Test | Knarr
In einer Zeit, als die Meere noch unentdeckt und voller Möglichkeiten waren, segelten die Wikinger weit über ihre Heimatgebiete hinaus. Sie plünderten, aber knüpften auch Handelsbeziehungen mit fernen Kulturen, tauschten Waren wie Pelze, Metalle und Gewürze und erlangten so nicht nur Reichtum, sondern auch bis heute andauernden Ruhm. Tauche ein in diese Welt der Nordmänner und mach deinem Namen als Händler alle Ehre.
Das Spiel wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf die Bewertung hat dies keinen Einfluss!
Heuern, handeln, honorieren…
Im Spiel „Knarr“ heuert ihr in der Rolle eines Wikingeranführers eine Crew aus Männern und Frauen an, mit der ihr neue Länder entdecken, regen Handel etablieren und so euren Ruhm steigern wollt.
Zu Spielbeginn erhaltet ihr je ein Schiffstableau, zwei Crew-Mitglieder unterschiedlicher Farben sowie einen Schmuck- und einen Rekrutierungsmarker.
Wer am Zug ist, erhält zunächst Ruhmpunkte entsprechend der eigenen Position auf der Ansehensleiste und darf dann entweder ein neues Crew-Mitglied anheuern oder unter Einsatz seiner Crew ein neues Land erkunden:
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Zum Anheuern eines neuen Mitglieds legt man eine Karte aus seiner Hand unterhalb seines eigenen Schiffs aus. Sollten dort bereits ein oder mehrere Crew-Mitglieder der entsprechenden Farbe ausliegen, wird die neue Karte an diese Spalte angelegt. Danach werden die Fähigkeiten aller Crew-Mitglieder in der Spalte ausgeführt, an die soeben angelegt wurde. Anschließend wird die Kartenhand mit der Karte aufgefüllt, die in der offenen Auslage an der Stelle liegt, die der gespielten Farbe entspricht. Durch das Abwerfen eines Rekrutierungsmarkers darf allerdings auch eine andere Karte genommen werden.
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Zum Erkunden eines neuen Landes müssen Crew-Mitglieder entsprechend der auf den Ländern angezeigten Symbole vom eigenen Schiff abgeworfen werden. Anstelle von Crew-Mitgliedern können allerdings auch Rekrutierungsmarker abgeworfen werden. Anschließend wird die Landeskarte oberhalb des eigenen Schiffs angelegt.
Einmal pro Zug könnt ihr vor oder nach Ausführen einer der oben genannten Aktionen einen Handel durchführen. Dazu werft ihr Schmuckmarker ab, um die entsprechende Anzahl von Handelsrouten oberhalb eures Schiffs zu aktivieren.
Durch die Aktivierung der Crew-Mitglieder und Handelsrouten erhaltet ihr dann Ansehen, Siegpunkte, Schmuck- und Rekrutierungsmarker oder sogar neue Mitglieder für eure Crew.
Sobald jemand 40 oder mehr Ruhmpunkte erreicht, endet das Spiel nach der aktuellen Runde.
„Knarr“ ist ein Spiel mit sehr einfachen und schnell gelernten Regeln, aber mit einer dafür steilen Lernkurve. Wer denkt, dass das Anheuern vieler gleichfarbiger Wikinger der schnellste Weg zum Ziel ist, wird bereits nach wenigen Partien lernen, dass andere Strategien weit mächtigere Siegpunkt-Engines ermöglichen. Denn kommen keine Karten der Wunschfarbe in die Auslage oder werden sogar weggekauft, kommt die eigene Engine zum Erliegen und das dann notwendige Ausweichen auf andere Strategien ist beim Wettlaufcharakter dieses Spiels nur selten siegträchtig.
Die Interaktion im Spiel beschränkt sich auf das gegenseitige Beobachten und taktische Wegnehmen von Karten, wobei allerdings auch ein gewisser Glücksfaktor beim Aufdecken der Crew- und Länderkarten vorhanden ist und somit ein langfristiges strategisches Vorgehen erschwert. Andererseits ergeben sich aus diesem Glücksfaktor sowie durch das ebenfalls mitgelieferte Artefaktkarten-Modul immer wieder abwechslungsreiche Partien, die einen Langzeitspaß garantieren. Die Einfachheit der einzelnen Züge macht „Knarr“ bereits für Familienspieler gut geeignet und erzeugt auch bei größeren Spielerzahlen keine langen Wartezeiten.
Das Spielmaterial ist von durchweg guter Qualität, weist jedoch einige Schwächen im Design auf. Die mitgelieferten Deckboxen zum Beispiel sind schick, aber viel zu eng, sodass sich die Karten nur unter hohem Kraftaufwand entnehmen und nur mit größter Vorsicht wieder unbeschädigt zurückpacken lassen. Weiterhin sind die verschiedenen Spielerfarben zwar passend, aber recht eintönig gewählt und lassen sich gerade von Erstspielern nicht instinktiv den Playerboards zuordnen. Die zur besseren Unterscheidbarkeit aufgedruckten Symbole wurden ebenfalls so gut in das Artwork integiert, dass man sie leicht übersehen kann. Das größte Problem jedoch stellt die auf dem Hauptspielplan aufgedruckte Ansehensleiste dar, die trotz des verfügbaren Platzes sehr minimalistisch ausgelegt wurde und deshalb während des Spiels regelmäßig zu Fragen bezüglich der Positionen der einzelnen Markierungssteine führt. Dieser Punkt soll jedoch in der zweiten Auflage durch eine angepasste Ansehensleiste verbessert werden.
Abgesehen von den kleinen Schwächen gefällt mir „Knarr“ sehr gut als kurzes Spiel für Zwischendurch, welches sowohl Einsteiger begeistern kann, als auch Kennerspieler mit kleinen taktischen Überlegungen abholt.
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Bilder zum Spiel
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Tags: Drafting, Set sammeln, Familienspiel