Test | Hitster

Test | Hitster

Wenn eins im Leben unausweichlich ist, dann ist es der Tod, aber dicht gefolgt von Popmusik. Sie begegnet uns überall. In Serien, beim Einkaufen, auf der Straße oder bei der Arbeit, wenn irgendwo Radio läuft. Und ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich all diese Musik unterbewusst so sehr aufgesaugt habe. Doch „Hitster“ hat es mir gezeigt. Niemand ist verschont. Auch Du nicht.

 

infos zum spiel

Wir haben "Hitster" selbst gekauft.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

Darum geht es in dem Spiel

„Hitster“ ist ein Partyspiel, bei dem Popsongs in eine chronologisch richtige Reihenfolge gebracht werden müssen. Ein zentrales Element des Spiels ist eine App, die benötigt wird, um QR-Codes auf den Rückseiten der Karten zu scannen. Diese Codes leiten zu Spotify und spielen einen kurzen Ausschnitt eines Songs vor.

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Zu Beginn bekommen alle eine Karte ausgeteilt und drehen diese auf die Vorderseite. Zu sehen sind nun die Interpretin oder der Interpret, der Songtitel und das Jahr der Erscheinung. Zusätzlich gibt es zwei Hitster-Token und dann kann es losgehen.

Jetzt wird es wichtig, ob Spotify Premium vorhanden ist oder nicht. Wenn nicht, muss eine Person als DJ abgestellt werden und die Codes für die anderen am Tisch scannen. Die Gratisversion leitet nämlich direkt zu einer Seite, die Titel und Erscheinungsjahr anzeigt. Wer Zugang zur Premiumversion hat, bekommt einen anderen Bildschirm, der diese Information nicht enthält. Es muss also kein DJ abgestellt werden. Zusätzlich bietet der Premium-Zugang den kompletten Song. Ansonsten gibt es lediglich einen Ausschnitt des Songs.

Wer dran ist, bekommt einen Song vorgespielt. Aufgabe ist es jetzt, den Song auf der eigenen Zeitleiste korrekt einzusortieren. Mal angenommen, vor mir liegt "Whitney Houston – I Wanna Dance With Somebody" von 1987. jemand scannt den Code von meiner neuen Karte und ich höre ein wenig zu. Jetzt muss ich entscheiden, ob ich die neue Songkarte vor 1987 einsortieren möchte oder danach. Wenn ich mich entschieden habe, wird die Karte danach aufgedeckt. Liegt sie zeitlich korrekt, darf ich die Karte behalten. Ansonsten würde sie abgelegt werden.

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Je mehr Karten eine Person vor sich hat, um so schwieriger wird es, die einzelnen Songs einzusortieren. Wenn eine Person eine neue Karte einsortiert, aber noch nicht aufgedeckt hat, kann jede andere Person „Hitster“ rufen, um diese Entscheidung anzuzweifeln. Dazu wird ein eigener Hitster-Token an die vermeintlich korrekte Stelle in der Zeitleiste dieser Person gelegt. Lag die zweifelnde Person richtig, wird die Karte gestohlen. Andernfalls ist die Person einfach einen Hitster-Token los.

Hitster-Token können auch ausgegeben werden, um einen neuen Song zu bekommen, falls der vorgespielte vielleicht gänzlich unbekannt sein sollte. Drei Hitster-Token können ausgegeben werden, um sich einfach einen Song zu kaufen und in die eigene Zeitleiste zu legen. Um an Hitster-Token zu gelangen, muss vor dem Aufdecken einer Karte der korrekte Songtitel und die Interpretin oder der Interpret genannt werden.

Nun geht es reihum, bis eine Person zehn Karten in richtiger Reihenfolge vor sich liegen hat und damit das Spiel gewinnt.


„Hitster“ war mal wieder ein Spiel, von dem ich absolut nichts erwartet habe. Das Spielkonzept klang erst einmal nicht so überzeugend in meinen Ohren und von dem Problem mit der Gratis- und Premiumversion von Spotify hatte ich schon gehört. Lange schenkte ich dem Spiel keine Beachtung.

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Dann habe ich mich eines Abends an die erste Partie gewagt und musste feststellen, dass ich vollkommen daneben lag. Das Scannen der Karte funktionierte super und wir haben über mehrere Partien fast alle Karten an einem Abend durchgespielt. Danach war ich im Fieber. Ich habe das Spiel zu anderen Spielrunden mitgenommen und es war immer großartig. Irgendwann hatte ich jeden Song mehrfach gehört. Freunde haben sich das Spiel derweilen ebenfalls besorgt, aber es hörte einfach nicht, auf Spaß zu machen.

Das Problem mit der DJ-Rolle am Tisch haben wir so gelöst, dass immer die Person links von der aktiven Person die Karte scannt und DJ ist. Diese kann dann eben keinen Hitster-Token ausgeben und anzweifeln, aber die Rolle rotiert ja. So blieb es fair und lustig für alle Beteiligten und niemand musste sich Spotify Premium besorgen. Einzig bei einem Song gab es Probleme, weil der Ausschnitt der Gratisversion nur das Gitarrensolo enthielt.

Ich habe es mit der Familie gespielt, ich habe es mit diversen Freunden gespielt und der Effekt blieb immer der Gleiche: Noch eine Runde, noch eine Runde, noch eine Runde. Zwei „Probleme“ sind mir dann aber doch irgendwann aufgefallen.

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Einmal saß eine gebürtige US-Amerikanerin mit am Spieltisch und hatte einen entscheidenden Nachteil in diesem Spiel. "Matthias Reim – Verdammt, ich lieb’ dich", "Freddy Quinn – Heimweh", "Trude Herr – Ich will keine Schokolade" und "Heintje – Mama" sagten ihr überhaupt nichts. Die Neue Deutsche Welle war für sie viel schwieriger einzuordnen, als für uns, die mit solcher Musik im Leben aufgewachsen sind. Die Musikauswahl in „Hitster“ ist sehr breit gefächert und wirklich gut zusammengestellt, aber einiges darin sind einfach deutsche Radio-Klassiker.

In einer anderen Spielrunde saß eine 23 Jahre junge Frau mit am Tisch. Für sie waren die Neunziger schon schwer zu sortieren und alles davor ohnehin "Musik aus einer fernen Vergangenheit". Dafür glänzte sie bei aktuelleren Titeln. Für mich klingt alles ab 2010 irgendwie gleich. Für sie nicht.

Da können sich im Spiel schon Vor- und Nachteile herausbilden. Aber das tut dem Spaß keinen Abbruch. „Hitster“ ist kein Spiel, bei dem konzentriert dem Sieg hinterhergejagt wird. Es fördert einfach ein geselliges Beisammensein. Oft haben wir am Ende einfach Karte für Karte gescannt, versucht, die Lieder zu erraten und uns gemeinsam darüber gefreut.

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"Hitster" verbreitet ein Nostalgiegefühl. So viele Songs kann jede und jeder mit irgendetwas im Leben verbinden. Und immer, wenn eine Person im Dunkeln tappt und man selbst den Songtitel aber kennt, würde man ihn am liebsten herausschreien. Jede Karte bringt immer neue Spannung und es wird sich gemeinsam darüber gefreut, welche Überraschung einen Spotify gleich vordudelt.

Ich kann „Hitster“ uneingeschränkt empfehlen. Wir hatten immer unglaublich viel Spaß mit „Mutabo“ auf Partys, aber „Hitster“ stellt das alles in den Schatten. Neue Versionen sind bereits in Planung und die werden garantiert auch in diesem Haushalt Einzug halten. Aktuell das beste Partyspiel, das ich kenne und ich ärgere mich, dem Spiel nicht schon früher eine Chance gegeben zu haben.

 

Wertung zum spiel

 

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Tags: 2-10 Personen, 30 Minuten, Musik, Partyspiel, App

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