TEST // Sherlock
Ihr denkt, ihr seid so smart wie Sherlock Holmes und könnt Informationsschnipsel in gleicher Weise zusammensetzen wie er? Und ihr glaubt weiter, dass ihr dadurch ein Gesamtbild erhaltet, das anderen verborgen bleibt? Sollte die Antwort ein eindeutiges JA sein, dann seid ihr bei den „Sherlock“-Deduktionsspielen genau richtig. Aber selbst wenn ihr euch nicht sicher seid, wie gut eure Spürnase ist, sind die 4 derzeit verfügbaren Spiele der „Sherlock“-Reihe einen kombinierenden Blick wert.
Wir haben uns die 3 im Verkauf verfügbaren „Sherlock“-Spiele selbst gekauft und, wie viele andere Käufer auch, das Demo-Spiel „Verbleib unbekannt“ kostenlos dazu bekommen.
Ich kombiniere…
Derzeit sind 4 Spiele der „Sherlock“-Reihe in deutscher Sprache verfügbar, in denen es gilt, einen jeweils eigenständigen Fall aufzuklären. In „Letzter Aufruf“ untersucht ihr einen mysteriösen Todesfall, der sich auf einem Transatlantikflug ereignet hat. „Der Fluch des Qhaqya“ lässt euch beim Mord an einem renomierten Professor ermitteln, der im Dunstkreis des Diebstahls eines alten Artefaktes erfolgt ist. Im „Tod am 4. Juli“ werdet ihr zu einem feudalen Anwesen gerufen, auf dem eine unidentifizierte Leiche für Aufregung sorgt. Zu guter Letzt geht es bei „Verbleib unbekannt“ darum, das Schicksal eines spurlos verschwundenen Mannes aufzuklären. Während die ersten drei Fälle für kleines Geld im Handel gekauft werden können, gibt es den letztgenannten in der Regel nur kostenlos, z.B. bei eurem FLGS (Friendly Local Game Shop). Wer die 3 Spiele direkt im Onlineshop von Abacusspiele bestellt, bekommt den vierten Fall kostenlos dazu.
Das Spielprinzip ist denkbar einfach. Zu Beginn wird ein kurzer Einführungstext vorgelesen, in dem ein klein wenig zum Hintergrund der Geschichte sowie zu den bereits bekannten Fakten enthalten ist. Zum Spielstart wird die erste Karte des aus 32 Karten bestehenden Decks offen ausgelegt und der restlichen Stapel gut gemischt. Jeder Spieler erhält eine Starthand von 3 Karten (ab 6 Spielern nur 2) und los geht’s.
Ziel des Spiels ist es, durch Auslegen von Karten und durch das Kombinieren von Informationshappen die Hintergründe der Geschichte zu erkennen. Jeder entscheidet bei seinen oder ihren Handkarten, welche er oder sie für relevant hält. Wer vermutet, die Karte beinhaltet relevante Informationen, legt diese offen aus und zieht eine Karte vom Nachziehstapel nach. Wer denkt, die Karte beinhaltet keinerlei nützliche Informationen, legt diese verdeckt auf den Ablagestapel und zieht ebenfalls eine Karte nach. Damit nicht alle Karten ausgespielt werden, ist es vorgeschrieben, dass am Ende mindestens 6 Karten auf dem Ablagestapel liegen müssen.
Während des Spiels darf nicht über den Inhalt der Karten geredet werden. Lediglich hervorgehobene Informationen dürfen geteilt werden. Alles andere darf, solange noch nicht alle Karten entweder aus- oder abgelegt wurden, nicht mit den Mitspielern geteilt werden. Sobald alle Karten gespielt wurden, geht es in die Beratungsphase. Hier sind sämtliche Informationen, die man während des Spiels gesammelt hat, verwertbar. Sprich, auch das, was auf den abgelegten Karten stand oder zu sehen war, darf nun mit den Mitspielern geteilt werden, sofern man es noch weiß.
Gemeinsam gilt es nun, an Hand der ausliegenden Informationen und dem was man noch von den abgelegten Karten in Erinnerungen hat, ein möglichst klares Bild davon zu zeichnen, was sich abgespielt hat. Ist die Gruppe sich einig, alles klar erkannt zu haben, werden die bis dahin noch nicht bekannten Fragen vorgelesen und mittels Multiple Choice von 4 Vorgaben beantwortet. Anschließend werden die Antworten ausgewertet, für erfolgreiche Antworten die angegebenen Punkte vergeben und die Auflösung wird vorgelesen. Von den Punkten wird dann jeweils 1 Punkt für jede nicht relevante Karte abgezogen, die offen ausliegt und an Hand des Endwertes stellt sich dann heraus, ob ihr eher die Kombinationsgabe von Sherlock Holmes besitzt oder doch mehr zur Ahnungslosigkeit eines Lestrades tendiert.
Pfeife, Mütze und Geige zu mir!
Die Karten sind aus festem Material und nicht zu Letzt unter Berücksichtigung des Umstandes, dass man die „Sherlock“-Spiele eher nicht mehrmals spielen wird, sind sie mehr als ausreichend stabil hergestellt. Die Motive sind gut gezeichnet und die Karten sind klar und übersichtlich strukturiert.
Die Anleitung einschließlich der Fragen und Antworten besteht aus einem großen Faltblatt, bei dem mittels Aufkleber verhindert wird, dass die Fragen aus Versehen zu früh eingesehen werden können. Die Erklärung der Regeln ist eindeutig und das nicht sonderlich komplizierte und sehr überschaubare Regelwerk wird gut erklärt.
Tags: Detektiv, 1-8 Spieler, Murder/Mystery, Deduktion, Kooperativ, Kartenspiel