TEST // Lost Galaxy
„Lost Galaxy“ ist eines der Neuheiten, die rudy Games dieses Jahr auf der Spiel’18 präsentieren wird. Wir haben ein Exemplar vorab erhalten und uns gleich auf, in die verlorenen Galaxien gemacht. Es gibt zwei Dinge, die das Spiel besonders machen. Wollen Sie wissen was das ist?
Der erste Punkt ist, dass sich dieses Kartenspiel nur mit App spielen lässt. Brettspiele gab es schon zahlreiche, die eine App voraussetzten, ein kleines Kartenspiel hingegen bisher noch nicht. Das kann man finden wie man will, aber Spieler, die das ablehnen, müssen sich mit „Lost Galaxy“ einfach nicht befassen. Klarer Vorteil der App – ein Regelstudium ist nicht nötig. Das Spiel wird ausgepackt und kann gespielt werden. Besonders kompliziert sind die Regeln sowieso nicht, was bei einem Kartenspiel wenig überraschend erscheint.
Es gibt noch etwas besonders an dem Spiel. Es steht kein Autor drauf. Das liegt wohl daran, dass sonst die ganze Box nur mit Namen vollgeschrieben wäre. Das Spiel wurde von über 1.000 Personen mitentwickelt – es ist also „im Schwarm“ entstanden. Der Prototyp des Hybrid Kartenspiels war als Print & Play verfügbar und die Community war dazu aufgerufen, über Namen, Design und Spielablauf abzustimmen oder Feedback zu geben. So ist nun das Spiel in der hübschen Box und App entstanden.
Spielvorbereitung
Zur Spielvorbereitung muss die App installiert werden und das Tablet oder das Handy in die Tischmitte gelegt werden. Nun wird entschieden, wie viele Runden gespielt wird. Dann wird eingestellt, wie viele Spieler (2-4) mitmachen wollen und welche Fraktion sie auswählen. Das beeinflusst die Zusammenstellung des Nachziehstapels, wird von der App aber ebenfalls beschrieben. Sonderkarten werden bis auf Raumschiffkarten vorerst aus dem Stapel herausgeholt und griffbereit zu Seite gelegt. Sind die Karten gemischt, werden sie bereitgelegt und Jeder Spieler bekommt 7 Karten auf die Hand, von denen 5 behalten werden. Die überzähligen landen auf dem Ablagestapel.
Spielablauf
Die Karten bestehen aus Planeten, die Zahlen von 1 bis 4 aufgedruckt haben. Startend mit einer 1er Karte kann eines der acht möglichen „Kartenslots“ rund um das Tablet/Handy eröffnet werden. Nun können dort beliebig viele Karten in aufsteigender oder absteigender Reihenfolge abgelegt werden. Sobald eine 4 ausgelegt ist, kann ein Spieler eine Raumschiffkarte spielen, um die ganzen Planeten eines Stapels zu sich zu nehmen. Gewertet werden am Spielende nur die Karten, die der Farbe der eigenen Fraktion entsprechen und die Raumschiffe, die jeweils 5 Punkte einbringen. Kann keine Karte gespielt werden, werden sie komplett abgeworfen und neue Karten gezogen.
Die Fraktionen
Cyborgs dürfen auch Raumschiffe auf Karten mit einer 3 legen.
Broods können eine Handkarte eines Mitspielers zeihen und abwerfen.
Mechs können die oberste Karte eines Planetenstapels abwerfen.
Sirians ziehen am Ende des Spielzugs auf 6 Karten auf.
Das Spiel endet, sobald die Sonne in der App zur Supernova wird. Zwischendurch fliegen schon einem Satelliten durch das Bild. Drückt der Spieler, dessen Farbe der Satellit hat auf diesen, darf er zwei Karten ziehen.
Die Sonderkarten
Im Laufe des Spiel, sollen die Spieler diese in den Nachziehstapel mischen. Es gibt folgende Karten:
Kampfgeschwader - diese Karte entfernt die oberste Karte eines Planetenstapels.
Planetenzerstörer - hier werden alle Karten eines Stapels abgeworfen.
Schutzschild - dieses beschützt Stapel vor Angriffen.
Traktorstrahl - diese Karte wird vor einem Mitspieler abgelegt. Dieser muss danach aussetzen.
Dieses Spiel ist perfekt dazu, es zwischendurch schnell zu spielen. Zudem ist es bestens für Spieleinsteiger geeignet. Gerade junge Leute, die oft nur an Handy oder Tablet sitzen, können mit diesem niederschwelligen Spiel an den Spieltisch gelockt werden. Das hat bei mir mit einem Spielmuffel tatsächlich funktioniert.
Etwas Spannung kommt in das Spiel durch Ereignisse wie ein Sonnensturm, der Karten vernichtet oder ein Polsprung, der die Spielrichtung dreht. Zudem wissen die Spieler nicht, wann das Spiel um ist. Gegen Ende der Partie kann dann schon etwas Spannung aufkommen.
Für etwas Atmosphäre sorgt der „Spacesound“, der andauernd im Hintergrund läuft, ohne zu nerven.
Wer also einfache kleine Kartenspiele mag und kein Problem mit einer App-Bindung hat, kann bedenkenlos zugreifen.
Bilder zum Spiel
Tags: 2-4 Spieler, Fantasy, Science Fiction, Handmanagement, Variable Helden-Fähigkeiten, Kartenspiel, App