Test | Lorenzo der Prächtige – Deluxe Edition
Das Leben in einer Adelsfamilie könnte so schön sein, wären da nicht die anderen Adelsfamilien. Diese wollen uns den Einfluss und die Macht unserer Familie streitig machen! In LORENZO DER PRÄCHTIGE – DELUXE EDITION muss dies verhindert werden, indem taktisches Geschick bewiesen wird. Dazu müssen Gebiete erobert, Gebäude errichtet, Personen zur Unterstützung angeworben und Wagnisse eingegangen werden. Bei alle dem darf der Papst nicht vergessen werden. Dessen Gunst gilt es zu gewinnen, sonst droht die Exkommunikation und mit ihr drastische Strafen.
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Alea iacta est – Wie stark sind die Familien?
LORENZO DER PRÄCHTIGE – DELUXE EDITION ist ein Workerplacement-Spiel, welches über drei Zeitabschnitte mit je zwei Runden gespielt wird. In jeder der insgesamt sechs Runden stehen jeder Person vier Familienmitglieder zur Verfügung. Diese werden reihum - einer nach dem anderen - auf das Spielbrett gesetzt. Dabei werden zu Beginn jeder Runde drei unterschiedlich farbige Würfel geworfen, deren Augenzahl den Wert des dazugehörigen Familienmitglieds bestimmt. Das vierte Familienmitglied ist farblos und hat immer den Wert null. Das Spielbrett ist in zwei Bereiche unterteilt. Im oberen Abschnitt befinden sich vier Türme in denen zu Beginn jeder Runde vier neue Entwicklungskarten pro Turm aufgedeckt werden. Jeder Turm enthält eine andere Art von Entwicklungskarten (Gebiete, Gebäude, Charaktere und Wagnisse). Um eine Karte zu erhalten wird ein Familienmitglied auf das Feld neben der Karte gesetzt und die Kosten bezahlt. Dabei muss das Familienmitglied mindestens den Wert des Feldes haben. Dieser Wert entspricht dem dazugehörigen, farbigen Würfel sowie möglichen Boni durch Charakterkarten und / oder die Erhöhung des Würfelwertes durch die Abgabe von Dienern. Im unteren Abschnitt befinden sich verschiedene Aktionsfelder. Einige bringen direkt Ressourcen, andere lassen die aktive Person eine Produktion oder Ernte ausführen lassen. Bei einer Ernte werden die Ressourcen (Münzen, Diener, Steine und Holz) der Gebietskarten auf dem eigenen Spielertableau erlangt. Bei einer Produktion können Ressourcen durch die Gebäudekarten auf dem eigenen Spielertableau getauscht oder erhalten werden. Zudem gibt es noch ein Palastfeld, bei dem ein bis zwei Ressourcen ausgewählt werden dürfen. Dieses Feld bestimmt zudem die Startreihenfolge der nächsten Runde. Alle zwei Runden wird ein Zeitabschnitt mit dem Vatikanbericht abgeschlossen. Wer zu diesem Zeitpunkt nicht die nötigen Glaubenspunkte hat oder abgeben will, wird exkommuniziert, welches zu einem Malus für das weitere Spiel beziehungsweise der Endabrechnung führt. Nach dem dritten Vatikanbericht folgt die Endabrechnung und die Person mit den meisten Punkten gewinnt.
Neben dem Grundspiel gibt es erweiterte Regeln sowie eine Erweiterung und eine Sondererweiterung. In den erweiterten Regeln dürfen die Bonusplättchen frei gewählt werden. Diese Plättchen bestimmen die Grundproduktion beziehungsweise Grundernte des persönlichen Spieltableaus. Außerdem bekommt jede Person zu Beginn des Spiels vier Anführerkarten, die gedraftet werden. Im Laufe des Spiels können diese ausgespielt werden, wenn die Bedingungen (beispielsweise vier Charakterkarten und zwei Gebäude auf / am eigenen Spieltableau) erfüllt sind. Im Spiel bringen diese Karten eine einmalige Sonderfähigkeit pro Runde oder einen dauerhaften Effekt.
In der Erweiterung „Familien der Renaissance“ kommt ein zusätzlicher Turm mit ins Spiel, welcher alle vier Arten von Entwicklungskarten enthält. Durch diese Karten und ein verändertes Palastfeld können nun (verdeckte) Spezialplättchen erworben werden. Diese können für die darauf abgebildeten Ressourcen oder einmalige Aktionen abgeworfen werden. Des Weiteren kommen Familienplättchen ins Spiel, die zu Beginn des Spiels mittels der ebenfalls neuen Auktionsplättchen versteigert werden. Hierdurch werden zusätzlich die Startressourcen bestimmt, die im Grundspiel bei jeder Person gleich sind. Außerdem kommen noch 20 Anführerkarten, ein weiteres Bonusplättchen, drei Exkommunikationsplättchen sowie Spielmaterial für eine fünfte Person dazu.
In der Sondererweiterung „Die Pazzi Verschwörung“ sorgen 24 neuen Entwicklungskarten, vier Anführerkarten und zwei Familienplättchen für weitere Abwechslung und direkte Interaktion mit den gegnerischen Familien.
Spielmaterial
In der Spielschachtel befindet sich reichlich Material. Die Spielschachtel bleibt bei einer normalen Größe, da auf den Sortiereinsatz verzichtet wurde. Dementsprechend kann das Material nur bedingt sicher untergebracht werden. Das Material ist von guter Qualität, jedoch sind die Ressourcen knapp bemessen. Die Illustrationen sind thematisch passend, wenn auch schlicht gehalten. Die Spielertableaus sind logisch aufgebaut und unterstützen den eigenen Spielbereich. Was auf den Karten fehlt ist eine Zuordnung zu den Erweiterungen und die Ikonographie ist nur teilweise intuitiv.
Die Spielanleitungen liegen in fünf Sprachen vor. Die Spielanleitung ist dabei in das Grundspiel und die Regeln für die drei Erweiterungen unterteilt. Nach den Abschnitten sind zudem die entsprechenden Anführerkarten, Exkommunikationsplättchen, Familienplättchen und spezielle Entwicklungskarten erklärt. Die Spielanleitung ist ohne die Erklärung der einzelnen Karten und Plättchen sehr kurz und trotzdem durch einige Beispiele und Hinweise verständlich. Dabei gibt es jedoch Abweichungen zwischen der deutschen und englischen Anleitung und einige Karten hätten mehr Erläuterung benötigt. Zudem fehlt neben einer Übersicht der Spezialplättchen eine Zusammenfassung der Ikonographie und Spielerhilfen.