
Test | Heimliche Herrschaft - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
So heimlich kam mir dieses Spiel leider gar nicht vor. In den ersten Partien, die wir gespielt haben, waren wir uns einig, dass es leicht ist, an den ausgespielten Karten abzulesen wer zu welcher Fraktion gehört. Gehöre ich zu den Untoten und dem Seevolk werde ich vorzugsweise blaue und schwarze Karten spielen oder Karten, die dafür sorgen, dass die Marker weit nach vorne in den schwarzen Bereich wandern. Zumindest die Zugehörigkeit zu den Untoten lässt sich da leicht herauslesen.
Aber selbst mit dieser Information habe ich das Spiel noch nicht gewonnen. Wer herausgefunden hat, wer in welche Richtung arbeitet, kann nun anfangen dieses Wissen strategisch einzusetzen. Wenn ich davon ausgehe, dass mein Gegenüber der Kaiserlichen Armee zum Sieg verhelfen möchte, kann ich dagegen arbeiten und am Ende meines Zuges die passenden Karten aus der Auslage wegfischen. Das suggeriert einerseits, dass ich vielleicht selbst ein Interesse an diesen Karten habe und andererseits schnappe ich den anderen diese Karten weg. Im besten Falle kann ich sie wirklich selbst gebrauchen, ansonsten schmeiße ich sie einfach verdeckt in die Wildnis.
Die Effekte der Karten lassen sich oft schnell abarbeiten. Manche verschieben lediglich die Marker auf der Leiste und nichts anderes. Dadurch entsteht ein wunderbarer Spielfluss. Außerdem muss ich natürlich in den Zügen der anderen immer aufpassen, was diese so treiben, um nicht eine ihrer hinterhältigen Aktionen zu verpassen. Das bindet meine Konzentration an das Spielgeschehen und ich habe nicht das Gefühl mich zu langweilen.
Zu zweit ist das Spiel leider eine Katastrophe. Ich bin sehr viel mehr dem Glück ausgeliefert, weil es keine anderen Spielerinnen oder Spieler gibt, die das Vorpreschen einer einzelnen Person vielleicht unterbinden können. Zu dritt besteht das Problem, dass zwei am Tisch die gleiche Fraktion voranbringen und die dritte Person zusieht wie diese um den Sieg spielen. Zwar ist das nicht in jeder Partie der Fall, aber ich würde behaupten es macht erst mit mehreren Beteiligten wirklich Spaß. Obwohl auch zu viele Personen einen negativen Effekt auf das Spiel haben können. Zu viele Karten, welche die Marker beeinflussen, beeinflussen auch die Stärke meiner Karten ins Negative.
Besonders nervig ist es am Zug zu sein und zu wissen, dass die jetzt gespielte Karte das Spiel beendet, ohne dass ich selbst gewinne. Im schlimmsten Fall bin ich der King Maker und kann mich noch für eine siegreiche Fraktion entscheiden, die nicht meine ist. Ich fühle mich dem Spiel, trotz taktischer Winkelzüge, zu oft ausgeliefert.
Dennoch ist „Heimliche Herrschaft“ genau das, was ich erwartet habe. Ein einfaches Strategiespiel, das eine kleine Knobelei offeriert und wunderschön aufgemacht ist. Es ist etwas für jede Gelegenheit. Ich würde es zu einer Expertenrunde mitnehmen, genauso wie zu Gelegenheitsspielerinnen und -spielern. Die Illustrationen fordern direkt zum Öffnen der Schachtel auf und die lustigen Namen und Charaktere auf den Karten wurden oft am Spieltisch herumgezeigt, weil sie zum Schmunzeln einladen.
Ich kann es allen empfehlen, die ein leicht zugängliches Spiel für vier bis sechs Personen suchen. Es ist flott, lustig und auf einem angenehmen Grad herausfordernd.
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Bilder vom Spiel
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