Test | Heat: Pedal to the Metal
Es ist ein sonniger Wochenendtag im August. In unserer Nase kitzelt der Geruch von verbranntem Gummi und Öl. Heute geht es im Rennen um alles und wir sind fokussiert. Die Motoren heulen auf, während alle darauf warten, dass das Rennen endlich beginnt. 3, 2, 1 START! Wir rasen in die erste Kurve und…
Das Spiel wurde gekauft. Auf die Wertung hat dies keinen Einfluss!
Kräftig bremsen!
Wow, das geht dann doch zu schnell! „HEAT: Pedal to the Metal“ ist zwar ein schnelles Spiel, aber zum Erklären braucht es dann doch ein wenig Zeit. Das Grundspiel ist schnell erklärt. Wir fahren Rennen mit Boliden, die wir über unsere Kartenhand steuern. Die besondere Herausforderung ist hierbei das Timing. Es reicht nicht aus, maximal schnell zu sein, denn in Kurven müssen wir langsam fahren und dafür brauchen wir kleine Kartenwerte. Auf den Geraden wird dann Vollgas gegeben und wir rasen über die Bahn, was die Kartenhand hergibt.
Wie viele Karten wir spielen, hängt von dem aktuellen Gang ab, den wir eingelegt haben. Der Clou dabei: Wer skrupellos fährt, überhitzt seinen Motor. Das führt dazu, dass Hitzekarten in das eigene kleine Kartendeck wandern. Übertreiben wir es mit der Hitze, kommt Stress dazu. Wir bekommen langsame Kurven nicht mehr und fliegen raus, um an einer Startlinie neu anzufangen. Zudem wandern Stresskarten in unser Deck, die unsere Fahrt weiter verunsichern!
In der Ruhe liegt die Kraft
Doch soweit muss es erst gar nicht kommen. Erfahrene Veteranen reißen die vier im Spiel enthaltenen Strecken locker runter und haben ein Gefühl dafür, wann es sinnvoll ist, Gas zu geben und wann langsames Fahren in niedrigem Gang sinnhaft sind.
Wie steure ich mein Auto?
Noch nie habe ich ein Brettspielrennen gespielt, das dermaßen geschickt einfängt, wie es sein muss, ein Rennen zu fahren. Die Grundregeln sind simpel, denn es wird ein Gang eingelegt und dann werden entsprechend viele Karten auf die Hand genommen. Die niedrigen Gänge 1-2 bieten die Option, den Motor abzukühlen, indem Hitzekarten aus der Hand auf den eigenen Hitzestapel abgelegt werden. Die hohen Gänge bringen tendenziell, abhängig vom eingegangenen Risiko, Hitze in den Motor. Ansonsten versuchen unsere Boliden, immer die Ideallinie zu fahren und richten sich danach automatisch aus. Wenn wir unsere Bewegung im Windschatten eines Konkurrenten beenden, dann rasen wir noch schnell vorbei.
Darf es ein wenig mehr sein?
Wer seine Boliden eingefahren hat, kann sich das Spielerlebnis noch erweitern. In der Spielbox sind gleich drei weitere Module und ein Championship-System enthalten.
Mit dem Garagen-Modul können sich alle drei Upgrade-Karten auswählen. Dafür wandern drei Standardkarten aus dem Deck.
Das Legenden-Modul hingegen fügt dem Spiel automatisierte Kontrahenten hinzu. So lässt sich „Heat“ auch solo spielen oder die Anzahl wird auf sechs Fahrzeuge aufgefüllt.
Das Wetter-Modul fügt, wie leicht zu erraten ist, Wetter in das Spielsystem ein. Das hat Auswirkungen auf die Strecke und bringt Variation in den Spielablauf.
Wer gar nicht genug bekommt von „Heat“, kann dann gleich einen Championship starten. Dabei werden alle vier Strecken nacheinander gefahren und es wird geschaut, wer am Ende am häufigsten auf dem Treppchen stand. Zudem kommen Sponsoren und die Presse in das Spiel. Auch das Wetter und das Upgraden des Autos dürfen nicht fehlen.