TEST // DEEP BLUE
Taucht ein ins blaue Meer! In der Tiefe des Ozeans verbergen sich wunderbare Schätze und die Teile einer Karte zu einer wunderbaren versunkenen Stadt! Begebt Euch auf hohe See, taucht nach sagenhaften Schätzen und findet die versunkene Stadt! Aber Vorsicht: in der Tiefe des Meeres lauern neben großen Schätzen auch große Gefahren!
Der Verlag hat mir das Spiel freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Auf meine Bewertung hat das keinen Einfluss.
Das tiefe Blau des Wassers ruft Euch!
Zwei bis fünf mutige Taucher begeben sich mit ihren Booten auf die Suche nach Schätzen des Ozeans und den vier Teilen der Karte der versunkenen Stadt. Jedem Taucher stehen dabei zwei Boote seiner Spielerfarbe zur Verfügung.
Ein Tauchgang will jedoch gut vorbereitet sein:
Jeder Spieler erhält ein Set mit vier Handkarten seiner Spielerfarbe, eine Schatztruhe und ein Bonusplättchen. Die Handkarten bilden die drei Aktionsmöglichkeiten ab:
- Schiffsschrauben bedeuten Bewegung
- Geld braucht man zum Anheuern neuer Crewmitglieder
- die großen Symbole auf dem unteren Teil der Karte werden für die Tauchvorgänge benötigt
Die übrigen Karten sind Crewkarten. Diese werden gemischt und verdeckt auf den Spielplan gelegt. Sie bilden den Markt, auf dem man neue Crewmitglieder anheuern kann. Die Schatz-Steine werden in der vorgegebenen Anzahl in das schwarze Säckchen gegeben.
Dann wird noch der Spielplan gestaltet, der bei jedem Spiel anders aussieht: Die sechs Start-Wrackplättchen werden offen ausgelegt, die neun normalen Wrackplättchen liegen verdeckt auf dem Plan. Unter ihnen verbergen sich die vier Teile der versunkenen Stadt. Nun sind die Spieler perfekt ausgerüstet und die Suche nach den Schätzen und der Stadt kann beginnen!
Der zufällig gewählte Startspieler beginnt nun mit seinem Zug. Er hat folgende Aktionsmöglichkeiten:
Anheuern:
Geldkarten in der passenden Höhe ausspielen, um neue Crewmitglieder anzuheuern. Die neuen Crewmitglieder nimmt er direkt auf die Hand.
Segeln:
Schiffschrauben ausspielen, um auf ein Wrackplättchen zu ziehen. Jede Schiffschraube ermöglicht einen Zug mit einem Boot. Zwei Schiffschrauben ermöglichen entweder zwei Bewegungen mit einem Boot oder je eine Bewegung mit beiden Booten. Auf den Plättchen kann er sein Schiff frei in einer der Ecken platzieren. Die meisten Ecken der Plättchen enthalten Boni bei Tauchgängen. Er kann aber auch auf ein Plättchen ziehen, auf dem bereits alle Ecken besetzt sind. In diesem Fall stellt er sein Boot in die Mitte.
Ausruhen:
In diesem Fall verzichtet er auf das Auslegen von Karten und füllt seine Handkarten auf, indem er bis zu drei neue Karten von seinem Ablagestapel zieht. Es gibt kein Handkartenlimit. Tauchen Jeder, der auf einem Wrackplättchen steht, kann einen Tauchgang eröffnen. Der Spieler nimmt sich dazu die Tauchglocke, das Tauchertableau und den schwarzen Beutel mit den bunten Steinen. Der Spieler, der den Tauchgang eröffnet, ist der Tauchleiter. Stehen noch weitere Spieler auf dem Plättchen, können diese mit tauchen. Auch Spieler, die auf angrenzenden Plättchen stehen, dürfen nach der Ankündigung eines Tauchgangs noch auf das Plättchen ziehen, auf dem getaucht wird.
Der Tauchleiter zieht nun einen Stein aus dem schwarzen Säckchen. Sind es Steine, die weder schwarz noch blau sind, sind hier Gewinne für alle Spieler möglich. Alle Spieler werden nach dem Hervorziehen eines Steins gefragt, ob sie eine Karte ausspielen möchten. Wenn alle Spieler gelegt oder gepasst haben, wird der nächste Stein gezogen und wieder haben alle die Möglichkeit, passende Karten auszuspielen (z.B. fünf Siegpunkte für jeden pinken Stein, Siegpunkte für jeden silbernen Stein etc.).
Es kann aber auch sein, dass der Tauchleiter blaue oder schwarze Steine aus dem Beutel zieht. Diese bedeuten Gefahren für alle Teilnehmer des Tauchgangs:
Blaue Steine stellen eine Verknappung des Sauerstoffs dar, schwarze Steine einen Angriff. Der erste blaue und der erste schwarze Stein können vom Tauchleiter noch abgewehrt werden und niemand kommt zu Schaden. Beim zweiten blauen oder schwarzen Stein müssen alle Spieler, wenn sie nicht untergehen wollen, eine Abwehrkarte spielen: ein blauer Würfel wird mit einer Karte mit Sauerstoff-Flasche abgewehrt, ein schwarzer Würfel mit einer Karte mit einem schwarzen Dreizack.
Der Tauchleiter zieht so lange neue Steine aus dem Beutel, wie er es riskieren möchte. Wenn der Tauchleiter den Tauchgang beendet, werden Siegpunkte an alle verteilt, die am Tauchgang teilgenommen haben: Alle Teilnehmer erhalten die Siegpunkte, die sie mit ihren ausgespielten Karten generiert haben.
Diejenigen Teilnehmer, die bis zum Schluss des Tauchgangs nicht ausgeschieden sind, erhalten zusätzlich die Siegpunkte der Steine auf dem Tauchertableau. Der Tauchleiter erhält zudem als einziger noch die Siegpunkte des Wrackplättchens. Die Siegpunkte werden in die jeweils eigenen Schatzkisten gesteckt und vor den anderen Spielern geheim gehalten.
Spielende:
Das Spielende ist erreicht, wenn ein Spieler das vierte und letzte Plättchen der versunkenen Stadt aufdeckt. Das Spiel endet dann sofort und alle Spieler zählen ihre Siegpunkte, die sie in ihren Schatzkisten verwahrt haben. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt das Spiel.
Das Spielmaterial
Das Spielmaterial ist sehr aufwendig gestaltet. Für jeden Spieler gibt es ein eigenes Spielertableau, eine eigene Schatzkiste und individuell gestaltete Startspielerkarten. Das Tauchertableau und die Taucherglocke für den Tauchgang sind ebenfalls sehr schön gestaltet.
Die Spielanleitung hat 12 Seiten und ist reich bebildert. Sie liegt allerdings nur auf Deutsch bei, andere Sprachen sind nicht vorhanden. Die Anleitung erklärt jeden Schritt sehr genau und mit zahlreichen Bildern, so dass man das Spiel trotz seiner Komplexität gut verstehen kann. Potenzielle Unklarheiten werden in der Anleitung vorab erkannt und erklärt.
DEEP BLUE ist ein farbenfrohes Kennerspiel mit hohem Wiederspielreiz. Die verschiedenen Möglichkeiten, Punkte zu generieren, indem man sich eine geschickte Kartenhand zusammenkauft oder viele Tauchgänge initiiert und mit Glück erfolgreich durchführt, führen dazu, dass man viel ausprobieren kann.
Die Tauchgänge enthalten einen hohen Unsicherheits- und Gefahrenfaktor, der schnell dazu führen kann, dass sich das Los zugunsten oder zuungunsten eines Spielers auswirkt. So kann man bei Tauchgängen nur bis zu einem gewissen Maß mit Taktik arbeiten.
Zudem gibt es bei jedem Spiel Modifikationen durch die immer anders ausgelegten Wrackplättchen und die Szenariokarten des Logbuchs des Käptens, die für jede Spielrunde noch zusätzlich eigene Regeln erstellen.
Die Spielzeit von 45 Minuten ist für die ersten Partien etwas zu knapp berechnet. In 60 Minuten ist das Spiel aber auch mit fünf erfahrenen Spielern zu schaffen. DEEP BLUE ist ein sehr gelungenes Kennerspiel, das sehr schönes Material und sehr abwechlsungsreiche und stimmige Spielmechanismen aufweist.
Bilder vom Spiel
Tags: Glückslastig, 45 Minuten, 2-5 Spieler, Deckbauspiel