einem nie wirklich das Pulver aus. Und das auf beiden Seiten sorgte dafür, dass ein langwieriges hin und her entstand. Zudem hat die Basis satte 30 Lebenspunkte. Dieser Eindruck mag vielleicht an den Demo-Decks gelegen haben, denen ja noch 20 Karten fehlen um komplett zu sein.
Das Grundkonzept des Spiels funktioniert super, was aber auch daran liegt, dass es nicht besonders innovativ wirkt. Am Anfang jeder Runde kann jede Seite ein Land spielen. Äähhhh ich meine eine Karte zu Tinte machen. Nein, wieder falsch. Ich meine natürlich eine Karte in eine Ressource verwandeln. Diese können getappt...Nein! Diese können erschöpft werden, um die Kosten für die Karten zu zahlen. Die Einheiten haben ganz klassisch eine Stärke- und einen Widerstandswert. Wer schon einmal eine Runde „Magic the Gathering“ gespielt hat wird die Werte auf einer Karte von "Star Wars: Unlimited" sofort deuten können. Auch altbekannte Fähigkeiten kommen mit neuem Namen daher.
Andererseits ist es natürlich sehr einsteigerfreundlich ein bekanntes und funktionierendes Spielkonzept zu Grunde zu legen, dessen Erfolg die letzten 30 Jahre einfach gigantisch ist. Ein quasi sicheres Ding, um nicht an der Mechanik zu scheitern. Außerdem haben wir alle 100 Worker-Placement-Spiele im Schrank und werden uns auch das nächste holen. Also warum nicht bewährtes neu verpacken?
Mich haben Chewy und R2-D2 an diesem Abend noch nicht ganz überzeugen können. Wer aber ein totaler Fan des Star-Wars-Universums ist kann hier durchaus mal einen Blick riskieren. Bitte bedenkt auch, dass ich hier nicht über das finale Spiel spreche.
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